Projektbericht (pdf) - Institut für ökologischen Landbau - Boku
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Netzwerk und desto rascher kann die Kommunikation erfolgen. Somit kann die<br />
Zusammenarbeit schrittweise im gemeinschaftlichen Sinn weiter verfolgt werden.<br />
Die Überzeugung und Zufriedenheit der Netzwerke mit der Erzeugung von<br />
biologischen Produkten in der Region und <strong>für</strong> die Region ist der Grund ihrer Existenz<br />
und ein beidseitiger Stolz. Dies zeichnet alle vier Netzwerke in besonderer Weise<br />
aus.<br />
Momentan kann eine ernste „Bedrohung“ durch Konventionalisierung der<br />
biologischen Betriebe ausgeschlossen werden, denn die Netzwerke bauen sich<br />
genau auf dem Gegenteil auf. Im Vordergrund stehen die <strong>ökologischen</strong>, sowie auch<br />
sozialen Ansprüche des Bio-<strong>Landbau</strong>s. Darüber hinaus spielen die Identität der<br />
erzeugten Produkte und deren Hersteller eine bedeutende Rolle.<br />
5.3 Welche Akteure sind im Netzwerk beteiligt?<br />
Sowohl Bio-Lutz, BioAlpin, als auch das NETs haben einen Geschäftsführer und<br />
Produzenten. Bei Bio-Lutz wurden die Abnehmer (Großküchen) als Produzenten<br />
eingestuft. Die Produkte werden hier verkocht und damit Patienten, welche hierdurch<br />
zu Konsumenten werden, verköstigt. Betriebe, die <strong>für</strong> die Weiterverarbeitung der<br />
Produkte verantwortlich sind, gibt es nur bei Bio-Lutz und BioAlpin (z.B. Sennereien).<br />
Beim NETs gibt es diese Weiterverarbeitung durch andere Betriebe nicht.<br />
Das Netzwerk Ochsenherz ist generell anders aufgebaut. Hier stehen etwa 20<br />
Personen hinter der CSA-Strategie und es werden rund 50 Kisterln ausgeliefert. Es<br />
gibt nur einen Produzenten. Dieser ist Geschäftsführer und zugleich Landwirt. Er<br />
stellt somit die Schlüsselperson des gesamten Netzwerks dar. Ihm zur Seite steht<br />
eine freiwillige Arbeitsgruppe, die das Netzwerk aus eigenem Interesse unterstützt, in<br />
dem sich die Beteiligten aktiv um die Angelegenheiten rund um das Netzwerk<br />
kümmern. Dazu zählen Marketingstrategien, das Auseinandersetzen mit der<br />
Organisationsform CSA, die Suche nach einem neuen und geeigneten Standort,<br />
sowie die Unterstützung des Geschäftsführers.<br />
Beim NETs werden die Konsumenten mit den Produkten nur mittels Kisterl beliefert,<br />
deren Inhalt sich die Konsumenten via Internet selbst aussuchen können. Außerdem<br />
gibt es einen kleinen Hofladen. Bei BioAlpin wird der größte Teil der produzierten<br />
Produkte über die Einzelhandelskette MPreis abgesetzt. Dies ist ein eindeutiges<br />
Alleinstellungsmerkmal eines solchen Netzwerks und nur selten bei<br />
Bioproduktnetzwerken zu finden.<br />
Der Punkt indem sich die vier Netzwerke gleich sind, ist jener, dass alle vier<br />
Geschäftsführer ihr Unternehmen hauptberuflich führen.<br />
Anhand von Tabelle 7 lassen sich die Akteure der Netzwerke noch einmal gut<br />
miteinander vergleichen. Es gilt zu beachten, dass bei der Gärtnerei Ochsenherz die<br />
Geschäftsführung und der alleinige Landwirt des Netzwerks in einer Person vereint<br />
sind. Das ist auch bei Bio-Lutz der Fall. Hier ist der Geschäftsführer gleichzeitig ein<br />
Produzent. Jedoch im Unterschied zum Gärtnerhof Ochsenherz handelt es sich<br />
hierbei um einen Produzenten unter vielen. Bei BioAlpin hingegen ist die<br />
Geschäftsführung von den vielen Produzenten getrennt. Die Funktion als<br />
Geschäftsführer und Produzent in einer Person könnte Gefahr laufen zu einer<br />
enormen Belastung <strong>für</strong> die betreffende Person werden, vor allem im Falle des<br />
Gärtnerhofes Ochsenherz, wo es nur einen Produzenten gibt.<br />
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