Handbuch Betriebliche Pandemieplanung - Deutsche Gesetzliche ...
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<strong>Handbuch</strong> <strong>Betriebliche</strong> <strong>Pandemieplanung</strong> � Leitfaden<br />
Einführung in das <strong>Handbuch</strong><br />
Seite 1 von 2 L 1<br />
Einführung in das <strong>Handbuch</strong><br />
Störfälle, Großschadensfälle und Katastrophen dürfen für ein Unternehmen eine möglichst seltene<br />
Ausnahme sein. Trotzdem muss es sich auf solche Fälle vorbereitet sein. Mitarbeiter sollen vor<br />
Schaden für Leben und Gesundheit bewahrt und der wirtschaftliche Schaden so klein wie möglich<br />
gehalten werden.<br />
Schadensfälle treten zumeist als plötzliche Ereignisse auf und verlangen sofortige und zielgerichtete<br />
Reaktionen. Die Beschäftigten müssen evakuiert, Produktionsprozesse so gut wie möglich zurückgefahren<br />
und besondere Schutzmaßnahmen für empfindliche Anlagen, den Lagerbestand etc.<br />
ergriffen werden. Der Betrieb wird von außen durch Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei, Technische<br />
Hilfe unterstützt, wenn die betrieblichen Möglichkeiten erschöpft sind. Für solche Schadensfälle<br />
bestehen in den meisten Betrieben Katastrophenpläne, die mit den außerbetrieblichen Institutionen<br />
abgestimmt worden sind und in Übungen regelmäßig getestet werden.<br />
Eine weltweite „Seuche“ – eine Grippe-Pandemie – ist vom Grundsatz her nichts anderes als ein<br />
Großschadensfall. Sie verlangt ebenso eine geplante Reaktion des Unternehmens, um den Schaden<br />
so gering wie möglich zu halten. Allerdings gibt es einige wichtige Unterschiede zu den oben<br />
genannten Fällen:<br />
o Die Vorlaufzeit ist wahrscheinlich länger, so dass man den Eintritt des Ereignisses am Ort<br />
schon voraussehen kann.<br />
o Das Ereignis betrifft große Gebiete. Es beeinträchtigt damit die gesamte Infrastruktur und damit<br />
die Unterstützung von außen – denn alle sind davon betroffen.<br />
o Das Ereignis zieht sich über mehrere Wochen hin.<br />
Auf staatlicher Ebene liegen Pandemiepläne vor, um die Versorgung sowie die Sicherheit und Gesundheit<br />
der Bürger so weit wie möglich zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Pläne und in Übereinstimmung<br />
mit diesen sollten sich auch alle großen und mittelgroßen Unternehmen zu ihrem eigenen<br />
Nutzen mit der Planung für den Pandemiefall befassen.<br />
Ein Unternehmen kann mit seinen Planungsinstrumenten auch für einen solchen Fall Vorsorge<br />
treffen. Viele Unternehmen, insbesondere große und weltweit agierende, haben ihre Pandemiepläne<br />
abgeschlossen und die notwendigen Vorbereitungen getroffen.<br />
Interessierte Unternehmen sollen mit dem hier vorgestellten <strong>Handbuch</strong> unterstützt werden. Das<br />
<strong>Handbuch</strong> ist kein Pandemieplan. Es soll als Ratgeber für Betriebe dienen, die einen eigenen Pandemieplan<br />
aufstellen wollen. Die große Vielfalt von Betrieben in Branchen, Produkten und Dienstleistungen,<br />
Kunden und Lieferanten, Betriebsstrukturen und -größe erfordert jeweils individuelle<br />
Planung. Das <strong>Handbuch</strong> hat daher die Funktion eines Leitfadens mit Checklisten, in denen möglichst<br />
viele Punkte benannt werden, an die ein Unternehmen bei der Planung denken sollte. Darüber<br />
hinaus werden in den Erläuterungen (Anhang 1) konkrete Ideen zur Ausgestaltung vorgeschlagen.<br />
Auch diese sollen Anstöße geben, eigene und für den Betrieb am besten geeignete<br />
Maßnahmen zu finden. Ergänzt wird das <strong>Handbuch</strong> durch Hintergrundinformationen im Anhang 2.<br />
Sie dienen dem tieferen Verständnis der Thematik und sollen weitere Hilfe zur praktischen Ausführung<br />
des betrieblichen Plans bieten. Das <strong>Handbuch</strong> kann daher als eine Art Werkzeugkasten betrachtet<br />
werden, in dem jeder Nutzer das Richtige für sich finden soll.<br />
03 L1 Einführung v2.2B 071204 Regierungspräsidium Stuttgart, Landesgesundheitsamt<br />
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe