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TK -Broschüre Mensch und Natur - Techniker Krankenkasse

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ZITAT<br />

Professor Dr. Achim<br />

Kramer, Institut für<br />

Chronobiologie der<br />

Charité Berlin |<br />

„Die Forschung über<br />

unsere innere Uhr gibt<br />

wichtige Hinweise, wie<br />

wir unsere Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> unser Wohlbefinden<br />

verbessern können, wenn<br />

wir diese Gesetzmäßigkeiten<br />

der <strong>Natur</strong> mehr<br />

beachten. Ältere <strong>Mensch</strong>en<br />

zum Beispiel, die oft nicht<br />

einschlafen können, sollten<br />

tagsüber <strong>und</strong> abends<br />

deutlich mehr Licht<br />

bekommen, also spazieren<br />

gehen oder auf dem<br />

Balkon sitzen. Dieses<br />

Plus an Tageslicht stellt<br />

die innere Uhr zurück,<br />

sodass der Körper später<br />

müde wird <strong>und</strong> dann besser<br />

schläft. Die zukünftige<br />

Forschung wird hier bald<br />

noch mehr Tipps liefern. “<br />

6 | <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />

Wer steuert die „innere Uhr“?<br />

Der Rhythmus unserer inneren Uhr wird durch<br />

verschiedene Taktgeber beeinflusst. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

steuern die Gene, wie <strong>und</strong> wann etwas<br />

geschieht. Aber auch wie alt jemand ist <strong>und</strong> ob<br />

männlich oder weiblich, beeinflusst unsere<br />

natürlichen Prozesse im Körper. Der männliche<br />

Tagesrhythmus beginnt zum Beispiel meist<br />

etwas später als bei Frauen <strong>und</strong> alte <strong>Mensch</strong>en<br />

werden oft sehr früh wach. Das ist der „Gr<strong>und</strong>modus“<br />

unserer inneren Uhr, der sich immer<br />

wieder neu an den täglichen Bedingungen<br />

„nacheicht“ . Ähnlich wie eine „Reset-Taste“ ,<br />

die außen <strong>und</strong> innen angleicht.<br />

Eine entscheidende Rolle spielt dabei das<br />

Tageslicht. Selbst an einem bedeckten Tag<br />

bekommt der Körper draußen genug Informationen,<br />

um den inneren Taktgeber auf die aktuelle<br />

Tages- <strong>und</strong> Jahreszeit neu einzustellen. So<br />

kann sich der Organismus optimal auf das einstellen,<br />

was geleistet werden muss: Das<br />

Schlafhormon Melatonin macht uns müde,<br />

wenn es dunkel wird – <strong>und</strong> im Sommer sind<br />

wir bis abends spät noch aktiv, einfach weil es<br />

lange hell ist.<br />

Neues aus der Forschung<br />

Lange Zeit glaubten Wissenschaftler,<br />

dass die Netzhaut des Auges nur aus<br />

zwei lichtempfindlichen Zelltypen, den<br />

Fotorezeptoren, bestünde: den Stäbchen,<br />

um hell <strong>und</strong> dunkel zu unterscheiden, <strong>und</strong><br />

den Zapfen, die für das Erkennen unterschiedlicher<br />

Farben verantwortlich sind.<br />

Vor einigen Jahren aber entdeckten Chronobiologen<br />

in unserem Auge die „innere<br />

Uhr“ , die Schaltstelle des Tag-Nacht-<br />

Rhythmus. Sie fanden eine dritte lichtempfindliche<br />

Sinneszelle, die ihre Informationen<br />

über Tag <strong>und</strong> Nacht direkt an<br />

das Gehirn, an einen Punkt hinter unserer<br />

Nasenwurzel, weiterleitet.<br />

Ob wir dank dieser Sinneszelle in Zukunft<br />

zum Beispiel besser mit Zeitverschiebungen<br />

zurechtkommen oder… – noch ist<br />

der genaue Mechanismus nicht abschließend<br />

erforscht <strong>und</strong> er bleibt eines der<br />

spannenden Rätsel der Wissenschaft.<br />

Im Kampf mit der inneren Uhr<br />

Wer er mmit<br />

it dem Flugzeug Flugz ug in in eine andere Zeitz Zeitzone one<br />

fliegt fliegt, der erlebt hautnah hautnah, wie anstrengend sich sic<br />

ein Zeitzonenkater oder auch „Jetlag“ anfühlt.<br />

Durch den Flug stimmt die innere Uhr des<br />

Reisenden nicht mehr mit der neuen Ortszeit<br />

überein. Die Folge: Der Tag-Nacht-Rhythmus ist<br />

vorübergehend aus dem Gleichgewicht. Ein<br />

ähnliches, sehr vergleichbares Phänomen –<br />

„Social Jetlag“ genannt – entsteht, wenn wir<br />

durch äußere Umstände gegen unsere innere<br />

Uhr leben müssen. Das kann zum Beispiel ein<br />

Spätaufsteher sein, der morgens um acht Uhr<br />

eine Sitzung leiten muss, oder eine Ärztin mit<br />

wöchentlich wechselnden Bereitschaftsdiensten.<br />

Wenn das ab <strong>und</strong> zu geschieht, verkraftet<br />

unser Körper die Umstellung problemlos.<br />

Langfristig verursacht der Kampf gegen die<br />

innere Uhr aber eine Vielzahl ges<strong>und</strong>heitlicher<br />

Probleme wie etwa Kopfschmerzen, Schlaf-<br />

oder Verdauungsstörungen. Wer betroffen ist,<br />

merkt das auch daran, dass er sich häufig<br />

müde <strong>und</strong> unkonzentriert fühlt <strong>und</strong> abends<br />

trotzdem schlecht einschläft. Wichtig ist es<br />

deshalb, rechtzeitig zu reagieren (siehe auch<br />

Seite 7: Was können wir tun?).

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