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Nr. 58 I Mai - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

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� � PSYCHOLOGIE<br />

Vorschul- und Schulalter beitragen.<br />

Stellen Sie sicher, dass ein funktionelles,<br />

visuelles Kommunikationssystem (eine Bildertafel<br />

oder Fotos, mit denen das Kind<br />

kommunizieren kann) zur Verfügung steht,<br />

wenn das Kind nonverbal ist oder nicht entsprechend<br />

kommunizieren kann.<br />

Wichtig ist es auch, feste, konsequente<br />

und realistische Erwartungen zu formulieren<br />

und entsprechende disziplinarische<br />

Maßnahmen und Vorgehensweisen festzulegen.<br />

Wenn feste „Regeln“ rechtzeitig festgelegt<br />

werden, hilft das sowohl dem Kind<br />

als auch den Eltern.<br />

Entwickeln Sie einen Plan zur Unterstützung<br />

von positivem Verhalten. Sie können<br />

das Verhalten lenken, indem Sie Ihr Kind in<br />

den gewünschten Verhaltensweisen bestärken<br />

und es dabei unterstützen, das aggressive<br />

und störende Verhalten in den Griff zu<br />

bekommen. Lehrer und Eltern sollten gleichermaßen<br />

darin unterrichtet werden.<br />

Empfehlenswert ist auch ein Wahrnehmungstraining,<br />

um die Überreaktion auf<br />

umweltbedingte Reize zu minimieren, und<br />

schädliche Reize versuchen zu vermeiden.<br />

14 Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong> I <strong>Mai</strong> 2008<br />

Ebenso sollte ein vorhersehbares, nichtchaotisches<br />

und beständiges Umfeld vorhanden<br />

sein. Auch sollten Techniken zur<br />

Beruhigung oder Entspannung des Kindes<br />

eingesetzt werden.<br />

Eventuell müssen Medikamente in Betracht<br />

gezogen werden, die die wichtigsten<br />

physiologischen Symptome reduzieren, wie<br />

Schlafstörungen, Reizbarkeit, Angstgefühle,<br />

stereotypes Verhalten, Hyperaktivität, Impulsivität,<br />

Unaufmerksamkeit und kognitive<br />

Desorganisation.<br />

Eltern, die entscheiden müssen, ob Sie<br />

Medikamente einsetzen wollen oder nicht,<br />

sollten mehrere Faktoren berücksichtigen.<br />

Dazu gehören die Schwere und die Dauer<br />

der physiologischen Auff älligkeiten, inwieweit<br />

diese Auff älligkeiten und Verhaltensweisen<br />

Entwicklungsfortschritte und die<br />

schulische und die soziale Entwicklung stören<br />

oder einschränken, sowie ihre Auswirkung<br />

auf familiäre und soziale Beziehungen<br />

und Gegebenheiten. Auch sollten die direkten<br />

Auswirkungen von unkontrolliertem<br />

und gefährlichem Verhalten wie Aggressionen<br />

oder Selbstverletzungen auf die Ge-<br />

sundheit und die Sicherheit des Betroff enen<br />

selbst sowie seiner Betreuer berücksichtigt<br />

werden. Auch wenn Medikamente eingesetzt<br />

werden, ist es dennoch wesentlich,<br />

einen Plan zum Umgang mit und zur Behandlung<br />

der jeweiligen Verhaltensweisen<br />

zu haben sowie eine funktionelle Kommunikationsstrategie<br />

zu verfolgen. Nur so können<br />

langfristige Erfolge erzielt werden.<br />

Der Artikel erschien in Vol. 30, <strong>Nr</strong>. 4, 2007 der<br />

Zeitschrift „<strong>Down</strong> <strong>Syndrom</strong>e News“, eine Publikation<br />

des National <strong>Down</strong> <strong>Syndrom</strong>e Congress, 1370 Center<br />

Drive, Suite 102, Atlanta, GA 30338, www.ndsccenter.org.<br />

Wir danken für die freundliche Genehmigung der<br />

NDSC, diesen Bericht übersetzen und in Leben mit<br />

<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> veröff entlichen zu dürfen.<br />

Der Autor Georg T. Capone leitet als Wissenschaftler<br />

am Kennedy Krieger Institut in Baltimore, Maryland<br />

die dortige <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>-Ambulanz. Er ist außerdem<br />

als Assistent-Professor für Pädiatrie an der<br />

Johns Hopkins Universität in Baltimore, USA tätig.<br />

Diese Jungs kriegen schon allerhand gebacken: Felix Bruns ganz konzentriert beim Schütten, Joshua Böttner<br />

zieht sich selbst an und Leo Raff o schaff t schon ein 36er Puzzle!

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