25.01.2013 Aufrufe

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.4.3. Stärken und Schwächen<br />

Zu den Stärken gehören die stets frischen Produkte. Laut der Regionalleiterin wird<br />

nichts weggeschmissen und es wird immer nur das Nötigste produziert. Wenn etwas<br />

übrig bleibt, benutzt es die Familie der Regionalstelle Zell <strong>für</strong> sich selbst. Die<br />

ungewöhnliche Art des Bestellens im Internet ist <strong>für</strong> sie sicher das größte Hindernis.<br />

Auch die Abholung der Kistln ist <strong>für</strong> manche Menschen zu unflexibel, da nur ein Tag<br />

pro Woche zur Verfügung steht und deswegen langfristiger geplant werden muss.<br />

Jedoch ist prinzipiell die Online-Bestellung einfach und flexibel <strong>für</strong> die Menschen. Für<br />

Kunden, die nicht über das Internet bestellen möchten, bietet sich die Möglichkeit<br />

einer telefonischen oder persönlichen Bestellung. Der zusätzliche Arbeitsaufwand ist<br />

allerdings <strong>für</strong> die Regionalleiterin eine Schwäche. Häufigere Abholungsmöglichkeiten<br />

als einmal die Woche wären interessant, jedoch momentan arbeitstechnisch nicht<br />

machbar. Die Produkte werden bis Dienstag bestellt und am Freitag abgeholt. Durch<br />

die kontinuierliche wöchentliche Durchführung beliefern die Bauern die<br />

Regionalstelle einmal wöchentlich und die Kistln müssen auch wöchentlich frisch<br />

zusammengestellt werden. Zusätzlich wird das Produktsortiment jede Woche<br />

aktualisiert, da je nach Reife und Saison unterschiedliche Produkte lieferbar sind. Für<br />

die Regionalstellenleiterin bedeutet das viel Aufwand und Arbeit. Die Abrechnung<br />

wird auch von ihr selbst erstellt, da sie selbstständig ist. Zusätzlich beschäftigen sie<br />

sich aktiv in der Gemeinde in Form von <strong>ökologischen</strong> Vorträgen und Projekten, um<br />

öffentlich auf sich aufmerksam zu machen und ganzheitlich die Menschen<br />

beeinflussen zu können. Generell muss laut der Leiterin der Regionalstell in Steyr<br />

noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Die Menschen in ländlichen Regionen<br />

sind oft wenig flexibel und wenig tolerant gegenüber neuen alternativen Ideen<br />

(IP_NET_1).<br />

Ein sozialer Zusammenhalt in der Region, wie es früher üblich war sieht die Leiterin<br />

als Idealbild: es gibt keine Anonymität mehr, es wird viel diskutiert und es gibt einen<br />

vermehrten Austausch - auch einen Informationsaustausch. Dieser findet meist bei<br />

Abholung der Produkte am Freitag im Hofladen unter und mit den Kunden statt. Hier<br />

können sie sich andere Produkte ansehen und die Mediathek benutzen. Die Stellung<br />

und Bedeutung in der Region ist bisweilen eher gering, da das Netzwerk eher<br />

unbekannt und sehr jung ist. Deswegen wird jetzt auf Flyer und mehr<br />

Mundpropaganda gesetzt. Durch Mitarbeit in der Gemeinde und an sozialen<br />

Projekten in der Schule im Ort möchte die Regionalleiterin bekannter werden und auf<br />

mehr Akzeptanz stoßen. Durch ein größeres Sortiment und mehr mitwirkenden<br />

Bauern kann die Bekanntheit in der Region gefördert werden.<br />

Eine Teilnahme an Slow Food wurde bereits diskutiert und ein Zusammenschluss mit<br />

einem Lieferant von Sonnentor ist bereits vereinbart. Durch dieses ständige aber<br />

nachhaltige Wachsen möchte der Verein mehr Einfluss in der Region gewinnen<br />

(IP_NET_1).<br />

4.4.4. Stellung und Bedeutung von NETs in der Region<br />

Über andere CSA- Projekte in Österreich weiß die interviewte Regionalstellenleiterin<br />

nicht viel. Allerdings wird bei NETs über regionale Ideen wie eine eigene Währung<br />

und Tauschhandel diskutiert. Sie denkt, dass die Zahl regionaler Netzwerke steigen<br />

wird, diese aber im kleinen Rahmen bleiben. Die Menschen müssen jedoch aufgrund<br />

der Wirtschafts- und Energiekrisen anfangen umzudenken. Da sie selbst ein CSA-<br />

Modell anstrebt, glaubt sie auch an ein Wachstum in diese Richtung (IP_NET_1).<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!