Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku
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defizitär, dass man die Geschäfte verkaufen musste, beliefert hat man sie aber nach<br />
wie vor. (IP_LW_1)<br />
1986 ereignete sich der Reaktorunfall in Tschernobyl und dieser war <strong>für</strong> viele Leute<br />
der Anlass, bewusst biologische Lebensmittel zu erwerben. Vor allem das von Herrn<br />
Lutz erzeugte Getreide war derart begehrt, dass es bald vergriffen war. Die Kunden<br />
wollten aber nicht auf das biologisch erzeugte Getreide verzichten und konnten Herrn<br />
Lutz dazu bewegen, sich um den Nachschub zu kümmern. Das war der Zeitpunkt, an<br />
dem der Landwirt begonnen hat seine ausverkaufte Ware durch Zukauf von anderen<br />
Betrieben weiter <strong>für</strong> seine Kunden verfügbar zu machen. (IP_LW_1)<br />
1996 besichtigte eine Delegation der Wiener Pensionistenheime (KWP) den<br />
landwirtschaftlichen Betrieb in Wieselburg, von welchem sie über einen<br />
Zwischenhändler Karotten bezog. Die Delegation war von der Art und Weise und der<br />
Qualität wie an diesem Hof produziert wird begeistert und überredeten schließlich<br />
Leopold Lutz dazu, die KWP direkt zu beliefern.<br />
Nachdem diese Zusammenarbeit schon einige Zeit gut gelaufen war, forderte man<br />
aus organisatorischen Gründen von Seiten der KWP, dass Bio-Lutz nicht nur<br />
Karotten und rote Rüben, sondern ein weit breiteres Sortiment an Bio-Produkten<br />
liefern musste, um die KWP nicht als Kunden zu verlieren.<br />
Aus dieser Forderung heraus war nun die Notwendigkeit <strong>für</strong> einen Zusammenschluss<br />
von mehreren Landwirten gegeben. Es fanden sich schließlich vier Biobauern die der<br />
KWP dieses geforderte breite Sortiment bieten konnten. Aus diesem<br />
Arbeitsgruppenprojekt heraus, ist letztendlich der Handel in der Art entstanden, in der<br />
er heute als Frischdienst „Bio-Lutz“ existiert.<br />
Mittlerweile beliefern 150 Bio-Landwirte das Netzwerk mit ihren verschiedensten<br />
Produkten. Bio-Lutz wiederum verkauft seine Produkte an über 130 Kunden. Dieser<br />
Kundenstamm besteht fast zur Gänze aus Großküchen, die natürlich entsprechend<br />
große Mengen an Lebensmittel benötigen (IP_GF_1).<br />
„Für die Zukunft sind, nachdem wir in den letzten Jahren viele Investitionen getätigt<br />
haben, keine besonderen Ziele geplant. Wir wollen langsam und gesund wachsen“<br />
(IP_GF_1).<br />
Im Folgenden eine schematische Darstellung der zeitlichen Entwicklung des Bio-Lutz<br />
Netzwerkes (Abbildung 2).<br />
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