Alles Philadelphia! Vier SMB- Verpackungs
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Aus Brüssel<br />
Es gibt die ersten Anzeichen einer<br />
Änderung des Zeitplans für die<br />
Überprüfung der Zielvorgaben in<br />
der Richtlinie über Verpackungen und<br />
<strong>Verpackungs</strong>abfälle. Ludwig Krämer, Leiter<br />
des DGXI-Abfallwirtschaftsbereichs<br />
bei der EU-Kommission, hat angedeutet,<br />
daß die für Mitte 1999 erwartete Veröffentlichung<br />
eines Vorschlags der Kommission<br />
nunmehr auf das Ende dieses Jahres oder<br />
Anfang 2000 verschoben werden könnte.<br />
In Aussagen vor dem Umweltausschuß<br />
des EU-Parlaments und später in einem<br />
Gespräch mit einem Umweltjournalisten<br />
aus Brüssel räumte Krämer ein, daß<br />
die verspätete Umsetzung der Richtlinie<br />
durch viele Mitgliedsstaaten und die erst<br />
langsamen Fortschritte bei der Klärung<br />
und der Auslegung der Richtlinie zu einer<br />
Überprüfung des ursprünglichen Zeitplans<br />
führen.<br />
Nach den Bestimmungen der Richtlinie<br />
müssen der Rat und das Parlament<br />
bis zum Ende des Jahres 2000 Zielvorgaben<br />
für einen zweiten Zeitraum von fünf<br />
Jahren (von Mitte 2001 bis Mitte 2006)<br />
festlegen.<br />
Aufgrund der zeitlichen Verzögerung<br />
in der Umsetzung schlägt die Industrie<br />
jedoch vor, daß die Entscheidung um<br />
mindestens zwei Jahre verschoben wird.<br />
Industriekreise haben ihren Standpunkt<br />
zu den gegebenenfalls notwendigen Änderungen<br />
der Richtlinie noch nicht vorgestellt.<br />
In dieser Phase beschränkt sich<br />
die Industrie in ihren Stellungnahmen auf<br />
den Hinweis, daß es im derzeitigen Wissen<br />
über die Auswirkungen der Richtlinie<br />
in verschiedenen Mitgliedsstaaten bedeutende<br />
Lücken gibt.<br />
Der Mangel an genauen und vergleichbaren<br />
Daten ist ebenfalls alarmierend.<br />
Nach Industriemeinung müssen Überar-<br />
beitungen auf verläßlichen und vergleichbaren<br />
Daten sowie auf die praktischen Erfahrungen<br />
der Mitgliedsstaaten beruhen.<br />
Als Schritt zur Schließung der Wissenslücke<br />
hat DGXI eine Untersuchung der<br />
Umsetzung der Richtlinie in allen 15 Mitgliedsstaaten<br />
in Auftrag gegeben, um die<br />
erwarteten Ergebnisse der (stofflichen)<br />
Verwertungssysteme bis zu den Jahren<br />
2006 und 2011 einzuschätzen. Dieser Bericht<br />
dürfte kaum in weniger als<br />
einem Jahr fertiggestellt werden.<br />
★★★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★ ★<br />
★★★<br />
***<br />
Der Technische Ausschuß 261 von CEN<br />
hat seine Vorbereitungen für die Normen<br />
abgeschlossen, die die Übereinstimmung<br />
mit den wesentlichen Anforderungen<br />
der Richtlinie dokumentieren sollen. Die<br />
Normen sind inzwischen in der Phase<br />
der öffentlichen Begutachtung, die im<br />
Mai endet.<br />
Um den Mitgliedsstaaten und Auf-<br />
sichtsbeamten der Kommission zu einem<br />
besseren Verständnis der praktischen Anwendung<br />
der Normen zu verhelfen, wurde<br />
am 28. Januar in Brüssel mit Vertretern<br />
von zehn Mitgliedsstaaten ein Workshop<br />
abgehalten.<br />
Einige der Mitgliedsstaaten haben in<br />
der Vergangenheit die Sorge geäußert,<br />
daß die Normen die erforderlichen „Werk-<br />
NACHRICHTEN<br />
Julian Carroll, Managing Director,<br />
EUROPEN, The European Organization<br />
for Packaging and the Environment<br />
zeuge“ für die Beurteilung der Umweltverträglichkeit<br />
von Verpackungen nicht<br />
enthielten. Beamte hatten mit Normen<br />
gerechnet, die ein sichereres Positiv- oder<br />
Negativergebnis ermöglichen würden und<br />
zeigten sich enttäuscht.<br />
<strong>Verpackungs</strong>-Rundschau 3/1999 47<br />
***<br />
Der Umweltausschuß des EU-Parlaments<br />
hat über seine Stellungnahme zum Vorschlag<br />
der Kommission für die Kennzeichnung<br />
von Verpackungen und für die Erstellung<br />
eines Verfahrens zur Beurteilung<br />
der Einhaltung abgestimmt. In einem<br />
bizarren Ergebnis, das jetzt dem Parlament<br />
insgesamt vorgelegt wird, verwarf<br />
der Ausschuß die Empfehlungen seines<br />
Berichterstatters und des Ausschusses<br />
des Parlaments für wirtschaftliche und<br />
finanzielle Fragen und akzeptierte einen<br />
Teil der Empfehlung der Kommission<br />
für ein Wiederverwendbarkeitszeichen,<br />
während er das Zeichen für Recyclingfähigkeit<br />
ablehnte. Einige Beobachter<br />
spekulieren inzwischen, daß die Kommission<br />
eventuell den gesamten Vorschlag<br />
zurückzieht und die Frage der Kennzeichnung<br />
von Verpackungen in ihrem Vorschlag<br />
für eine Überarbeitung der Richtlinie<br />
behandelt. Julian Carroll