TK -Broschüre Mensch und Natur - Techniker Krankenkasse
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GUT ZU WISSEN!<br />
Schmerzen vorbeugen |<br />
Es ist sinnvoll, nach<br />
unnötigen Belastungen<br />
der Wirbelsäule zu<br />
fahnden – zum Beispiel<br />
durch hohe oder schlecht<br />
passende Schuhe, zu<br />
langes Sitzen oder<br />
Übergewicht. Häufi g ist<br />
auch die Muskulatur nicht<br />
ausreichend trainiert. Dies<br />
überlastet Bänder <strong>und</strong><br />
Gelenke. Dadurch kommt<br />
es als Schutzreaktion zur<br />
Blockierung <strong>und</strong> somit<br />
zum Schmerz.<br />
Das heißt, die Muskulatur<br />
muss gekräftigt <strong>und</strong><br />
eventuell die Körperhaltung<br />
korrigiert werden – so<br />
können Betroffene<br />
erneuten Schmerzen <strong>und</strong><br />
Blockaden vorbeu gen.<br />
Ansonsten ist die<br />
Chirotherapie „reine<br />
Reparatur“ <strong>und</strong> kann<br />
auf Dauer nicht viel<br />
ausrichten.<br />
40 | <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />
Erfahrung vorausgesetzt | Die Manuelle<br />
Medizin gehört unbedingt in die Hände eines<br />
erfahrenen Arztes oder Therapeuten, besonders,<br />
wenn Impulse gesetzt werden – der<br />
Volksm<strong>und</strong> spricht von „Einrenken“ . Erst<br />
wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen<br />
wurden, darf behandelt werden.<br />
Keine Manipulation bei:<br />
Bandscheibenvorfall oder<br />
Entzündungen<br />
Gerinnungsstörungen <strong>und</strong> Therapie mit<br />
blutverdünnenden Medikamenten<br />
(Antikoagulanzien). Achtung: erhöhtes<br />
Schlaganfallrisiko<br />
Fortgeschrittener Osteoporose oder<br />
Knochenmetastasen bei Krebs<br />
Anatomischen Besonderheiten<br />
Wie funktioniert die Osteopathie?<br />
Wer sich für die sanftere Methode der<br />
Manuellen Medizin – die Osteopathie – entscheidet,<br />
muss trotzdem damit rechnen, dass<br />
es auch mal heftiger zugeht <strong>und</strong> Impulse gesetzt<br />
werden, also „eingerenkt“ wird. Kein Gr<strong>und</strong>,<br />
verunsichert zu sein, denn die verschiedenen<br />
Techniken haben ihren Gr<strong>und</strong> in den teilweise<br />
sehr unterschiedlichen Methoden, mit denen<br />
die Osteopathie arbeitet – je nachdem, was<br />
der behandelnde Arzt oder Physiotherapeut<br />
gelernt hat:<br />
<br />
<br />
<br />
Parietale Osteopathie: arbeitet ähnlich wie<br />
die Chirotherapie mit Muskeln, Faszien <strong>und</strong><br />
Gelenken; parietal = seitlich, wandständig<br />
Viszerale Osteopathie: löst Blockaden der<br />
inneren Organe, zum Beispiel bei Magenschmerzen<br />
oder Verdauungsstörungen;<br />
viszeral = die Eingeweide betreffend<br />
Kraniosakraltherapie: harmonisiert rhythmisch<br />
fließende Energien des Zentralnervensystems<br />
(siehe rechts)<br />
Auch vorbeugend? | In den USA, Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Frankreich gehört die osteopathische<br />
Behandlung, speziell die parietale<br />
Osteopathie, schon sehr viel länger als in<br />
Deutschland zu den anerkannten <strong>Natur</strong>heilverfahren<br />
<strong>und</strong> wird an den Universitäten –<br />
wie das Medizinstudium – als eigener Studiengang<br />
gelehrt. Nach einem Unfall, nach Operationen<br />
oder nach einer traumatischen Geburt<br />
wird die Osteopathie hier sogar vorbeugend<br />
eingesetzt, um den Körper – auch im übertragenen<br />
Sinne – wieder ins Lot zu bringen.<br />
Die Kraniosakraltherapie | Aus der Osteopathie<br />
entwickelte der Arzt William Garner<br />
Sutherland die Kraniosakraltherapie. Er entdeckte<br />
neben Atmung <strong>und</strong> Herzschlag einen<br />
weiteren Rhythmus des Körpers, das pulsierende<br />
Gehirnwasser. Dieses Pulsieren ist für<br />
den Kraniosakraltherapeuten außen am Kopf<br />
(lateinisch: cranium), im Gewebe <strong>und</strong> bis zum<br />
Kreuzbein (lateinisch: os sacrum) wie kleine<br />
Druckwellen spürbar. Mit kurzen sanften<br />
Bewegungen wird dieser natürliche Fluss wieder<br />
in Gang gebracht <strong>und</strong> der Körper findet ins<br />
Gleichgewicht zurück. Wissenschaftliche<br />
Beweise für diese Methode stehen noch aus.<br />
Doch gerade bei Babys, Kleinkindern <strong>und</strong> in<br />
der orthopädischen Behandlung setzt sich die<br />
Kraniosakraltherapie immer mehr durch.<br />
Nur selten ernste Folgen | Dass beim Lösen<br />
von Blockaden auch mal Tränen fließen oder<br />
Gefühle wach werden, ist nicht ungewöhnlich.<br />
Bei diesen Methoden gehört das körperliche<br />
<strong>und</strong> emotionale Empfinden unmittelbar zusammen.<br />
Leichte Nebenwirkungen wie Kribbeln oder<br />
ein vorübergehender Schwindel gelten als normal.<br />
Ernste Nebenwirkungen kommen nur bei<br />
der impulshaften Manipulation – dem „Einrenken“<br />
– vor <strong>und</strong> sind sehr selten. Werden die<br />
Halswirbel manipuliert oder mobilisiert, kann<br />
das in seltenen Fällen <strong>und</strong> bei Vorerkrankungen<br />
– zum Beispiel bei verkalkten Gefäßen –<br />
einen Schlaganfall auslösen. Hier müssen der<br />
Nutzen <strong>und</strong> ein möglicher Schaden individuell<br />
sorgfältig abgewogen werden. Sprechen Sie<br />
über mögliche Risiken im Vorfeld mit Ihrem<br />
Therapeuten.<br />
<strong>TK</strong>-LEISTUNG | Osteopathische Behandlung<br />
<strong>TK</strong>-Versicherte können sich auf ärztliche<br />
Veranlassung osteopathisch behandeln<br />
lassen, wenn die Therapie medizinisch<br />
geeignet ist, eine Krankheit zu erkennen, zu<br />
heilen, ihr Fortschreiten zu verhüten oder<br />
die Beschwerden zu lindern. Erfüllt der<br />
Osteopath bestimmte Qualitätskriterien,<br />
erstattet die <strong>TK</strong> 80 Prozent der Kosten für<br />
maximal sechs Sitzungen im Kalenderjahr,<br />
pro Sitzung jedoch nicht mehr als 60 Euro.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie beim<br />
<strong>TK</strong>-ServiceTeam unter Tel. 0800 - 285 85 85<br />
(24 St<strong>und</strong>en täglich an 365 Tagen im Jahr,<br />
b<strong>und</strong>esweit gebührenfrei) oder auf<br />
www.tk.de (Webcode 405096).