IFRS - MVV Investor
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<strong>MVV</strong> ENERGIE Konzernlagebericht<br />
Strategische Risiken und Chancen<br />
Unter einem strategischen Risiko verstehen wir die Gefahr,<br />
infolge einer verfehlten Ausrichtung des Konzerns auf das<br />
politische, ökonomische, technologische, soziale oder ökologische<br />
Umfeld unser geplantes Ergebnis nicht zu erreichen.<br />
Aufgrund der auf Wachstum ausgerichteten Geschäftsentwicklung<br />
der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe könnten strategische Risiken<br />
beispielsweise durch Fehleinschätzungen bei Stadtwerkebeteiligungen,<br />
Übernahmen von Gesellschaften, Joint Ventures,<br />
Allianzen, Desinvestitionen, Projekten, neuen Märkten und<br />
Technologien entstehen. Um diese Risiken zu vermindern,<br />
haben wir verschiedene Maßnahmen implementiert. Der<br />
Fachbereich Konzernstrategie überwacht die Umsetzung<br />
der strategischen Vorgaben des Vorstands. Geplante Neuinvestitionen<br />
müssen durch den Investitionsausschuss genehmigt<br />
werden. Besonders bedeutsame Akquisitionsprojekte (M&A)<br />
werden auf Basis strenger wirtschaftlicher Kriterien in Verbindung<br />
mit der Gesamtsicht auf die Chancen-Risiko-Position<br />
des bestehenden Portfolios geprüft. Durch die Strategieprojekte<br />
<strong>MVV</strong> 2020 und „Einmal gemeinsam“ haben wir die<br />
Steuerung der strategischen Risiken optimiert. Unsere strategischen<br />
Chancen sehen wir in der zunehmenden Bedeutung von<br />
erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. In diesen politisch<br />
geförderten Bereichen haben wir jahrelange Erfahrungen und<br />
hohes technisches Know-how. Dieser Wettbewerbsvorsprung<br />
eröffnet der <strong>MVV</strong> Energie Gruppe gute Marktchancen.<br />
<strong>MVV</strong> Energie 2009/10<br />
Prognosebericht<br />
Künftige gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Der Sachverständigenrat hat am 9. November 2010 sein Jahresgutachten<br />
vorgelegt. Darin wird für das Gesamtjahr 2010 ein<br />
Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland<br />
um 3,7% gegenüber dem niedrigen Niveau des Krisenjahrs<br />
2009 erwartet. Die positive Wachstumsprognose war in dieser<br />
Größenordnung vorher nicht erwartet worden. Der Wirtschaftsaufschwung<br />
im Jahr 2010 wurde insbesondere getragen vom<br />
Export.<br />
Für das Jahr 2011 wird mit einem Wachstum von 2,2% gegenüber<br />
2010 gerechnet. Die weitere wirtschaftliche Entwicklung<br />
ist nur schwer prognostizierbar. Sie bleibt nach unserer Einschätzung<br />
trotz der Konjunkturbelebung noch mit einigen,<br />
vor allem weltwirtschaftlichen Unsicherheiten behaftet.<br />
Künftige Branchensituation<br />
DieEnergiemärkteinDeutschlanddurchlaufeneinenanhaltenden<br />
und tiefgreifenden Strukturwandel. Die künftigen energiewirtschaftlichen<br />
Strukturen werden in starkem Maße geprägt von<br />
den energie- und klimapolitischen Weichenstellungen des<br />
Energiekonzepts der Bundesregierung, das der Bundestag am<br />
28. Oktober 2010 verabschiedet hat. Zum gleichen Termin wurden<br />
die 11. und 12. Novelle zur Änderung des Atomgesetzes,<br />
das Gesetz zur Errichtung eines Sondervermögens „Energieund<br />
Klimafonds“ (EKFG) und das Kernbrennstoffsteuergesetz<br />
beschlossen. Es bleibt abzuwarten, ob die beschlossene Verlängerung<br />
der Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke, die<br />
ohne Zustimmung des Bundesrats umgesetzt werden soll, auch<br />
im Hinblick auf die verschiedentlich geäußerten wettbewerbs-,<br />
kartell- und verfassungsrechtlichen Bedenken Bestand haben<br />
wird.<br />
Die Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke<br />
wird sich negativ auf den Wettbewerb und damit auf die Wettbewerber<br />
ohne Kernkraftwerke auswirken. Dadurch werden<br />
auch die Investitionen, die von <strong>MVV</strong> Energie beziehungsweise<br />
ihren Tochtergesellschaften in den letzten Jahren im Vertrauen<br />
auf den beschlossenen Kernenergieausstieg in die Modernisierung,<br />
den Ersatz und in den Neubau von Kraftwerken vorgenommen<br />
wurden, in ihrer Wirtschaftlichkeit beeinflusst. Vor<br />
diesem neuen Hintergrund werden wir darüber hinaus unsere<br />
geplanten Investitionsmaßnahmen sorgfältig prüfen. Grundsätzlich<br />
halten wir aber an unserem Investitionsprogramm bis<br />
2020 von 3 Mrd Euro fest.