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Schiffsankern und Eisbergen sicher war, andererseits aber nicht zu tief, so dass sich die<br />
<strong>Str</strong>ecke durchaus für die Verlegung eines Unterwasserkabels eignen würde. Lieutenant Maury,<br />
Leiter des National Observatory (Washington), der Cyrus Field auf dessen Anfrage von<br />
den Ergebnissen der Untersuchungen durch Berryman berichtet, verklausuliert seine Zweifel<br />
zusammenfassend: „Die Frage nach der Machbarkeit (der Verlegung des Transatlantikkabels)<br />
stellt sich mir dahingehend, eine ruhige Wetterperiode mit glatter See zu finden, ein Kabel,<br />
das lang genug, oder ein Schiff, das groß genug ist, um ein Kabel von sechzehnhundert Meilen<br />
Länge zu legen.“ 5<br />
Während technische Probleme in dieser Zeit relativ schnell gelöst werden konnten, lässt sich<br />
naturgemäß das Wetter, das im Nordatlantik fast immer von Stürmen geprägt ist, nicht beeinflussen.<br />
Cyrus Field fand 10 potente Geldgeber, die mit ihm die New York, Newfoundland and London<br />
<strong>Tel</strong>egraph Company gründeten. Ihr wichtigstes Gut war das alleinige Recht, in den nächsten<br />
50 Jahren in Labrador und Neufundland Transatlantikkabel anzulanden.<br />
Schon 1855 war es so weit: Das Segelschiff Sarah L. Bryant hatte das erste Transatlantikkabel<br />
von England nach Neufundland gebracht. Bevor der Dampfer Adger die Sarah in Schlepp<br />
nahm, erklärte Morse den erschienenen Honoratioren die Funktion des <strong>Tel</strong>egrafen. Das Kabelende<br />
wurde an Land verankert und die Verlegung begann. Doch schon bald schlug das<br />
Wetter um und heftige Stürme peitschten über das Schiff, so dass der Kapitän der Sarah, um<br />
sein Schiff zu retten, das Kabel kappte - <strong>40</strong> Meilen des wertvollen Produkts waren verloren.<br />
Die Erkenntnis aus diesem Desaster war, dass sich ein Segelschiff wegen des ungenügenden<br />
Antriebs nicht als Kabelleger eignete und die Assistenz durch einen Dampfer die Manövrierfähigkeit<br />
beeinträchtigte. Während in England Ersatz für das verlorene Kabel produziert wurde,<br />
entstand trotz widriger Bedingungen der bis dahin fehlende, <strong>40</strong>0 Meilen lange Anschluss<br />
an die <strong>Tel</strong>egrafenlinie nach New York. Bei der Fertigstellung im Jahr 1856 verbinden 1000<br />
Meilen <strong>Tel</strong>egrafendraht New York mit Saint John’s auf Neufundland. Die Kosten betrugen<br />
1 000 000 $. Um weitere Unwägbarkeiten auszuschließen, wurde der Atlantikgrund durch<br />
Lieutenant Maury nochmals auf zwei Reisen vermessen. Maury bestätigte die Ergebnisse Berrymans.<br />
Der Atlantikrücken ist weitgehend eben und der tiefste Punkt liegt mit rund 4 900 m<br />
etwa 200 Meilen vor der irischen Küste. Vorausschauend nannte er den vermessenen Bereich<br />
<strong>Tel</strong>egrafenplateau - diese Bezeichnung findet sich auch heute noch im Atlas.<br />
Ein neuer Versuch konnte unternommen werden.<br />
5 zitiert nach: http://www.mindfully.org/Technology/<strong>Tel</strong>egraph-Cable-FieldNYT11aug02.htm<br />
Forum Arbeitslehre Heft 1 - November 2008<br />
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