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Handbuch Betriebliche Pandemieplanung - Deutsche Gesetzliche ...

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Geleitworte<br />

Vier Jahrzehnte sind seit der letzten - einer<br />

nach heutiger Einschätzung „milde“ verlaufenen<br />

- Influenza-Pandemie vergangen. Dies<br />

hat uns vergessen lassen, dass auch im 21.<br />

Jahrhundert eine die ganze Welt erfassende<br />

Infektionskrankheit dramatische Folgen für die<br />

Menschheit haben kann.<br />

Wir sind einer solchen Krankheit zwar nicht<br />

mehr ganz so wehrlos ausgeliefert wie unsere<br />

Vorfahren am Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />

Die Krankheitserreger sind ihrem Wesen nach<br />

bekannt, spezifisch wirkende Medikamente<br />

werden hergestellt, die natürliche Entwicklung<br />

der Influenza-Viren wird genau beobachtet und<br />

Vorbereitungen sind getroffen, um so schnell<br />

wie möglich die Menschen mit einem wirksamen<br />

Impfstoff zu versorgen.<br />

Trotzdem gibt es noch viele offene Flanken.<br />

Die Frage, wann und wo die Epidemie ihren<br />

Anfang nehmen und wie gefährlich das Virus<br />

für den Menschen sein wird, können wir nicht<br />

im vorhinein beantworten. Auch bei guter Vorbereitung<br />

werden sehr viele Menschen krank<br />

werden und erfahrungsgemäß viele sterben.<br />

Bei den Überlebenden wird das Gefühl der<br />

Unsicherheit lange vorherrschen.<br />

Um so wichtiger ist es, alle Möglichkeiten zur<br />

Vorbereitung auszuschöpfen. Diese beschränken<br />

sich nicht nur auf das Gesundheitswesen.<br />

Alle Einrichtungen, Betriebe und Organisationen<br />

müssen sich mit der Frage auseinandersetzen,<br />

wie sie auf eine Pandemie reagieren<br />

wollen. Das normale wirtschaftliche und soziale<br />

Umfeld wird plötzlich verändert sein: Nachfrage<br />

und Angebot werden zusammen brechen,<br />

Verkehr und Logistik behindert sein. Der<br />

Krankenstand der Mitarbeiter wird wachsen<br />

und das gesellschaftliche Leben auf ein Minimum<br />

schrumpfen. Dies alles ist voraussehbar.<br />

Aus zahlreichen Anfragen an das Bundesamt<br />

für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe<br />

wird deutlich, dass sich Unternehmen möglicher<br />

Auswirkungen in einem anzunehmenden<br />

Influenzapandemiefall mehr und mehr bewusst<br />

werden.<br />

Viele Betriebe haben bereits erkannt, dass es<br />

sinnvoll ist, geeignete Vorsorgemaßnahmen zu<br />

ergreifen, um die Funktionsfähigkeit ihres Unternehmens<br />

in einem Pandemiefall aufrechtzuerhalten<br />

und die Gesundheitsrisiken für Ihre<br />

Beschäftigten zu minimieren.<br />

<strong>Betriebliche</strong> <strong>Pandemieplanung</strong>en sind jedoch<br />

nicht nur für Unternehmen und ihre Beschäftigten<br />

von existenzieller Bedeutung. Die Aufrechterhaltung<br />

öffentlicher Funktionen und<br />

essentieller Infrastrukturen liegen auch im<br />

gesamtstaatlichen Interesse, wie etwa die<br />

Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser<br />

und Nahrungsmitteln, die Sicherstellung der<br />

Energieversorgung sowie ein funktionsfähiges<br />

Transportwesen.<br />

Ein entsprechendes Engagement der Wirtschaft<br />

wird daher vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe begrüßt.<br />

Aus Sicht des Unternehmens stellen sich bei<br />

der Erarbeitung betrieblicher Notfallpläne zahlreiche<br />

Fragen wie z. B.: Was ist zu tun, wenn<br />

ein Drittel oder gar über die Hälfte der Beschäftigten<br />

nicht am Arbeitsplatz erscheinen?<br />

Welche Empfehlungen zum Arbeits- und Expositionsschutz<br />

von Mitarbeitern können gegeben<br />

werden? Welche Stellen sind für das<br />

Seuchenmanagement vor Ort zuständig? Was<br />

geschieht, wenn wichtige Lieferanten ausfallen?<br />

Welche Vorgehensmodelle sind mit den<br />

zuständigen Behörden abzustimmen?

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