25.01.2013 Aufrufe

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und

Eidg. Anstalt für Wasserversorgung Abwasserreinigung und

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

zahlreicher Wechselwirkungen zwischen den Metallen sind neue, speditive<br />

<strong>und</strong> hochempfindliche analytische Verfahren eine erste Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> weitere Forschungen (vergl. auch Beitrag "Neutronenaktivierungsanalyse<br />

(NAA) als Hilfsmittel der Fliessgewässerforschung")<br />

.<br />

(E. Eichenberger, K. Wuhrmann)<br />

C.4 <strong>Abwasserreinigung</strong> <strong>und</strong> Gewässerschutzplanung<br />

Zum mikrobiellen Abbau von Textilfarbstoffen in Abwässern:<br />

die mikrobielle Entfärbun2 von Azofarbstoffen<br />

Farbstoffreste in Abwässern von Färbereien sind äusserst lästige<br />

Verunreinigungskomponenten, da sie in konventionellen Kläranlagen<br />

kaum abgebaut werden <strong>und</strong> in Gewässern auch in grossen Verdünnungen<br />

über lange Fliessstrecken noch sichtbar bleiben. In einem gemeinsamen<br />

Forschungsprojekt des Laboratoriums <strong>für</strong> Technische Chemie,<br />

des Instituts <strong>für</strong> Gewässerschutz <strong>und</strong> Wassertechnologie der ETH<br />

<strong>und</strong> der EAWAG wird untersucht, ob Konstitutionsveränderungen von<br />

Farbstoffen möglich sind, die sie dem biologischen Abbau zugänglich<br />

machen, ohne aber ihre technische Brauchbarkeit zu beeinträchtigen.<br />

Als Beispiel wurde die praktisch wichtige Gruppe der<br />

Azofarbstoffe gewählt. Es ist schon lange bekannt, dass die Azobindung<br />

von fakultativ anaeroben Bakterien unter anoxischen Bedingungen<br />

reduziert werden kann, wobei die Farbstoffmolekeln in<br />

die entsprechenden (farblosen) Amine zerfallen. Wir haben uns als<br />

erste Aufgabe die Untersuchung der Abhängigkeit der Kinetik dieser<br />

enzymatischen Reaktion vom Aufbau des Farbstoffes <strong>und</strong> gewissen systematischen<br />

Veränderungen seiner Konstitution gestellt. Mit reinen<br />

Bakterienstämmen <strong>und</strong> unter standardisierten Bedingungen verläuft<br />

die Reduktion gut reproduzierbar nach einer Reaktion erster<br />

Ordnung, so dass man <strong>für</strong> Vergleichszwecke z.B. die Halbwertszeit<br />

der Farbstoffentfärbung benützen kann. Als Beispiel sei auf Tab.2<br />

verwiesen. Es ist interessant, dass in Analogie zu den Detergentien<br />

vor allem die Sulfogruppe(n) an den Farbstoffmolekülen den<br />

Farbstoff resp. Derivat Halbwertszeit (h)<br />

Lanasylviolett B 0.17<br />

Resorcinbraun 2.8<br />

Naphtolblauschwarz E 8.7<br />

Orange III 8.3<br />

Orange II (sulfoniert) * 2.1<br />

Orange II (carboxyliert) * l.1<br />

Orange II (phosphoryliert) 4.4<br />

*) Synthese durch Laboratorium f. Techn. Chemie<br />

ETHZ, Herrn Dr. v.Wattenwyl<br />

Tabelle 2<br />

Beispiele von Halbwertszeiten<br />

<strong>für</strong> die Entfärbung<br />

einiger Azofarbstoffe mit<br />

Bacillus cereus unter<br />

Standardbedingungen<br />

(1 ppm Farbstoff, 1 mg<br />

Biomasse/1, 20 °C, Anaerobie).<br />

25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!