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Soziale Sicherung in Entwicklungs - Deutsche Gesellschaft für ...

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Vorwort<br />

� Mehr als die Hälfte der Menschheit hat ke<strong>in</strong>en Zugang zu sozialer <strong>Sicherung</strong> und<br />

ist damit Risiken wie Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Altersarmut schutzlos ausge-<br />

liefert. Jahr <strong>für</strong> Jahr sterben Millionen Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der an Krankheiten, die vermeidbar<br />

s<strong>in</strong>d – Krankheiten, an denen sie <strong>in</strong> Ländern mit ausreichender Basisgesundheitsversorgung<br />

nicht sterben würden. In Ruanda etwa hat sich die Gesundheitssituation<br />

gerade der Ärmsten deutlich verbessert, seitdem Geme<strong>in</strong>den Krankenversicherungen<br />

mit deutscher Unterstützung aufgebaut haben. Vorher musste die große Mehrheit der<br />

Bevölkerung die Kosten bei Krankheit selbst tragen; viele Familie hatten da<strong>für</strong> nicht<br />

das Geld. Niedrige Jahresbeiträge von 1,40 Euro stellen sicher, dass jetzt auch die<br />

Ärmsten der Armen Zugang zu effektiven Gesundheitsdienstleistungen haben. Sie<br />

tragen dazu bei, das Risiko weiterer Verarmung durch Krankheit zu m<strong>in</strong>dern. Innerhalb<br />

weniger Jahre ist es gelungen, den Anteil der krankenversicherten Bevölkerung<br />

von 25 auf derzeit 85 Prozent zu steigern.<br />

Systeme der sozialen Sicherheit verr<strong>in</strong>gern die Armut und tragen langfristig zur<br />

sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung bei. Die Bundesregierung wird deshalb <strong>in</strong><br />

den kommenden Jahren ihr entwicklungspolitisches Engagement <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

ausweiten. Damit trägt sie auch e<strong>in</strong>em Beschluss des Bundestages vom März 2008<br />

Rechnung. Er betont den hohen Stellenwert, den Aufbau und Reform sozialer <strong>Sicherung</strong>ssysteme<br />

<strong>in</strong> <strong>Entwicklungs</strong>- und Schwellenländern bei der Bekämpfung der weltweiten<br />

Armut haben.<br />

Deutschland verfügt über e<strong>in</strong>es der ältesten sozialen <strong>Sicherung</strong>ssysteme weltweit.<br />

Viele Partnerländer schreiben uns daher e<strong>in</strong>e hohe Kompetenz <strong>in</strong> diesem Bereich zu<br />

und fragen nach unseren Erfahrungen. Dass wir auch unsere eigenen sozialen <strong>Sicherung</strong>ssysteme<br />

ständig an sich verändernde Gegebenheiten anpassen müssen, macht<br />

den Austausch und die Beratung <strong>für</strong> unsere Partner noch <strong>in</strong>teressanter.<br />

Viele Regierungen sehen <strong>in</strong> sozialen <strong>Sicherung</strong>ssystemen <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>en<br />

Kostenfaktor. Tatsächlich aber ist soziale <strong>Sicherung</strong>, wie uns auch die deutsche Erfahrung<br />

zeigt, e<strong>in</strong>e Investition <strong>in</strong> die wirtschaftliche und soziale Zukunft e<strong>in</strong>es Landes.<br />

Für diese Sicht werben wir. Selbst <strong>für</strong> Länder mit niedrigeren E<strong>in</strong>kommen ist e<strong>in</strong>e<br />

Absicherung gegen Verarmung durch Krankheit oder im Alter f<strong>in</strong>anzierbar und der<br />

Aufbau notwendiger Strukturen adm<strong>in</strong>istrativ zu bewältigen. Entscheidend <strong>für</strong> den<br />

Erfolg s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e umfassende Beratung und der politische Wille der Regierungen.<br />

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