Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW
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Die Teilnahme an einem so stark gemeinschaftsorientierten<br />
Wohnprojekt erfordert die Bereitschaft, sich für einander einzusetzen.<br />
Damit die „Neuen“ es in der Gruppe einfacher hatten,<br />
erhielten sie einen „Paten“ als Ansprechpartner.<br />
Heute hat das generationsübergreifende Wohnprojekt<br />
den Charakter einer Großfamilie. Die Kinder nennen alle<br />
Erwachsenen beim Vornamen und haben entsprechend ihrer<br />
Interessen ihre unterschiedlichen Anlaufadressen im<br />
„WohnreWIR“. Die Mitglieder hatten durch die lange Zeit bis<br />
zur Vollendung des Projektes im Herbst 2004 die Möglichkeit,<br />
sich beim wöchentlichen Treffen, bei Frühstück oder<br />
Kaffeetrinken an den gemeinschaftlichen Arbeitswochenenden<br />
oder bei der regelmäßigen Teilnahme an Arbeitsgruppen ausgiebig<br />
kennen zu lernen.<br />
Nutzungsflexibilität und Barrierefreiheit<br />
über Laubengänge<br />
Das Projekt besteht aus einer dreigeschossigen Reihenhauszeile,<br />
einem dreigeschossigen Mehrparteienhaus (drei Vollgeschosse<br />
plus Gartengeschoss plus Staffelgeschoss) und einem Ge-<br />
meinschaftshaus. Die Gebäude sind durch Laubengänge –<br />
auch gestalterisch – miteinander verbunden; im Bereich der<br />
Geschosswohnungen im ersten und zweiten Obergeschoss,<br />
im Bereich der Reihenhäuser im zweiten Obergeschoss.<br />
Für die Reihenhäuser ermöglicht diese ungewöhnliche<br />
Form der Erschließung eine besonders flexible Nutzung der<br />
W<strong>ohne</strong>tagen. So kann z. B. durch eine horizontale Trennung<br />
eine Jugendwohnung oder ein Altenteil abgetrennt werden (siehe<br />
Grundrisse auf Seite 45).<br />
Durch eine Breite von 1,70 m haben die Laubengänge hohe<br />
Aufenthaltsqualitäten und werden quasi als zweiter halböffentlicher<br />
Balkon genutzt. Über die reine Erschließung der<br />
Wohnungen hinaus ermöglichen sie verschiedenste Kontakte<br />
zwischen den Nachbarn – vom zwanglosen Plausch beim<br />
Nachhausekommen bis zum abendlichen Beisammensitzen. Zur<br />
Hausfassade ist der Laubengang durch einen mit Rosten abgedeckten<br />
Streifen abgerückt, um die Privatheit der Wohnungen<br />
zu gewährleisten und einen Lichteinfall auf die Fassade zu ermöglichen.<br />
Die Stege zu den Wohnungseingängen werden von<br />
den Bew<strong>ohne</strong>rn mit Pflanzen und Sitzgelegenheiten gestaltet.<br />
Ein freistehender Aufzug zwischen Gemeinschaftshaus und<br />
Mehrparteienhaus erschließt alle W<strong>ohne</strong>benen barrierefrei,<br />
mit Ausnahme der ersten Obergeschosse der Reihenhäuser.<br />
Zur Barrierefreiheit tragen auch bodentiefe Fenster bzw. tiefe<br />
Brüstungen bei, die den Blick nach draußen z.B. auch für<br />
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