Wohnen ohne Barrieren - MBWSV NRW
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3.6 Balkon und Terrasse<br />
Die Sonne lädt ein<br />
Wertvolle Wohnraumerweiterung<br />
Wer genießt nicht gerne die erste Märzsonne auf dem<br />
Balkon, welche Köchin oder Koch freut sich nicht über den<br />
Kräuterkasten auf der Terrasse? Freisitze steigern den Wohnwert<br />
für alle. Einen noch höheren Stellenwert haben die direkt von<br />
der Wohnung erreichbaren Freiräume für Menschen, die in ihrer<br />
Beweglichkeit eingeschränkt sind. Der direkte Kontakt zu<br />
den Nachbarn und Nachbarinnen, das Beobachten im Garten<br />
spielender Kinder oder des Straßengeschehens ist Teilhabe an<br />
der sonst schwer erreichbaren Außenwelt.<br />
Die Terrasse ist baulich am leichtesten und auch nachträglich zu<br />
realisieren. Neben der überfahrbaren Schwelle sollte ein ausreichender<br />
Sonnen-, Wind- und Wetterschutz eingeplant werden.<br />
Diese Anforderungen gelten auch für Balkone und Loggien.<br />
Hier sind Lösungen gefragt, die einen guten Wetterschutz bieten,<br />
gleichzeitig aber den Ausblick nicht zu sehr einschränken.<br />
Übereckbalkone und Balkone mit zurückgezogenen Blenden<br />
gewähren den größten Blickwinkel.<br />
Zwei Punkte sind bei der Konstruktion des Balkons besonders<br />
wichtig: Die Abführung des Niederschlagwassers und<br />
der schwellenlose Zugang. Die DIN 18195, Teil 9 schreibt<br />
zum Schutz des Wohnbereichs vor eindringendem Wasser<br />
besondere Maßnahmen vor. So sind z.B. Türschwellen und<br />
Türpfosten von der Abdichtung zu hinterfahren oder an ihrer<br />
Außenoberfläche so zu gestalten, dass die Abdichtung z.B.<br />
mit Klemmprofilen wasserdicht angeschlossen werden kann.<br />
Die Schwellenabschlüsse mit geringer oder <strong>ohne</strong> Aufkantung<br />
sind zusätzlich z.B. durch ausreichend große Vordächer,<br />
Fassadenrücksprünge und/oder unmittelbar entwässerte Rinnen<br />
Blechabdeckung<br />
Holzrost<br />
Stahlkonstruktion<br />
mit Gitterrosten vor starker Wasserbelastung zu schützen. Das<br />
Oberflächengefälle sollte nicht zur Tür hin gerichtet sein. Die<br />
Entwässerung erfolgt dann über Fallrohre und/oder zusätzlich<br />
über Wasserspeier, die so tief anzuordnen sind, dass bei<br />
Verstopfung des Ablaufs die Schwelle nicht überstaut werden<br />
kann. Eine andere und viel genutzte Option stellen vorgesetzte<br />
Balkone dar, die separat entwässert werden können.<br />
Der schwellenlose Übergang kann am einfachsten durch eine<br />
Schiebetür erreicht werden. Aber auch Drehflügeltüren können<br />
in regengeschützter Lage ein unten falzloses Rahmenprofil erhalten<br />
und bodengleich ausgebildet werden.<br />
Das Problem der<br />
Entwässerung kann<br />
sowohl bei vorge-<br />
setzten als auch<br />
bei auskragenden<br />
Balkonen konstruktiv<br />
gut gelöst werden,<br />
<strong>ohne</strong> dass eine<br />
behindernde<br />
Schwelle notwendig<br />
wird.<br />
Hier: Ein schwellen-<br />
freier Übergang zum<br />
vorgesetzten Balkon.<br />
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