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Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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4.4 NETs (ehemals Nest)<br />

Abbildung 12: Logo Nets, (Nets)<br />

NEST - Network for ecological and social trade - wurde Anfang 2010 zu NETs -<br />

„Netzwerk <strong>für</strong> nachhaltiges Leben“ umgetauft. Grund war die Namensähnlichkeit des<br />

Schweizer Konzerns Nestle. Der Weltkonzern schickte dem Gründer aus Steyr einen<br />

Brief seines Rechtsanwalts. Durch den Druck beschloss der kleine Verein, eine<br />

Namensänderung vorzunehmen, da er sich die Kosten eines Prozesses unmöglich<br />

leisten konnte. Grund ist die Verwechslungsgefahr der Übersetzung von „Nestle“, die<br />

„kleines Nest“ heißt. Laut Internetartikel wird dieser Kampf mit „David gegen Goliath“<br />

verglichen. NETs besteht bisweilen aus einer kleinen Vermarktungsgemeinschaft aus<br />

25 Bauern (ORF, 2010).<br />

Der Obmann und Gründer von NETs, leitet seine Regionalstelle in Steyr in<br />

Oberösterreich seit ca. sechs Jahren. Der Verein NETs organisiert über regionale<br />

Bauern und Bäuerinnen den Verkauf über „Kisten“, die sich jeder Konsument<br />

individuell über das Internet zusammenstellen kann und später in seiner<br />

Regionalstelle abholt. Fünf Regionalstellen gibt es bis dato (Steyr, Haag in<br />

Niederösterreich, Zell am Pettenfirst, Wels, Enns). NETs will laut Aussage einer<br />

Interviewpartnerin „so viel Gutes wie möglich“ bewirken. Gemeint sind nicht nur<br />

Lebensmittel. Auch Tierfutter, Waschmittel, Kataloge <strong>für</strong> Bürobedarf und Kleidung<br />

werden angeboten. Ein Tauschgeschäft von gebrauchten Gegenständen und<br />

diversen Büchern und Videos wird gratis zur Verfügung gestellt. Dabei arbeiten<br />

Konsumenten wie Produzenten aktiv mit. Seit kurzem gibt es Produkte, die nicht aus<br />

der Region kommen, aber trotzdem gewünscht werden. Dazu gehören<br />

Trockenfrüchte, Kakao, Zucker der Firma Rapunzel, Waschnüsse und<br />

Kosmetikartikel der Tiroler Firma Sanoll. Die Mitglieder gestalten damit ihr<br />

„Versorger-Verbraucher“ Netzwerk so vielseitig wie möglich. Sie versuchen innerhalb<br />

der Geschäftsleiter sich ständig auszutauschen, aktuelle Probleme zu lösen und<br />

neue Strategien zur Weiterentwicklung zu entwerfen. Sie arbeiten biologisch,<br />

regional und fair. Die Produkte der Bauern im Umkreis sollen nicht zu weit entfernt<br />

sein. Sie sollen sich zu einem vollständigen Produktsortiment erweitern und aus einer<br />

<strong>ökologischen</strong> Wirtschaftsform stammen. Die Bauern werden fair bezahlt. Sie<br />

verdienen fast so viel wie bei der eigenen Direktvermarktung. Auch untereinander<br />

arbeiten die Bauern zusammen. Im Wissensaustausch, wie auch im Bereich der<br />

Lebensmittelproduktion werden Kooperationen geschlossen. Dem Verein kann man<br />

aktiv beitreten, um Infos, Zugang zur Mediathek und zu Kursen zu erhalten. Die<br />

Grundidee von NETs geht in Richtung CSA. Langfristig planen sie das auch<br />

vollständig umzusetzen (IP_NET_1).<br />

Vielleicht sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass im Zuge dieser Arbeit nur<br />

die Regionalstellte in Steyr untersucht wurde.<br />

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