Spiel - erster Überblick über das aktuelle Angebot

Fluchten in die Stadt und versucht, die Aufgabe,
sich um Aranka zu kümmern, wegzuschieben.
Allmählich bahnt sich jedoch eine persönliche
Beziehung zwischen den beiden Frauen auf, die in
eine vorsichtige Freundschaft mündet. Dabei ist
keineswegs Aranka die Empfangende oder
Schwache , sondern sie hilft durch ihre Offenheit
und Herzlichkeit Conny über manche Phase der
Verzweiflung über ihre unklare Diagnose hinweg.
Umgekehrt ist Conny die physisch Stärkere. Je
weiter Arankas Krankheit fortschreitet, desto mehr
engagiert sie sich bei ihrer Pflege. Den endgültigen
Verfall Arankas und ihren Tod zeigt der Film nicht
mehr.
4200758 Jan auf der Zille
Videokassette (VHS) 82 min f 1985 DDR
Klasse: 8 9 10
Im Winter 1933/34 sucht der dreizehnjährige Jan
nach seinem Vater, der als Fluchthelfer für
politisch Verfolgte im Untergrund lebt. Mit
Schrecken erkennt er, daß er selbst der Köder ist,
der die NS-Polizei zu seinem Vater und dessen
Freunden führen soll.
4200913 Peppermint Frieden
Krieg und Frieden aus der Sicht eines Kindes
Videokassette (VHS) 110 min f 1982 D
Klasse:
Kurz nach Kriegsende kommt die sechsjährige
Marianne mit Mutter und Großmutter aus Böhmen
nach Niederbayern in die damals amerikanisch
besetzte Zone. Hier findet Weltgeschichte nur in
Form von Gerüchten statt. Frieden ist kein
abstrakter Begriff, sondern schmeckt nach
Pfefferminz wie der Kaugummi, den die Kinder von
einem freundlichen Amerikaner, den sie Mister
Frieden nennen, bekommen. Auch eine Todsünde
ist der Frieden laut dem Dorfpfarrer, der die Kinder
mit dem Mittel der Angst kontrolliert. In Gefahr sei
er, der Frieden, behauptet ein Schieber, der mit
der Angst der Leute bessere Geschäfte machen
kann. In dieser Atmosphäre sucht Marianne nach
rationalen Antworten, trifft aber nur irrationales
Verhalten der Erwachsenen. Da wird auch noch
Mister Frieden wegen zu innigem Kontakt zu einer
Dorfbewohnerin von der Militärpolizei abgeholt. Die
verängstigte Marianne glaubt, nur noch ein
Wunder könne den Frieden retten und stiftet in der
Dorfkirche eine Kerze. Trotzdem steigert sich ihre,
von den Erwachsenen unbemerkte oder
unverstandene Angst vor einem Atomkrieg so
sehr, daß sie am Tag des vermeintlichen
Kriegsausbruches weiße Tücher aus den
Schränken reißt, um ihre Familie vor den
Atomstrahlen zu schützen. Dabei geht
versehentlich ein Fenster zu Bruch, und das
verzweifelte Mädchen fällt in einen schweren
Fiebertraum. Als sie daraus erwacht, hat
glücklicherweise der Krieg noch immer nicht
begonnen. Der Film ist ein Stück persönlicher
Vergangenheitsbewältigung und eine neue Art des
Antikriegsfilms, der die Entstehung von Angst und
ihre Bewältigung beschreibt.
4200939 Moritz, lieber Moritz
Videokassette (VHS) 96 min f 1977 D
Klasse: 8 9 10 11 12 13
Der 15jährige Moritz kommt aus einer
großbürgerlichen Familie. Sein Vater hat das
gesamte Familienvermögen verspekuliert. Die
Großmutter kann im Haus nicht mehr gebraucht
werden und kommt ins Altersheim, wo sie ihren
Lebenswillen verliert und Moritz bittet, ihr
Schlaftabletten zu besorgen. Die für Moritz jetzt
ungewohnte Situation spitzt sich durch die
Schwierigkeiten in der Schule, nicht nur in den
Schulfächern, sondern auch mit seinen
Klassenkameraden, zu. Den Problemen und
Konflikten mit sich und seiner Umwelt versucht er
zu entgehen, indem er sich Insekten und anderen
Tieren widmet, die von der normalen Welt als
abstoßend und ekelerregend gelten, wie z.B. seine
halbwegs dressierte Ratte, seine Hauskröte und
seine Gespensterheuschrecken. Mit sadistischen
Horrorvisionen rächt er sich an seiner ebenso
brutalen Umgebung. Durch die Liebe zu einem
hübschen Mädchen, deren Nähe er immer sucht
und findet, und die Freundschaft zu einer
Rockband von Arbeiterkindern scheint er seine
Probleme mit der Außenwelt zu bewältigen.
4201109 Die Vogelscheuche
Videokassette (VHS) 120 min f 1984 SU
Klasse: 7 8 9 10 11 12 13
Ein 12jähriges Mädchen kommt in eine russische
Kleinstadt, um bei ihrem Großvater zu leben. Von
den Mitschülern wird sie Vogelscheuche genannt,
zur Außenseiterin gestempelt und immer qualvoller
drangsaliert und terrorisiert. Der Großvater, dessen
Leben dadurch auch in Mitleidenschaft gezogen
wird, kann nicht helfen. Als die Jugendlichen
endlich erkennen, was sie angerichtet haben, ist es
zu spät: Das Mädchen und der Großvater
verlassen die Stadt, in der man ihnen das Leben
so zur Hölle gemacht hat, daß ihnen Versöhnung
und Bleiben unmöglich geworden sind. Der
aufwühlende Film hinterläßt tiefe Betroffenheit und
die Erkenntnis, daß psychische Gewalt
vernichtender sein kann als physische.
4201280 Die Straße der Negerhütten
Videokassette (VHS) 100 min f 1983 D
Klasse: 7 8 9 10 11 12 13
Der Spielfilm erzählt die Geschichte von Jose,
einem zwölfjährigen schwarzen Jungen, der auf
der Antilleninsel Martinique bei seiner Großmutter
lebt, und von seinen großen und kleinen Freunden.
Während die Erwachsenen bei ihrer schweren
Arbeit in den Zuckerrohrplantagen der Weißen
sind, spielt Jose die heimischen Spiele der
Kindheit, die jedoch für ihn bald zu Ende geht. Sein
Leben ändert sich, als er Zugang zur höheren
Schule in der Hauptstadt und damit zur
privilegierten Klasse seiner Heimatinsel findet. Eine
Geschichte von der Suche nach Freiheit und
Sachgebietskatalog Jan 2010 Spiel- und Dokumentarfilme Seite 87 von 99