14.01.2013 Aufrufe

Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW

Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW

Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 3<br />

Eine Wohnung für „alle“<br />

3.1 Allgemeines<br />

Sitzgelegenheiten<br />

im direkten<br />

Wohnumfeld ermun-<br />

tern zum Plausch<br />

unter Nachbarn.<br />

Am Laubacher Feld,<br />

Mettmann<br />

12<br />

Barrierefreiheit ist<br />

die Voraussetzung<br />

für ein ungezwunge-<br />

nes Miteinander<br />

aller Generationen.<br />

Oberiddelsfeld,<br />

Köln-Holweide<br />

Die Wohnung – Teil der Identität<br />

Die barrierefreie Gestaltung soll es allen Menschen ermöglichen,<br />

den Lebens- und insbesondere den Wohnraum <strong>ohne</strong> besondere<br />

Erschwernis und möglichst <strong>ohne</strong> fremde Hilfe zu nutzen. Denn<br />

die eigene Wohnung erfüllt mehr als nur ein Grundbedürfnis, sie<br />

gibt Sicherheit, Beständigkeit und fördert die Kommunikation<br />

mit den Familienangehörigen, Mitbew<strong>ohne</strong>rinnen und<br />

Mitbew<strong>ohne</strong>rn. Die gewachsene Nachbarschaft, die Einkaufs-<br />

und Spazierwege im Stadtviertel, all dies wird mit der Zeit Teil<br />

der persönlichen Geschichte. Deshalb ist ein unfreiwilliger<br />

Umzug eine einschneidende Veränderung im Leben, die vor allem<br />

für ältere Menschen oft nur schwer zu verkraften ist.<br />

Trotzdem wurde dies in der Vergangenheit mehr oder weniger<br />

selbstverständlich hingenommen. Wer mit zunehmendem Alter<br />

hilfloser wurde oder wer von einem Tag auf den anderen mit ei-<br />

ner Behinderung konfrontiert war, dem wurde der Umzug in eine<br />

„angemessene“ Wohnsituation nahe gelegt. Wesentlich sinnvoller<br />

dagegen ist es, Wohnungen so zu gestalten, dass man darin alt<br />

werden kann. Sie sollen ihren Bew<strong>ohne</strong>rn und Bew<strong>ohne</strong>rinnen<br />

auch dann Komfort und Sicherheit bieten, wenn dauerhafte oder<br />

vorübergehende körperliche Einschränkungen auftreten.<br />

Der kluge Mensch baut vor<br />

Wie in vielen anderen Lebensbereichen gilt also auch beim<br />

<strong>W<strong>ohne</strong>n</strong> das Prinzip Vorsorge. Eine barrierefreie Planung<br />

muss deshalb sowohl die Unterschiedlichkeit der Bew<strong>ohne</strong>r<br />

und Bew<strong>ohne</strong>rinnen – junge Menschen, alte Menschen,<br />

Sehbehinderte, Gehbehinderte – als auch die jeweils möglichen<br />

Veränderungen ihrer Bedürfnisse vorausschauend mit einbeziehen.<br />

Doch woher kommen die Kriterien und Normen einer barrierefreien<br />

Gestaltung und woran orientieren sie sich?<br />

Als Richtschnur für barrierefreies <strong>W<strong>ohne</strong>n</strong> dienen die Maße<br />

des Menschen bezogen auf seine Tätigkeiten in der Wohnung.<br />

Die genaue Analyse von Greifhöhen, Aktionsradien, aber<br />

auch der Nutzung von Hilfsmitteln hat zur Formulierung der<br />

DIN-Normen 18024 und 18025 (zukünftig DIN 18040 Teil 2)<br />

geführt. Hier finden sich die technischen Grundlagen und<br />

Anforderungen, um Barrierefreiheit umzusetzen. Der einheitlich<br />

verwendete Begriff „barrierefrei“ kennzeichnet auch den beabsichtigten<br />

Wandel, weg von der gesellschaftlichen Ausgrenzung<br />

einzelner Gruppen, hin zu einem integrativem Miteinander. Die<br />

Orientierung an der DIN 18025, Teil 2 schafft <strong>ohne</strong> großen<br />

Aufwand Wohnungen, die sich für eine Vielzahl von Menschen,<br />

bewegliche Rollstuhlbenutzer und -benutzerinnen eingeschlos-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!