Soziale Sicherung in Entwicklungs - Deutsche Gesellschaft für ...

Grundsatzreferat
Die Bedeutung der sozialen Sicherungssysteme für die
Armutsbekämpfung und die nachhaltige Entwicklung
Bience Philomina Gawanas
Kommissarin für Soziale Angelegenheiten
Afrikanische Union (AU)
Addis Abeba
� Dieser Workshop findet zu einem Zeitpunkt statt, da Afrika vermehrte Anstrengungen
zur Schaffung umfassender und integrierter sozialer Sicherungssysteme unternimmt.
Er bietet uns allen die Gelegenheit zum Austausch von Ideen und Erfahrungen
mit dem Ziel, die Bemühungen um die Linderung von Armut und Ungleichheit
und die Gewährleistung der menschlichen und sozialen Entwicklung zu fördern und
zu intensivieren. Gerade für Afrika ist es unabdingbar, dass die soziale und menschliche
Entwicklung weiterhin auf der Prioritätenliste ganz oben rangiert und dass sich
ein Wandel in der politischen Programmatik und in der Ressourcenverteilung vollzieht,
damit durch sinnvoll gestaltete soziale Sicherungssysteme den Bedürfnissen
der besonders schutzbedürftigen und an den Rand gedrängten Bevölkerungsteile Vorrang
eingeräumt wird.
Afrika ist im letzten Jahrzehnt auf bestimmten Gebieten der sozialen und wirtschaftlichen
Entwicklung deutlich vorangekommen. Das ist beispielsweise am gestiegenen
Alphabetisierungsgrad in vielen Ländern abzulesen, aber auch an der höheren
Einschulungsquote, dem Rückgang der Kindersterblichkeit, dem Aufwärtstrend beim
Wirtschaftswachstum, der zunehmenden Demokratisierung und dem verminderten
Auftreten innerer Unruhen. So willkommen diese Fortschritte sind, finden sich die
afrikanischen Länder trotz des Rohstoffreichtums ihres Kontinents am Ende jeder
Rangliste der sozialen Entwicklung oder Wirtschaftstätigkeit wieder. Damit sieht sich
Afrika weiterhin mit zahlreichen Problemen der sozialen Entwicklung konfrontiert, die
sich auf die Bevölkerung auswirken, insbesondere auf die Armen und Schwachen.
Zu diesen Problemfeldern gehören grassierende Armut, Arbeitslosigkeit, Gewalt,
Krankheiten, Konflikte, Naturkatastrophen, Umweltzerstörung, schlechter Zugang zur
Basisinfrastruktur und zu Angeboten der Daseinsvorsorge wie Trinkwasser und Abwasserentsorgung;
ein mangelhaftes Straßennetz; unsichere Wohnverhältnisse; die mangelnde
allgemeine und berufliche Grundbildung sowie die Defizite im Gesundheitswe-
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