Soziale Sicherung in Entwicklungs - Deutsche Gesellschaft für ...
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„Wirtschaftsförderung alle<strong>in</strong><br />
reicht nicht aus, um die<br />
Millenniumsentwicklungsziele<br />
tatsächlich zu erreichen<br />
– <strong>in</strong>sbesondere die absolute<br />
Armut bis 2015 zu halbieren.“<br />
Kar<strong>in</strong> Kortmann, Parlamentarische<br />
Staatssekretär<strong>in</strong>, Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />
<strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung (BMZ)<br />
32<br />
Zusammenfassung der Ergebnisse<br />
Bience Philom<strong>in</strong>a Gawanas hob <strong>in</strong> ihrem Redebeitrag<br />
die menschliche Dimension von sozialer <strong>Sicherung</strong><br />
hervor. Sie wies zunächst darauf h<strong>in</strong>, dass soziale <strong>Sicherung</strong><br />
<strong>in</strong> der Vergangenheit <strong>in</strong> afrikanischen <strong>Gesellschaft</strong>en<br />
von den Familien und anderen <strong>in</strong>formellen Geme<strong>in</strong>schaften<br />
gewährleistet wurde. Diese sozialen Netze seien<br />
jedoch <strong>in</strong> den letzten Jahren aufgrund e<strong>in</strong>er Reihe von<br />
Faktoren wie etwa der HIV/Aids-Epidemie zusammengebrochen.<br />
Die soziale Sicherheit der Bevölkerung liege nun<br />
<strong>in</strong> der Verantwortung der Regierungen. Bei diesen sei<br />
jedoch der politische Wille zur F<strong>in</strong>anzierung von sozialen<br />
<strong>Sicherung</strong>ssystemen vielfach nicht ausreichend vorhanden.<br />
Prasetijono Widjojo berichtete über die Erfahrungen<br />
Indonesiens mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es neuen umfassenden<br />
sozialen <strong>Sicherung</strong>ssystems nach der Verabschiedung<br />
des Comprehensive Social Act <strong>in</strong> 2004. Dabei sei es<br />
weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e große Herausforderung, gezielt die Ärmsten<br />
der Armen zu erreichen, <strong>in</strong>sbesondere deshalb, weil<br />
der <strong>in</strong>formelle Sektor <strong>in</strong> Indonesien sehr groß sei. In der<br />
Anfangsphase e<strong>in</strong>es Systems sozialer <strong>Sicherung</strong> solle der<br />
Staat alle<strong>in</strong> verantwortlich und mit eigener F<strong>in</strong>anzierung<br />
agieren, dann aber nach und nach Beiträge der Nutznießenden<br />
e<strong>in</strong>fordern.<br />
Neben der gezielten Implementierung der sozialen<br />
<strong>Sicherung</strong>sprogramme und dem Ausbau des Sozialwesens<br />
stünden der besondere Schutz der K<strong>in</strong>der und e<strong>in</strong>e<br />
weite Verbreitung von Mikroversicherungen ganz oben<br />
auf der Liste der Maßnahmen. Von der Schaffung von<br />
Wirtschaftswachstum und Stabilität erwarte sich Indonesien<br />
positive Auswirkungen <strong>für</strong> die sozial Schwachen<br />
und Armen.<br />
Walter Riester betonte <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beitrag vor allem<br />
die Notwendigkeit zum Umdenken. Es gelte nicht nur<br />
kurzfristig auf Notsituationen zu reagieren, sondern es<br />
müssten jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden,<br />
damit Not nicht dauerhaft bleibe. Aufgrund der aktuellen