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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und

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scher Parameter aus zwei zeitlich verschobenen Stichproben festgehalten.<br />

Diese Resultate sind sehr stark dem Zufall unterworfen <strong>und</strong><br />

können den chemischen Zustand an der Untersuchungsstelle nur mit<br />

Vorbehalt repräsentieren. Sie dienen aber als unerlässlich statistische<br />

Basis zur Darlegung der Zusammenhänge zwischen Organismenbestand<br />

<strong>und</strong> Konzentration chemischer Parameter.<br />

Der biologische Aspekt erfasst die Makroinvertebratenbiozönose.<br />

Er stellt die Auswirkungen einer chemischen Belastung<br />

auf die Organismengesellschaft dar <strong>und</strong> wird durch Ziffern<br />

(= Makroindex) von 1 bis 8 wiedergegeben). Die Herleitung des Makroindexes<br />

erfolgte durch Korrelationsanalyse mit den Daten der<br />

chemischen Belastungsparameter aus dem oben beschriebenen chemischen<br />

Aspekt.<br />

Dadurch, dass der Makroindex das Ergebnis von Korrelationen gewachsener<br />

biologischer Gegebenheiten mit chemischen Momentaufnahmen<br />

darstellt, sind seiner Interpretation an den einzelnen Untersuchungsstellen<br />

Grenzen gesetzt. Er genügt jedoch dem Ziel, den<br />

biologischen Zustand zu relativieren. Eine verlässliche Aussage<br />

über den Gewässerzustand lässt sich nur an jenen Untersuchungsorten<br />

anstellen, wo die drei Aspekte in ihrem Bild übereinstimmen.<br />

An jenen Stellen, wo die Aussagen der drei Aspekte auseinanderklaffen,<br />

ist deren Ursache weiter abzuklären.<br />

Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem <strong>Eidg</strong>. Amt <strong>für</strong><br />

Umweltschutz Bern durchgeführt, wo auch der im Herbst 1977 veröffentlichte<br />

Bericht erhältlich ist.<br />

(P. Perret)<br />

Empfindliche Fliesswasserorganismen verschwinden bei steigender<br />

Belastung durch Zivilisationseinflüsse<br />

Die Zusammensetzung der Makroinvertebratenfauna (wirbellose Tiere)<br />

kann innerhalb gewisser Grenzen zur Charakterisierung des Gewässerzustandes<br />

verwendet werden; dank ihrer relativ langen Aufenthaltszeit<br />

im Gewässer stellen die Organismen ein Abbild der mittleren<br />

Verhältnisse dar. Ihre Gesellschaft formt sich unter dem<br />

Einfluss der Umweltfaktoren, welche auf sie einwirken. Bei zunehmender<br />

Belastung kommen empfindliche Organismen allmählich nicht<br />

mehr vor, tolerante Organismen bleiben oder können vermehrt erscheinen.<br />

Dieses Verhalten lässt sich signifikant nachweisen. An<br />

zwei Beispielen soll es illustriert werden.<br />

Beispiel 1 zeigt das durchschnittliche Vorkommen von systematischen<br />

Einheiten (SE) Plecoptera (Steinfliegen-Larven) an r<strong>und</strong> 450<br />

Untersuchungsstellen, bezogen auf die gleichzeitig festgestellten<br />

Konzentrationen von Gesamt-Phosphor. Die Graphik zeigt deutlich<br />

eine Abnahme der Anzahl Einheiten (Gattungen, Familien) bei zunehmender<br />

Phosphor-Konzentration. Dieses Verhalten wird statistisch<br />

durch einen negativen Korrelationskoeffizienten von - 0,44 ausgedrückt.<br />

Der Korrelationskoeffizient ist in diesem Fall nicht Ausdruck<br />

einer gegenseitigen Abhängigkeit, sondern das statistische<br />

Mass einer gegenläufigen Entwicklung.<br />

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