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Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und

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Auswirkungen der erhöhten Schwermetallbelastung auf das Plankton<br />

Die vorliegenden Daten (Abb. 27) zeigen, dass eine gleichzeitige<br />

Erhöhung der Hg, Cu, Cd, Zn <strong>und</strong> Pb-Belastung auf dem gesetzlich<br />

maximal tolerierbaren Wert eine drastische Reduktion der Primärproduktion<br />

bewirkt. In den belasteten Modellseen wurden im Vergleich<br />

zur Kontrolle sowohl im Phyto- als auch im Zooplankton<br />

stets kleinere stehende Ernten registriert. In der unbelasteten<br />

Kontrolle wurden 35 Arten oder systematische Einheiten des Phytoplanktons<br />

beobachtet. Davon traten in den belasteten Modellseen<br />

14 überhaupt nicht <strong>und</strong> 15 nur mit einer reduzierten Populationsdichte<br />

auf. 5 Arten entwickelten sich bei erhöhter Metallbelastung<br />

besser als in der Kontrolle.<br />

100<br />

o<br />

Abb. 27<br />

März April I Mai I Juni I Juli I Aug. I Sept. I Okt.<br />

Daraus ergibt sich, dass die in<br />

der Verordnung über Abwassereinleitung<br />

aufgeführten, <strong>für</strong><br />

Fliessgewässer gültigen Zielvorstellungen<br />

keine Gewähr da<strong>für</strong><br />

bieten, dass bei ihrer Einhaltung<br />

in Seen nicht mit Schadwirkungen<br />

gerechneten werden<br />

muss. Es ist daher notwendig,<br />

im Einzugsgebiet von Seen die<br />

Anforderungen an die Metallkonzentration<br />

zu verschärfen.<br />

Kurzzeitexperimente haben gezeigt, dass vor allem die Toleranzkonzentration<br />

von 10 pg Cu/1 <strong>und</strong> 200 pg Zn/1 an den Ansprüchen des<br />

Phytoplanktons gemessen zu hoch angesetzt sind, <strong>und</strong> dass die phytotoxische<br />

Wirkung der einzelnen Metalle nicht <strong>für</strong> jedes Metall<br />

isoliert betrachtet werden darf.<br />

(R. Gächter)<br />

Phosphor-Dynamik in den MELIMEX-Behältern<br />

Der Einfluss erhöhter Schwermetallbelastung auf Konzentration <strong>und</strong><br />

Wachstum des Phytoplanktons kann verschiedene Prozesse betreffen,<br />

die alle über den Kreislauf des limitierenden Nährstoffes Phosphor<br />

verkettet sind. Es stellt sich daher sowohl <strong>für</strong> die belasteten als<br />

auch unbelasteten Behälter die Frage, wie rasch jene Vorgänge ablaufen,<br />

welche das System hauptsächlich beeinflussen, nämlich Assimilation<br />

(Photosynthese), Sedimentation <strong>und</strong> Mineralisation von organischem<br />

Material, Rückdiffusion gelöster Phosphor-Verbindungen<br />

vom Sediment. Es werden 14-täglich Profile verschiedener Phosphor-<br />

Komponenten aufgenommen <strong>und</strong> ferner die entsprechenden Werte im Zulauf<br />

zu den Behältern gemessen. Aus der Phosphor-Bilanz im Behälter<br />

erhält man den Nettofluss dieses Nährstoffes vom See in das Sediment,<br />

welcher die Differenz von P-Sedimentation <strong>und</strong> P-Rückdiffusion<br />

vom Sediment darstellt. Im ersten Teil des Sommers dominiert die<br />

Sedimentation; die mittlere Sinkgeschwindigkeit <strong>für</strong> partikulären<br />

Phosphor (Plankton) beträgt ca. 0.7 m/Tag, was einer mittleren<br />

34

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