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8 Gutachten zur Verwaltungsstrukturreform in NRW - Westfalen ...

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Aufgaben der Landschaftsverbände 5<br />

über diesen 1, 7 Mrd. Euro im Ausgabenbereich ist die Unterdeckungssumme,<br />

z. B. im Bereich der Kultur <strong>in</strong> Höhe von 50 Mio.<br />

Euro (2 % der LWL Ausgaben), wirklich eher zu vernachlässigen.<br />

Dennoch ist die Kulturpolitik vor allem im LWL e<strong>in</strong> wichtiges<br />

Standbe<strong>in</strong>, das im Bewusstse<strong>in</strong> vieler <strong>Westfalen</strong> verankert ist. So<br />

ist der Landesdirektor zugleich Vorsitzender des Westfälischen<br />

Heimatbundes mit 140.000 Mitgliedern. Die gesamte Museumslandschaft<br />

<strong>in</strong> <strong>Westfalen</strong>-Lippe, also e<strong>in</strong>schließlich des Ruhrgebietes,<br />

ist über die Förderungsrichtl<strong>in</strong>ien und den fachlichen Austausch<br />

eng mite<strong>in</strong>ander verwoben. Hier wird befürchtet, dass e<strong>in</strong><br />

dritter Landschaftsverband dieses kulturelle Standbe<strong>in</strong> zerstören<br />

würde.<br />

Das Grundproblem der Landschaftsverbände auf der Ausgabenseite<br />

ist also die E<strong>in</strong>gliederungshilfe, für die schon jetzt bundesweit<br />

mehr ausgegeben wird als für die Hilfe zum Lebensunterhalt.<br />

Dieser Ausgabenblock wird aller Voraussicht nach weiter unaufhaltsam<br />

wachsen, da die Fälle zunehmen. Leistungen der E<strong>in</strong>gliederungshilfe<br />

erhalten Schwerstbeh<strong>in</strong>derte, die <strong>in</strong> der Regel<br />

schwerstbeh<strong>in</strong>dert geboren werden. Diese Beh<strong>in</strong>derungen führen<br />

dazu, dass der entsprechende Mensch niemals <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben<br />

ohne fremde Hilfe leben kann, natürlich <strong>in</strong> unterschiedlichem<br />

Ausmaß. Zwar steigt der Anteil dieser Schwerstbeh<strong>in</strong>derten an der<br />

Gesamtbevölkerung nicht, aber aufgrund des mediz<strong>in</strong>ischen Fortschritts<br />

steigt die Lebenserwartung. So hatten z.B. Menschen mit<br />

e<strong>in</strong>em „Down-Syndrom“ bis vor 10-15 Jahren e<strong>in</strong>e Lebenserwartung<br />

von im Schnitt maximal 30 Jahren, <strong>in</strong>zwischen werden sie<br />

mitunter 70 Jahre alt. Für die E<strong>in</strong>gliederungshilfe heißt dies, dass<br />

die Zahl der Bezieher wächst, weil die Masse der Betroffenen<br />

altersmäßig noch nicht <strong>in</strong> die Sterbephase gekommen ist. Alle<br />

Experten gehen daher davon aus, dass <strong>in</strong> den nächsten 20 Jahren<br />

jedes Jahr die Fallzahlen steigen werden. Da man die Kosten pro<br />

E<strong>in</strong>zelfall nur abflachen kann, z. B. durch den Ausbau ambulaner<br />

Hilfen, werden bundesweit die Kosten <strong>in</strong> den nächsten zehn<br />

Jahren schätzungsweise um 50 % steigen.<br />

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