Soziale Sicherung in Entwicklungs - Deutsche Gesellschaft für ...
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„Um die Millenniumsentwicklungsziele<br />
zu erreichen<br />
s<strong>in</strong>d Innovationen gefordert.<br />
Es reicht nicht mehr aus,<br />
<strong>in</strong> existierenden Strukturen<br />
zu denken und zu handeln.“<br />
Ute Koczy, Mitglied<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Bundestages<br />
30<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Systeme e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den könne. Dabei komme der Schaffung<br />
von Arbeitsplätzen e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung zu, um auf<br />
diese Weise mehr Menschen <strong>in</strong> die Lage zu versetzen,<br />
zum <strong>Sicherung</strong>ssystem beizutragen. Bei der Gestaltung<br />
von Ansätzen e<strong>in</strong>er sozialen <strong>Sicherung</strong> zur Abdeckung<br />
des <strong>in</strong>formellen Sektors müsse auch darauf geachtet werden,<br />
dass <strong>für</strong> die Menschen der E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den formellen<br />
Sektor nicht gänzlich unattraktiv werde.<br />
In der anschließenden Diskussion wurden entsprechend<br />
als zwei wichtige Ansatzpunkte beim Ausbau<br />
sozialer <strong>Sicherung</strong> die Themen Arbeitsmarkt und<br />
Steuersystem hervorgehoben. Um soziale <strong>Sicherung</strong>ssysteme<br />
f<strong>in</strong>anzieren zu können und Umverteilung erst<br />
zu ermöglichen, müssten mehr Beschäftigung und E<strong>in</strong>kommen<br />
geschaffen werden. Dabei komme der Umsetzung<br />
der Decent Work-Agenda e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle zu.<br />
Das bedeute unter anderem Förderung von Sozialdialog<br />
und Umsetzung von Sozialstandards. Wichtig sei überdies<br />
e<strong>in</strong>e stärkere Integration von Frauen <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt<br />
sowie die Ausweitung des formellen Sektors. Letzteres<br />
würde zu mehr Beitragszahlern <strong>für</strong> formelle soziale<br />
<strong>Sicherung</strong>ssysteme sowie zu mehr Steuerzahlern führen<br />
und e<strong>in</strong>e Ausweitung sozialer <strong>Sicherung</strong> ermöglichen.<br />
Kontrovers diskutiert wurde die Frage, ob sich<br />
bei der Umsetzung sozialer <strong>Sicherung</strong>sprogramme e<strong>in</strong><br />
Target<strong>in</strong>g, also die Auswahl bestimmter Bevölkerungsgruppen,<br />
lohne oder ob e<strong>in</strong> universeller Zugang <strong>für</strong> alle<br />
Bürger angestrebt werden sollte. E<strong>in</strong> Nachteil der universellen<br />
Transfers sei, dass auch Menschen Zuwendungen<br />
erhielten, die sie eigentlich gar nicht bräuchten. Vielfach<br />
seien die fiskalischen Spielräume so eng, dass e<strong>in</strong> Target<strong>in</strong>g<br />
notwendig werde. E<strong>in</strong> Nachteil des Target<strong>in</strong>g-Verfahrens<br />
sei jedoch, dass tatsächlich Bedürftige aufgrund<br />
der relativ hohen Fehlerquote häufig nicht erreicht würden.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus sei das Verfahren selbst mit hohen<br />
Kosten verbunden.