Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku
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Marktbedingungen ihren Absatz zu verbessern (größere Mengen absetzen), in den<br />
„Großmarkt“ einzusteigen und eine Schiene <strong>für</strong> die Vermarktung von Bioprodukten zu<br />
schaffen. Auch <strong>für</strong> die Produktionsbetriebe war die Motivation in die Genossenschaft<br />
BioAlpin einzusteigen geprägt von einer besseren Wirtschaftlichkeit, einem<br />
konstanten Absatz und dem möglichen Zugang zum Einzelhandel (IP_BA_2 &<br />
IP_BA_5,6,7).<br />
BioAlpin ist ein sich selbstverwaltendes Netzwerk und liegt zur Gänze in<br />
Bauernhand. Die Genossenschaft gehört ausschließlich den Bauern und auch die<br />
Organisation und das Management wird von ihnen selbst übernommen (IP_BA_1).<br />
Ein Netzwerk dieser Größe ist immer von einigen Hauptakteuren abhängig, die auch<br />
bei BioAlpin mit großem persönlichem Einsatz bei der Sache sind.<br />
Wie wir von einigen Landwirten erfahren konnten ist der Obmann der<br />
Vermarktungsgenossenschaft schon seit vielen Jahren überzeugt und begeistert von<br />
einer einheitlichen Biovermarktung in Tirol. Er ist zusätzlich Obmann der<br />
Sennereigenossenschaft Hatzenstädt und war maßgeblich bei der Umstellung dieser<br />
auf die biologische Verarbeitung beteiligt. Der Geschäftsführer ist Absolvent der<br />
Universität Kassel (Ökologische Agrarwissenschaften in Witzenhausen), war<br />
Projektmitarbeiter im Bereich biologischer <strong>Landbau</strong> in der Landwirtschaftskammer<br />
und ist heute Geschäftsführer und Projektkoordinator der Genossenschaft BioAlpin<br />
(IP_BA_1). Der interviewte Einkaufsleiter bei MPreis ist <strong>für</strong> die Produktschiene „Bio<br />
vom Berg“ zuständig. Durch ihn erfolgt der Einkauf der meisten (90%) „Bio vom Berg“<br />
Produkte und deren Vermarktung (IP_BA_2). Von diesen drei „Schlüsselpersonen“<br />
werden die Kernbereiche (Einkauf und Vermarktung, Marketing, Koordination,<br />
Organisation) abgedeckt.<br />
Im Jahre 2009 zählte die Genossenschaft 500 Mitgliedsbetriebe mit fast 600<br />
landwirtschaftlichen Lieferanten. Die Mitgliedsbetriebe reichen von der<br />
landwirtschaftlichen Urproduktion (Bauern) bis zu Produktionsbetrieben<br />
(Verarbeitern, oft nicht klar trennbar: z.B. Gemüsebauer der seine Produkte verpackt<br />
ist Urproduzent und Verarbeiter). Von ehemals 7 Produkten stieg die Zahl bis zum<br />
Jahre 2009 auf über 80 verschiedene Produkte. Die Produktpalette umfasst<br />
Molkereiprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Eier, Getreide, sowie Obst (IP_BA_1).<br />
BioAlpin verfügt über keine eigenen Richtlinien, sondern arbeitet nach den BIO<br />
AUSTRIA Verbandsrichtlinien. Die Genossenschaft ist zuständig <strong>für</strong> ein einheitliches<br />
Auftreten der Produkte im Handel, <strong>für</strong> die Qualitätskontrollen, sowie die<br />
Filialbetreuungen im Handel. (Matschert et al, 2009, Steinlechner, 2009 dienten in<br />
den ersten beiden Kapiteln als Grundlage. Alle Angaben, die nicht separat zitiert<br />
wurden, entstammen diesen Arbeiten, da sie im Rahmen dieser Projektarbeit nicht<br />
nochmals selbstständig erhoben wurden).<br />
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