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Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku

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5 Diskussion<br />

Die folgende Diskussion ist an Hand der Interviewleitfäden aufgebaut. Eine<br />

systematische Übersicht über das gesamte Netzwerk soll so ermöglicht werden.<br />

5.1 Wie kam es zur Gründung der Netzwerke?<br />

Bei der Entstehung der einzelnen Netzwerke sind immer wieder auslösende<br />

Momente auf verschiedenen Ebenen zu erkennen. Einerseits sind auf wirtschaftlicher<br />

Ebene Impulse charakteristisch und andererseits tritt bei manchen Netzwerken die<br />

soziale Komponente stärker hervor. Eine klare Grenzziehung zwischen diesen<br />

Ebenen soll nicht stattfinden, da die Kommunikation dieser Ebenen die Entstehung<br />

dieser Netzwerke maßgeblich beeinflusste.<br />

Die Vermarktungsschwierigkeiten der Bergbauern Tirols aufgrund des starken<br />

Preisdruckes und des Verlustes des Profils ihrer Produkte ließen den Unmut der<br />

Bergbauern deutlich werden. Das Erkennen des Problems vom Björn Rasmus,<br />

Ernteverbandes Tirol, TBB sowie der AMT eröffneten die Sicht auf eine<br />

Vermarktungsnische. Dies ermöglicht es die Produkte von BioAlpin mit einem<br />

einzigartigen Etikett zu versehen und so auf die Qualität des Produktes einerseits,<br />

sowie auf die Herausforderung der Produktion in der Alpenregion andererseits<br />

hinzuweisen. Durch die Authentizität der Produkte und die Ergänzung durch den<br />

Vertrieb mit einem Partner, welcher Wert auf Regionalität und Qualität der Produkte<br />

legt, entstand ein Vertrauen zwischen Konsument, Händler und Produzenten,<br />

welches dem Erfolg der Genossenschaft durch kontinuierlich „gesundes“ Wachstum<br />

zugrunde liegt.<br />

Als Basis <strong>für</strong> die Entstehung des regionalen Netzwerkes Bio-Lutz steht die<br />

persönliche Entscheidung des Betriebsleiters Leopold Lutz sich <strong>für</strong> eine nachhaltige<br />

biologische Wirtschaftsweise zu entscheiden. Der wesentliche wirtschaftliche Impuls<br />

kam jedoch vom Kunden nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl. Die Konsumenten<br />

begannen eine Sensibilität <strong>für</strong> Ihre Ernährung zu entwickeln, wodurch die Nachfrage<br />

nach gesundheitlich unbedenklichen Produkten stieg rasch an. Ein Umdenken in der<br />

Gesellschaft führte letztendlich auch dazu, dass sich öffentliche Betriebsküchen<br />

ebenfalls <strong>für</strong> biologisch produzierte Produkte interessierten. Dies hatte wiederum die<br />

Folge, dass aufgrund des erhöhten Absatzes eine verstärkte Nachfrage nach<br />

Produzenten entstand und damit das Netzwerk erfolgreich wachsen ließ.<br />

Konsumentenunzufriedenheit auf Ebene der Produktionsmethoden des<br />

gesellschaftlichen Zuganges in der Verteilung der Produkte ist bei der Entstehung<br />

der CSA-orientierten Betriebe zu erkennen. Starke organisatorische sowie innovative<br />

Impulse von Seiten der Konsumenten treten verstärkt bei den Netzwerken NETs und<br />

dem Gärnterhof Ochsenherz auf. Hier hat die sozial aktive Art und Weise der<br />

Produktion und des Vertriebes der Produkte zu einer intensiven Kommunikation<br />

zwischen dem Landwirten und Konsumenten geführt. So kam es zu einem<br />

synergistischen Zusammenwirken von Wissen und Erfahrung einzelner beteiligter<br />

Mitglieder, welches zu einer Strukturfindung innerhalb des Netzwerkes führte. Stark<br />

profilgebend innerhalb dieser Netzwerke ist die Orientierung zu einer starken und<br />

aktiven Beteiligung der Konsumenten auf allen Ebenen, wie Produktion und Vertrieb,<br />

sowie Marketing im Gegensatz zu den beiden erst gezeigten Netzwerken.<br />

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