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Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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7 Zusammenfassung<br />

Anhand der Projekt-Lehrveranstaltung „Ökologische Landwirtschaft und regionale<br />

Entwicklung“ wurden vier regional arbeitende Bio-Produktnetzwerke so aufbereitet,<br />

dass ein Vergleich untereinander möglich gemacht wurde. Mit Hilfe eines<br />

einheitlichen Interviewleitfadens wurde versucht die zu Beginn formulierten<br />

Forschungsfragen über die Entwicklung, Organisation, Stärken und Schwächen,<br />

sowie die Bedeutung der Netzwerke in der Region zu erfassen. Durch<br />

Gruppendiskussionen wurden die Ergebnisse der durchgeführten Interviews sowohl<br />

präsentiert als auch diskutiert, um diese besser miteinander vergleichen zu können.<br />

Anschließend wurde mit den einzelnen Gruppenmitgliedern versucht, die<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Netzwerke zu erkennen und in einem<br />

Endbericht zu formulieren.<br />

Die Genossenschaft Bio Alpin, das mit mehr als 500 Mitgliedern das größte der<br />

beschriebenen Netzwerke darstellt, wurde 2002 von Tiroler Bio-Bergbauern ins<br />

Leben gerufen. Zusammen mit der Einzelhandelskette MPreis wurde die Marke „Bio<br />

vom Berg“ als erste unabhängige Erzeugermarke in Europa gegründet. Die<br />

Genossenschaft versucht mit den Landwirten gemeinsam an einer<br />

zukunftsorientierten Landwirtschaft zu arbeiten, um den Preisdruck, der vor allem auf<br />

dem Milchsektor herrscht, zu umgehen und auch kleineren und mittleren Betrieben<br />

ein Überleben zu sichern. Weiters zeichnet sich das Netzwerk auch durch<br />

Transparenz, Kommunikation, Stabilität in der Vermarktung und ein gut überlegtes<br />

Sortiment aus, während die Logistik, ein niedriges Budget <strong>für</strong> den Marketingsektor<br />

oder eine nicht unbegrenzt ausbaubare Produktpalette das Netzwerk BioAlpin auch<br />

vor Schwierigkeiten stellt. Nicht von der Hand zu weisen ist dennoch, dass das<br />

Netzwerk auf Grund der Produktpräsenz speziell in den MPreis-Filialen einen<br />

positiven Einfluss auf die Bewusstseinsbildung der Konsumenten im Bezug auf<br />

Regionalität hat.<br />

Das Netzwerk Bio Lutz mit derzeit 150 Mitgliedern, hat mit seiner Belieferung an<br />

Großküchen einen Nischenmarkt in der <strong>ökologischen</strong> Landwirtschaft gefunden. Die<br />

Gründung des Netzwerks erfolgte 1995 durch einen Bio-Pionier in der <strong>ökologischen</strong><br />

Landwirtschaft. Auch bei diesem Netwerk wird vor allem kleineren und mittleren<br />

Betrieben die Möglichkeit geboten, ihre Produkte zu einem fairen Preis zu<br />

vermarkten. Außerdem zeichnet sich das Netzwerk vor allem durch seine<br />

Zuverlässigkeit bei der Lieferung, durch spontane Liefermöglichkeiten,<br />

Kommunikation, sowie eine umfangreiche Produktpalette, aus. Dennoch gilt es auch<br />

hier sich mit Schwierigkeiten, wie etwa Logistik, Zeitdruck bei kurzfristigen<br />

Bestellungen oder Konkurrenzdruck durch Großhändler, auseinanderzusetzen. Das<br />

Netzwerk sichert somit nicht nur den Abnehmern eine Liefersicherheit, sondern bietet<br />

auch den Landwirten eine gute Möglichkeit, überschüssige Produktionen durch einen<br />

sicheren Abnehmer zu vermarkten.<br />

Das Netzwerk Ochsenherz mit seiner biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise<br />

wurde 2002 gegründet und ist auf den Grundsätzen von CSA (Community supported<br />

agriculture) aufbaut. CSA ist eine in Österreich bisher noch eher unbekannte Form<br />

der Landwirtschaft, nach der jedoch in der Schweiz und in Deutschland immer<br />

häufiger gewirtschaftet wird. CSA fordert eine gewisse Akzeptanz der Konsumenten,<br />

sowie ein Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft einen „unbequemeren“<br />

Weg zu gehen. Die Besonderheit ist hier aber, dass die Produkte der Landwirtschaft<br />

nicht oder nur teilweise über den Markt vertrieben werden und dass die Produzenten<br />

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