Soziale Sicherung in Entwicklungs - Deutsche Gesellschaft für ...

als 50 Vorhaben zu sozialer Sicherung bzw. mit Komponenten sozialer Sicherung in
rund 30 Ländern. Dazu ein paar Beispiele: Wir fördern soziale und gemeindebasierte
Krankenversicherungen und Grundsicherung in Subsahara-Afrika, wir unterstützen
Fonds für Sozialentwicklung und Grundsicherung in Lateinamerika oder auch Mikroversicherungsprojekte
in asiatischen Ländern. Dieses Engagement wollen wir weiter
ausbauen. In diesem Jahr haben wir dem Deutschen Bundestag unser neues Asienkonzept
vorgelegt. Darin haben wir soziale Sicherung als Querschnittsthema fest verankert.
Das ist ein Beleg dafür, dass das Thema angekommen ist.
Zwei Bereiche unseres Engagements möchte ich besonders herausstellen: Das ist
zum einen der Gesundheitsbereich und zum anderen der Bereich der Grundsicherung.
Zum Gesundheitsbereich: Deutschland hat sich zusammen mit Frankreich für die
Gründung der Providing for Health Initiative eingesetzt, die die G8 in Heiligendamm
im vergangenen Jahr offiziell begrüßt haben. Diese Initiative ist ein Zusammenschluss
von bi- und multilateralen Gebern, die gemeinsam die Partnerländer darin unterstützen,
soziale Sicherung im Gesundheitswesen auszubauen und nachhaltig zu finanzieren.
Ziel ist es, die Basis für Gesundheitsdienste zu schaffen, die für alle erreichbar
sind und eben besonders für die armen Menschen. Die Partnerländer werden
dabei beraten, wie sie nachhaltige Krankenversicherungssysteme auf- bzw. ausbauen
können und wie sie die Finanzierungsmöglichkeiten bereits existierender Fonds und
Finanzierungsinstrumente dafür nutzen können, zum Beispiel den Global Fund für
HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria oder GAVI (Globale Allianz für Impfstoffe und
Immunisierung). Es geht also nicht darum, weitere Einzelfonds aufzulegen, sondern
darum, die Möglichkeiten der bestehenden besser auch für Vorhaben sozialer Sicherung
auszuschöpfen. Die Providing for Health Initiative bietet ein Forum, in dem sich
die bi- und multinationalen Geber und Akteure austauschen und koordinieren. Damit
trägt sie zur Verbesserung der Effektivität der Gebermaßnahmen im Gesundheitsbereich
und so auch zur Umsetzung der Paris-Agenda bei.
Das zweite Thema ist die Grundsicherung: In den Grundsicherungsprogrammen
stehen überwiegend extrem arme Haushalte im Fokus unserer Zusammenarbeit – das
schließt besonders gefährdete Gruppen mit ein wie Frauen, Kinder, Menschen im
Alter oder auch Menschen mit Behinderung. Zum Beispiel unterstützen wir in El
Salvador einen Ansatz konditionierter Sozialtransfers. Das heißt: Bedingung für die
Auszahlung der Transfers ist etwa der Schulbesuch der Mädchen in dem Haushalt.
Diese Transfers stärken die Selbsthilfefähigkeit der Menschen und tragen nachhaltig
zu breitenwirksamem Wachstum bei. Sie verhindern, dass Armut von einer Generation
zur nächsten „vererbt“ wird und helfen Familien, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
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Karin Kortmann