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Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW

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„Alte Gewohnheiten“<br />

Das Festhalten an bestimmten Gestaltungsgewohnheiten <strong>ohne</strong><br />

triftige technische oder ökonomische Gründe erweist sich<br />

als die überflüssigste Barriere. Als typisches Beispiel für das<br />

„Hemmnis“ Bautradition sei hier der Hauseingang angeführt.<br />

Beliebte Gestaltungselemente sind von je her Treppen und<br />

Podeste. Sie signalisieren die Trennung des privaten Raums vom<br />

öffentlichen, sind Schutz vor Staunässe und geben „Überblick“.<br />

Hier ist die Architekten- und Planerschaft gefragt, um mit<br />

Kreativität zu zeigen, dass sich die stufenlose Zugänge für alle<br />

und eine ästhetische Gestaltung nicht ausschließen.<br />

Ein häufig geäußerter Kritikpunkt ist der in der sozialen<br />

Wohnraumförderung geforderte Einbau einer bodengleichen<br />

Dusche, da er den gängigen Wohn- oder vielmehr Badegepflogenheiten<br />

nicht entspräche und angeblich konstruktive<br />

Probleme mit sich bringe. Hier ist ebenso Überzeugungsarbeit<br />

wie handwerkliche Kompetenz gefragt, damit Sicherheit und<br />

Komfort der Bew<strong>ohne</strong>r und Bew<strong>ohne</strong>rinnen zukünftig an erster<br />

Stelle stehen.<br />

Barrierefreie Wohnungen sind „Universalwohnungen“, die<br />

bauliche Mindestanforderungen erfüllen. Sie sollten zum<br />

Normalstandard werden, der Immobilien auf einem entspannten<br />

Wohnungsmarkt zukunftsfähig macht und langfristige<br />

Vermietbarkeit sichert. Sie sind so konzipiert, dass sie von allen<br />

Menschen gleichermaßen benutzt werden können: ob jung<br />

oder alt, besonders groß oder besonders klein, für Menschen<br />

mit und <strong>ohne</strong> körperlichen Einschränkungen. Sie bieten<br />

Wohnqualität in allen Phasen des Lebens, weshalb sie auch<br />

als „Lebenslaufwohnungen“ bezeichnet werden. Sie machen<br />

14<br />

Ein gut geplanter<br />

Müllcontainerplatz:<br />

Die erhöhte Anfahrt<br />

macht das Öffnen<br />

der Deckel leicht<br />

für alle.<br />

Arnsberg-Unterhüsten<br />

ihre Bew<strong>ohne</strong>r und Bew<strong>ohne</strong>rinnen weitgehend unabhängig<br />

von fremder Hilfe, können aber bei Bedarf mit einem minimalen<br />

Aufwand an die besonderen Wohnbedürfnisse behinderter<br />

Menschen angepasst werden.<br />

Behindertengerechte Wohnungen dagegen sind „Spezialwohnungen“.<br />

Sie sind von Beginn an konsequent und kompromisslos<br />

auf die besonderen Ansprüche ihrer Bew<strong>ohne</strong>r und<br />

Bew<strong>ohne</strong>rinnen zugeschnitten. Größere Bewegungsflächen,<br />

breitere Türen, zusätzliche Griffe, spezielle Schalter etc. Diese<br />

Anforderungen sind in der DIN 18024 und 18025, Teil 1 (zukünftig<br />

DIN 18040 Teil 2) definiert.<br />

Die meisten Menschen kommen mit dem barrierefreien<br />

Standard zurecht, daher konzentrieren sich die nachfolgenden<br />

Planungsgrundlagen weitgehend auf diesen Normalstandard.<br />

Eine vorsorgende<br />

Architektur vermeidet<br />

Hindernisse und heißt<br />

jeden Menschen<br />

willkommen.<br />

Hauseingang<br />

Neckarstraße, Moers<br />

Barrierefreiheit<br />

bedeutet: jeder soll<br />

selbstständig sein.<br />

Lippeweg,<br />

Hückelhoven

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