TK -Broschüre Mensch und Natur - Techniker Krankenkasse
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20 | <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />
Wenn das Essen krank macht<br />
Unwohlsein, zu viel Luft im Bauch, Kopfschmerzen<br />
oder eine laufende Nase – schuld kann eine<br />
Nahrungsmittelallergie sein oder dass der Betroffene<br />
bestimmte Inhaltsstoffe schlecht verträgt.<br />
Bei einer „echten“ Nahrungsmittelallergie antwortet<br />
der Körper sofort <strong>und</strong> schon bei kleinsten<br />
Mengen. Oft erleben die Betroffenen, dass sich<br />
die Haut rötet <strong>und</strong> juckt. Wer heftig reagiert, der<br />
bekommt sogar keine Luft mehr. Ein bedrohlicher<br />
Zustand, der bereits durch Spuren von etwa Nüssen,<br />
Mandeln, Soja oder Fisch ausgelöst wird.<br />
Kann der Körper bestimmte Stoffe nicht vertragen,<br />
kommt es erst nach <strong>und</strong> nach zu Problemen.<br />
Erst ab einer gewissen Schwelle wird es zu viel.<br />
Hier gibt es zwei Formen: Bei der sogenannten<br />
Pseudoallergie verursachen unverträgliche<br />
Zusatzstoffe, aber auch Eiweiße in Käse<br />
oder Rotwein die Beschwerden. Die<br />
Nahrungsmittelunverträglichkeit hingegen<br />
ist genau genommen „nur“ eine<br />
Abbaustörung. Dem Körper fehlen<br />
abbauende Enzyme oder ein<br />
Bestandteil der Nahrung kann vom<br />
Darm nicht aufgenommen werden.<br />
Verschiedene Unverträglichkeiten<br />
Im Folgenden werden verschiedene Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />
beschrieben.<br />
Histaminintoleranz | Bei dieser pseudoallergischen<br />
Reaktion fehlen Enzyme, die Histamin<br />
aus dem Essen schnell abbauen. Der Körper<br />
reagiert, ähnlich wie bei einer echten Allergie,<br />
mit Herzproblemen, Bauch- oder Kopfschmerzen.<br />
Betroffene sollten vorsichtig sein beim<br />
Genuss histaminreicher Nahrungsmittel. Dazu<br />
gehören reifer Käse, Salami, Rotwein, Schokolade,<br />
Thunfisch <strong>und</strong> Zitrusfrüchte. Auch manche<br />
Medikamente können Histamin freisetzen.<br />
Laktoseintoleranz | Wer betroffen ist, hat nach<br />
dem Genuss von Milch <strong>und</strong> Milchprodukten mit<br />
Blähungen, Völlegefühl, krampfartigen Bauchschmerzen<br />
<strong>und</strong> häufig Durchfällen zu kämpfen.<br />
Der Gr<strong>und</strong>: Milchzucker muss vom Körper erst<br />
gespalten werden <strong>und</strong> dazu benötigen wir ein<br />
Enzym, die Laktase. Mit zunehmendem Alter<br />
oder bei einer angeborenen Laktoseintoleranz<br />
fehlt das Enzym <strong>und</strong> der Milchzucker kann nicht<br />
abgebaut werden. Etwa 15 bis 30 Prozent der<br />
Europäer sind betroffen. Sie sollten sich bei<br />
milchhaltigen Nahrungsmitteln zurückhalten,<br />
um Beschwerden zu vermeiden.<br />
Fructoseintoleranz | Fruchtzucker wird vom<br />
Dünndarm aufgenommen. Ist dieser Mechanismus<br />
aus unterschiedlichen Gründen gestört –<br />
auch eine Magenschleimhautentzündung kann<br />
dies verursachen –, gelangt Fruchtzucker in den<br />
Dickdarm <strong>und</strong> verursacht dort Verdauungsbeschwerden.<br />
Gerade Trauben, Birnen <strong>und</strong> Beeren<br />
enthalten besonders viel Fruchtzucker – aber auch<br />
zum Beispiel in Süßigkeiten <strong>und</strong> Tomatenketchup<br />
kommt er vor. Verzichten sollten Betroffene aber<br />
nur so lange, bis sich der Körper erholt hat. Achtung:<br />
In dieser Zeit muss auch auf Sorbit verzichtet<br />
werden, ein natürlicher <strong>und</strong> künstlicher Zuckeraustauschstoff,<br />
der die Intoleranz verstärkt.<br />
Glutenunverträglichkeit | Getreide, speziell Weizen,<br />
Gerste, Roggen <strong>und</strong> Hafer, aber auch Dinkel,<br />
enthält das Klebereiweiß Gluten. Wird dieses nicht<br />
vertragen, führt das zu schweren Veränderungen<br />
der Dünndarmschleimhaut. Als Folge davon können<br />
wichtige Nährstoffe nicht mehr vom Darm<br />
aufgenommen werden. Symptome können<br />
unter anderem Durchfall <strong>und</strong><br />
Übelkeit sein sowie Vitamin- <strong>und</strong><br />
Mineralstoffmangel. Nur eine<br />
lebenslange glutenfreie Ernährung<br />
führt dazu, dass die Darmschleimhaut<br />
wieder richtig<br />
funktioniert. Betroffene müssen<br />
auf andere, besser verträgliche<br />
Getreide umstellen wie<br />
zum Beispiel Hirse, Amaranth,<br />
Buchweizen <strong>und</strong> Quinoa.<br />
Fleisch-Männer <strong>und</strong> Salat-Frauen<br />
Laut Umfragen empfinden es die meisten<br />
<strong>Mensch</strong>en als ausgesprochen männlich,<br />
ein dickes Steak zu verspeisen, während<br />
ein knackiger Salat eher feminin wirkt. Kein<br />
W<strong>und</strong>er, so die Wissenschaftler, dass es<br />
Männer schwerer haben, sich ges<strong>und</strong> zu<br />
ernähren. Das schadet nämlich dem männlichen<br />
Image. Deutsche Männer trinken im<br />
Durchschnitt mehr Alkohol als Frauen,<br />
essen zu viel – besonders fettes Fleisch –<br />
<strong>und</strong> nehmen weniger Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
zu sich. Und das, obwohl sie Fett schlechter<br />
abbauen können als Frauen. Auch wenn<br />
es paradox klingt, zuständig dafür ist das<br />
weibliche Östrogen – es fördert die Fetteinlagerung<br />
<strong>und</strong> wirkt dem Fettabbau entgegen.<br />
Hier sind zukünftig neue Strategien<br />
gefragt, Männern das Abnehmen <strong>und</strong><br />
ges<strong>und</strong>es Essen schmackhaft zu machen.