IFRS - MVV Investor
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<strong>MVV</strong> ENERGIE Konzernlagebericht<br />
Energiemärkte mit unterschiedlichem Verlauf<br />
Während die Preise für Strom und Gas im Geschäftsjahr<br />
2009/10 im Durchschnitt schwächer notierten als im vorherigen<br />
Geschäftsjahr, zeigten sich die Öl- und Kohlepreise<br />
stärker. Demgegenüber blieben die Preise am Emissionsmarkt<br />
im Durchschnitt konstant. Im Geschäftsjahr 2009/10 kam es<br />
zu folgenden Besonderheiten: Im Frühjahr erwies sich die<br />
Stromerzeugung aus Gas gegenüber Kohle als finanziell<br />
vorteilhafter und die erhöhte Einspeisungsleistung von Solarstrom<br />
erreichte im Sommer ein Niveau von 8 750 MW.<br />
Die Notierungen für die Nordseeölsorte Brent zur Lieferung im<br />
Folgemonat an der International Commodities Exchange (ICE)<br />
bewegten sich im Geschäftsjahr 2009/10 in der Bandbreite von<br />
67 bis 89 US-Dollar/Barrel. Der durchschnittliche Preis lag im<br />
Berichtsjahr um 19 US-Dollar/Barrel über dem von der Finanzkrise<br />
geprägten Vorjahresniveau. Das höhere Preislevel resultierte<br />
aus der Stabilisierung der konjunkturellen Lage im Verlauf<br />
des Geschäftsjahrs.<br />
Trotz des kalten Winters notierten im Berichtsjahr die Erdgaspreise<br />
für das Frontjahrprodukt im Marktgebiet NCG (Net<br />
Connect Germany) im Mittel um 3 Euro/MWh niedriger als im<br />
Geschäftsjahr 2008/09 (21 Euro/MWh). Dies ist vor allem auf<br />
den Angebotsüberschuss zurückzuführen. Der steigende Anteil<br />
der US-Gasproduktion aus unkonventionellen Quellen führt zu<br />
einem starken Importrückgang von verflüssigtem Erdgas, das<br />
deshalb nach Europa umgeleitet wird.<br />
Auf dem Kohlemarkt zeigte sich dagegen eine gegensätzliche<br />
Entwicklung. Die Frontjahr-Preise für Steinkohle im ARA-Raum<br />
(Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) stiegen verglichen mit<br />
dem Geschäftsjahr 2008/09 um 6 US-Dollar/Tonne an. Trotz<br />
der erheblichen europäischen Lagerbestände war im April eine<br />
dynamische Aufwärtsbewegung der Kohlepreise für das Frontjahr<br />
zu beobachten. Dieser Trend liegt insbesondere in dem<br />
hohen Wachstum der asiatischen Länder begründet.<br />
<strong>MVV</strong> Energie 2009/10<br />
Die Preise für EU-Emissionsberechtigungen für die Lieferung<br />
im jeweils kommenden Jahr bewegten sich in einer Spanne<br />
von 12 bis 16 Euro/Tonne CO 2. Aufgrund fehlender politischer<br />
Entscheidungen auf dem Klimagipfel in Kopenhagen fielen die<br />
Preise Ende 2009. Für Unterstützung sorgten die Anfang April<br />
ansteigenden Primärenergiepreise sowie die voraussichtliche<br />
Verknappung der Mengen des CER 2010 Kontrakts. Dennoch<br />
notierten die Preise am Emissionsmarkt im Mittel ungefähr auf<br />
dem Vorjahresniveau von 14 Euro/Tonne CO 2.<br />
Im 1. Geschäftshalbjahr bewegten sich die Preise für Strom<br />
mit Lieferung im Folgejahr (Grundlast) leicht nach unten. Im<br />
April zogen die zu dieser Zeit starken Primärenergiepreise<br />
die Strompreise mit nach oben. Die Unsicherheit über eine<br />
wahrscheinliche Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke<br />
sowie die ausgebliebene Hitzeperiode im Sommer führten<br />
im Verlauf des 2. Geschäftshalbjahrs zu schwächeren Strompreisen.<br />
Der durchschnittliche Preis lag im Berichtsjahr bei<br />
49 Euro/MWh. Dies entspricht einem Preisrückgang von fast<br />
10 % gegenüber dem Geschäftsjahr 2008/09.<br />
Der Clean-Dark-Spread, also die Differenz zwischen dem<br />
Strompreis einerseits sowie dem Brennstoffpreis (Kohle) und<br />
dem Preis für CO 2-Emissionsrechte andererseits, hat sich über<br />
den Zeitraum von zwei Jahren eingeengt (siehe Grafik Seite 57).