Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW
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3.3 Aufenthaltsräume<br />
Geeignet und gemütlich<br />
Die „gute Stube“<br />
Die „gute Stube“ einer Wohnung fordert Platz. Darin unterscheiden<br />
sich barrierefreie Wohnungen nicht von den althergebrachten<br />
Wohnungen. Ob mit integriertem Essplatz oder<br />
Heimarbeitsplatz, immer müssen zusätzlich zu den Stellflächen<br />
für Möbel die entsprechenden Bewegungsflächen eingeplant<br />
werden.<br />
Ein schöneres Raumgefühl stellt sich meistens ein, wenn sich<br />
der Wohnraum zu anderen Bereichen, wie zur Küche hin öffnet.<br />
Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, hat das<br />
zwei weitere Vorteile: Die Bewegungsfreiheit wird größer und<br />
die notwendigen Wege kürzer. Außerdem bleibt der Blick- und<br />
Gesprächskontakt zwischen den Funktionsbereichen möglich.<br />
Eine gute Belichtung ist Voraussetzung für eine wohnliche<br />
Atmosphäre. Hohe Fensterstürze und eine Verglasung bis zum<br />
Boden sorgen für ausreichende Helligkeit; ein Punkt, der besonders<br />
für ältere Leute mit schwächerer Lichtwahrnehmung<br />
sehr wichtig ist.<br />
20<br />
Der Sichtkontakt<br />
nach außen hat<br />
für viele ältere<br />
Menschen, aber auch<br />
für Kinder oder<br />
kranke Menschen<br />
einen besonders<br />
hohen Stellenwert.<br />
Die Fenster soll-<br />
ten darum mög-<br />
lichst großformatig<br />
sein und durchsich-<br />
tige Brüstungen auf-<br />
weisen.<br />
Flexible Nutzungen<br />
Jeder Haushalt verändert sich mit der privaten, beruflichen und<br />
gesundheitlichen Situation seiner Mitglieder. Dadurch ändern<br />
sich auch Flächenansprüche innerhalb einer Wohnung. Deshalb<br />
erfordern Wohnungen, die auf lange Sicht hin praktisch und<br />
nutzbar sein sollen, flexible Grundrisse. Trotzdem entsteht kein<br />
Mehrbedarf an Wohnfläche, wenn:<br />
■ Mehrere Räume möglichst gleich groß und nutzungsneutral<br />
angelegt sind<br />
■ Individualräume zusammengefasst oder getrennt genutzt<br />
werden können<br />
■ Nur wenige tragende Wände einen späteren Umbau<br />
leichter machen<br />
■ Wohnfunktionen wie Essen und Kochen zusammengefasst<br />
werden können<br />
■ Verkehrsflächen zusätzlich genutzt werden, beispielsweise<br />
die Diele als Spielflur oder Essplatz<br />
■ Auf Türen verzichtet wird, wo sie nicht unbedingt<br />
notwendig sind<br />
■ Platz sparende Schiebetüren, Schrank- oder Wandelemente<br />
eingeplant werden.<br />
Bei dem Bemühen um Flächen sparende Grundrisse darf<br />
das Anliegen der Barrierefreiheit nie in den Hintergrund treten.<br />
Gerade für ältere oder in ihrer Mobilität eingeschränkte<br />
Menschen muss eine Wohnung wohnlich und sicher zugleich<br />
sein.