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IFRS - MVV Investor

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Das Geschäft der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe ist nur indirekt konjunkturabhängig.<br />

Im Vorjahr haben einzelne Industrie- und Gewerbekunden<br />

aufgrund von krisenbedingten Produktionsausfällen<br />

oder -einschränkungen weniger Gas, Wärme und Strom bezogen.<br />

Im Verlauf des Berichtsjahrs verbesserte sich die Geschäftslage<br />

vieler Unternehmen aufgrund der Konjunkturerholung<br />

jedoch wieder. Darüber hinaus können unsere Absatzmengen<br />

aufgrund von mangelhafter Qualität, Substitutionsgütern, Kundenabhängigkeit<br />

oder neuen Wettbewerbern im liberalisierten<br />

Markt schwanken. Zudem bestehen Beschaffungsrisiken aufgrund<br />

mangelnder Qualität und Quantität von Roh-, Hilfs- und<br />

Betriebsstoffen, Lieferengpässen sowie der Lieferantenabhängigkeit<br />

bei bestimmten Produkten und Medien. Um Mengenrisiken<br />

zu vermindern, nutzen wir unseren Energiehandel und<br />

konzipieren wettbewerbsfähige Produkte.<br />

Gesetzliche Risiken<br />

Wir unterscheiden rechtliche Risiken und Regulierungsrisiken:<br />

Die rechtlichen Risiken, die durch Gerichtsprozesse, Lieferverpflichtungen,<br />

Produkthaftung oder durch fehlerhafte oder<br />

nicht durchsetzbare Verträge zustande kommen, werden zentral<br />

durch die Konzernrechtsabteilung begrenzt, indem sie die<br />

Verträge entsprechend verfasst und verhandelt. Regulierungsrisiken<br />

können aus dem Kartell-, Patent-, Bilanz- und Steuerrecht<br />

sowie aus Genehmigungsverfahren, gesetzlichen Auflagen,<br />

Auflagen im öffentlich-rechtlichen Bereich und aus<br />

Umweltschutzbestimmungen entstehen. Insbesondere können<br />

sich solche Risiken aufgrund äußerer Eingriffe von Bundesbehörden<br />

wie der Bundesnetzagentur (BNetzA) oder von<br />

Landesbehörden ergeben. Diese Unsicherheiten beziehen sich<br />

beispielsweise auf die Netzentgelte im regulierten Geschäft. Im<br />

Geschäftsjahr 2009/10 haben die Regulierungsbehörden auch<br />

bei der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe Verfahren zur Mehrerlösabschöpfung<br />

durchgeführt. Als Mehrerlöse werden die Netzentgelterlöse<br />

verstanden, die gemäß Verbändevereinbarung (VV II+) bis<br />

2006 erhoben wurden und im Nachhinein von den Behörden<br />

als überhöht angesehen wurden. Die Regulierungsbehörden<br />

haben den Mehrerlös rückwirkend ermittelt und werden einen<br />

Teil hiervon erlösmindernd in den kommenden zwei bis drei<br />

Jahren auf die Erlösobergrenzen anrechnen. Einzelheiten zur<br />

Netzregulierung finden sich auf Seite 56.<br />

Neben den Risiken aus der Netzregulierung können die Veränderungen<br />

von Erlösen und Aufwendungen aus staatlich geförderten<br />

Energien, beispielsweise nach dem EEG (Erneuerbare<br />

Energien Gesetz), auf das Ergebnis wirken. Wir begegnen weiteren<br />

künftigen Regulierungsrisiken frühzeitig und adäquat,<br />

indem wir uns aktiv am energiepolitischen Meinungsbildungsprozess<br />

beteiligen. Mehr zu Chancen und Risiken, die sich<br />

aus dem Energiekonzept 2010 der Bundesregierung ergeben<br />

könnten, steht auf Seite 54.<br />

Finanzierungsrisiko<br />

Als Finanzierungsrisiken bezeichnen wir Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken,<br />

Forderungsausfallrisiken sowie Risiken aus<br />

der Nichteinhaltung vereinbarter Finanzkennzahlen im Zusammenhang<br />

mit der Fremdkapitalaufnahme.<br />

Um die Liquiditätsrisiken zu begrenzen, setzen wir unterschiedliche<br />

Instrumente ein. Beispielsweise optimieren wir die<br />

Liquiditätsposition über ein konzerninternes Cash Pooling,<br />

durch das wir auch das Zinsergebnis positiv beeinflussen.<br />

Weiterhin haben wir unsere Liquiditätsposition durch die<br />

Aufnahme zweier Schuldscheindarlehen im Geschäftsjahr<br />

2008/09 vorsorglich erhöht. In diesem Zusammenhang haben<br />

wir eine Finanzkennzahl vereinbart, die sich auf die Eigenkapitalquote<br />

der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe bezieht. Bei Nichteinhaltung<br />

besteht für den Darlehensgeber eine vorzeitige<br />

Kündigungsmöglichkeit. Aufgrund unserer vergleichsweise<br />

guten Eigenkapitalausstattung sehen wir nur ein geringes<br />

Risiko der Nichteinhaltung dieser vertraglichen Regelung.<br />

Unter Forderungsausfallrisiken verstehen wir das Risiko, dass<br />

unsere Forderungen nicht beziehungsweise nur zum Teil<br />

beglichen werden. Wir begrenzen diese Risiken, indem wir<br />

unsere Transaktionen nur mit Banken und Handelspartnern mit<br />

hoher Bonität durchführen. Bei Bedarf wird das Hinterlegen<br />

von Sicherheiten, Bürgschaften oder Garantien vereinbart.<br />

<strong>MVV</strong> Energie 2009/10<br />

93<br />

KONZERNLAGEBERICHT<br />

KONZERNLAGEBERICHT

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