25.01.2013 Aufrufe

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3.5. Stellung und Bedeutung von CSA in Österreich<br />

Dem interviewten Betriebsleiter (IP_CSA_1) ist kein anderes CSA–Projekt in<br />

Österreich bekannt – im Gegensatz zu der Schweiz und zu Deutschland, wo er<br />

bereits einige CSA Betriebe kennt. Er schätzt das Potenzial von CSA, sich in<br />

Österreich zu etablieren jedoch recht groß ein. Viele Leute suchen nach neuen<br />

Modellen und anderen Wirtschaftsweisen. Dies macht sich auch durch die vielen<br />

Food-Coops (Lebensmitteleinkaufgemeinschaften) bemerkbar, die derzeit in Wien<br />

entstehen. CSA erfordert jedoch eine Akzeptanz und Verantwortungsbewusstsein<br />

der Konsumenten, sowie die Bereitschaft einen unbequemeren Weg zu gehen.<br />

Wenn sich sein Betrieb gut entwickelt, möchte er ein Beispiel und eine Motivation <strong>für</strong><br />

andere Höfe sein und diese dazu veranlassen ebenfalls so zu wirtschaften. CSA ist<br />

nämlich in keinem Fall ein Konkurrenzsystem (IP_CSA_1).<br />

IP_CSA_2, eine Konsumentin, konnte keine Aussage zur Stellung und Bedeutung<br />

von CSA in Österreich machen, da sie vom CSA–Gedanken nicht überzeugt ist,<br />

diesen auch nicht unterstützt und diesbezüglich auch noch keine weiteren Gedanken<br />

gesponnen hat.<br />

Das Potential <strong>für</strong> CSA schätzt Konsument IP_CSA_3 sehr hoch ein, da der<br />

Neoliberalismus die Menschen ausbeutet und daher eine neue Wirtschaftsform<br />

notwendig ist. CSA bietet der Konsumentengemeinschaft einen Rückhalt und hilft so,<br />

insbesondere im städtischen Bereich, Ernährungsengpässe bzw. Katastrophen<br />

gemeinsam besser zu überstehen als in Isolation voneinander. „Die Menschen<br />

müssen zusammenrücken“ (IP_CSA_3). Im ländlichen Bereich sieht er weniger<br />

Potential, da die Leute dort ohnehin noch gemeinschaftlicher denken und handeln als<br />

in der Stadt. CSA könnte womöglich eine Chance <strong>für</strong> Menschen sein, die sich heute<br />

am gesellschaftlichen Rand befinden und vom Absturz gefährdet sind, da sie von<br />

unserem neoliberalen kapitalistischen System nicht getragen werden, wie etwa<br />

Arbeitslose. Für sie könnte ein soziales Netz entstehen, dass ihnen einerseits<br />

Rückhalt und andererseits eine Möglichkeit bietet sich zu engagieren (IP_CSA_3).<br />

Prinzipiell sieht Konsumentin IP_CSA_4 das Projekt als eine gute Sache an, auch<br />

wenn das Informationspotential des „Ochsenherz“ sehr gering ist. Sie lernte erst mit<br />

der Zeit die Hintergründe kennen. Der „Öko-Trend“ könnte ihrer Meinung nach mit<br />

solchen Projekten sehr unterstützt werden. Das Vertrauen zum Bauern muss<br />

wirtschaftlich etabliert werden, damit eine größere Umsetzung stattfinden könnte<br />

(IP_CSA_4).<br />

In den nächsten 10 Jahren wünscht sich Konsumentin IP_CSA_5 eine bessere und<br />

größere Kooperation. Der Gärtnerhof ist <strong>für</strong> sie der Pionierhof, wo Wissen genutzt<br />

wird, um woanders dieselbe Idee zu verwirklichen. CSA sieht sie als notwendig<br />

aufgrund der aktuellen Marktsituation, damit die Kunden nicht mehr abhängig von<br />

den Waren im Supermarkt sind. Hemmnisse sind <strong>für</strong> sie große Konzerne, die die<br />

Politik beeinflussen und manipulieren. Durch die Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

ergeben sich neue Herausforderungen, die ein Umdenken der Menschen –<br />

hinsichtlich nachhaltiger Lebensweise – bewirken könnten und eine gute Möglichkeit<br />

<strong>für</strong> CSA-Betriebe sich in Österreich mehr Fuß zu fassen (IP_CSA_5).<br />

47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!