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Nr. 58 I Mai - Deutsches Down-Syndrom InfoCenter

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Bin Knüller<br />

Außergewöhnlich: Väterglück<br />

Bildband von Conny Wenk<br />

Paranus Verlag<br />

Gebunden, 160 Seiten<br />

134 SW- und Farbfotografi en<br />

MIt einem Nachwort von<br />

Prof. Dr. Wolfram Henn<br />

ISBN 978-3-940636-00-3<br />

19,80 – Euro<br />

Erhältlich in unserem Webshop:<br />

www.ds-infocenter.de<br />

Nun können wir nachlesen, wie es Jonas<br />

und seiner Familie ergangen ist, seit „... mit<br />

der Stimme des Herzens“ 1999 erschien, in<br />

dem Frau Zachmann ihre Gedanken und<br />

Empfi ndungen über die ersten Jahre des<br />

Zusammenlebens mit ihrem Sohn Jonas in<br />

lyrischen Texten beschrieb. Das Buch stand<br />

lange Zeit ganz oben auf der Top-Ten-DS-<br />

Bücherliste und bestimmt wird es „Bin<br />

Knüller“ genauso ergehen.<br />

Obwohl ich eigentlich sehr ungern längere<br />

Texte am Laptop lese, weil mir das<br />

zu anstrengend ist, blieb mir dieses Mal<br />

nichts anderes übrig, als mich vor meinen<br />

„Tiptop“ – wie es Jonas, die Hauptperson im<br />

Buch, sagen würde – zu setzen und das Manuskript<br />

am Bildschirm zu lesen. Erstaunlicherweise<br />

fi el es mir nicht mal schwer,<br />

denn das neue Buch „Bin Knüller“ hat einen<br />

gleich im Griff .<br />

Doro Zachmann hat es verstanden, die<br />

Geschichte ihres jetzt 15-jährigen Sohnes<br />

Jonas so fesselnd zu erzählen, dass man einfach<br />

dranbleiben muss. Sie beschreibt die<br />

aktuellen Ereignisse, blendet frühere Tagebuchnotizen<br />

ein und benutzt die lyrischen<br />

Texte aus ihrem ersten Buch.<br />

Ich schmunzelte über Jonas‘ Streiche, war<br />

begeistert von seinen kreativen Wortschöpfungen<br />

und musste lauthals über seine ge-<br />

Außergewöhnlich: Väterglück<br />

Zugegeben, ich habe das Buch noch nicht<br />

ganz „durch“, ja ehrlich gesagt, habe ich erst<br />

drei der Geschichten richtig gelesen. Die<br />

anderen nur fl üchtig angeschaut.<br />

Conny Wenk schickte mir freundlicherweise<br />

die Datei schon im April zu, damit<br />

ich schon mal einen Vorgeschmack bekäme<br />

und etwas schreiben konnte für die <strong>Mai</strong>-<br />

Ausgabe von Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>, die<br />

zeitgleich mit ihrem neuen Bildband Ende<br />

<strong>Mai</strong> erscheinen wird. Aber ich möchte lieber<br />

wardem Lesen, bis ich das Buch richtig<br />

in die Hand nehmen kann.<br />

Eigentlich muss ich auch gar nicht alles<br />

gelesen haben, um zu wissen, dass dies<br />

ein wunderbares Buch ist. Es genügt schon,<br />

wenn man die fantastischen Bilder der<br />

glücklichen, stolzen Väter mit ihren hübschen<br />

Töchtern und Söhnen sieht!<br />

Endlich dann doch ein Buch über Väter<br />

von Kindern mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong>, das gab<br />

es meines Wissens noch nicht, sind es doch<br />

meistens die Mütter, die interviewt werden<br />

oder Erfahrungsberichte schreiben.<br />

Beim Erscheinen ihres ersten Bildbandes<br />

„Außergewöhnlich“, in dem Conny Wenk<br />

nialen Problemlösungen lachen. Ich habe<br />

Tränen geweint, als seine Mutter verzweifelt<br />

um sein Leben bangte, mit ihm gelitten,<br />

als er nach der Herz-OP von Schmerzen geplagt<br />

wurde, und gestaunt, wie schnell er<br />

sich wieder erholte.<br />

Jonas‘ Versuche, selbstständig zu werden,<br />

sind erfreulich, seine unerschütterliche Zuversicht,<br />

dass immer alles gut wird, ist beneidenswert.<br />

Seine Beharrlichkeit, Dinge,<br />

genau so und nicht anders durchsetzen zu<br />

wollen, kommt mir sehr bekannt vor.<br />

Überhaupt ist mir – als Mutter eines Kindes<br />

mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> – vieles in dieser lebendigen,<br />

sprudelnden Erzählung vertraut,<br />

als wäre es die eigene Geschichte. Vielleicht<br />

liest man das Buch deshalb so gern?<br />

Jonas hält seine Umgebung auf Trab, da<br />

kommt keine Langeweile hoch. Das, was<br />

seine Eltern und Schwestern an Zeit, Anstrengungen,<br />

Nerven und Geduld investieren,<br />

bekommen sie durch Jonas‘ Liebenswürdigkeit,<br />

seine Zärtlichkeit, seine Liebe,<br />

seinen Humor und seine gute Laune doppelt<br />

und dreifach zurück. Wir „Insider“ wis-<br />

sen das und möchten diese Botschaft so<br />

gern werdenden oder neu betroff enen Eltern<br />

eines Kindes mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> mit<br />

auf den Weg geben. Bestimmt werde ich<br />

den „Knüller“ dazu oft einsetzen.<br />

Und denjenigen, die sich immer noch<br />

Bin Knüller<br />

Doro Zachmann<br />

Verlag: Reinhardt<br />

ISBN 978-3-417-26224-7<br />

16,90 Euro<br />

� � PUBLIKATIONEN<br />

15 Mütter und ihren Kindern mit <strong>Down</strong>-<br />

<strong>Syndrom</strong> porträtiert, war klar, das kann so<br />

nicht stehen bleiben. Wo sind denn die Väter?<br />

Nun also hat die Fotografi n ihr Versprechen,<br />

„das nächste Mal sind die Väter dran“,<br />

eingelöst. Und wie! Die Fotografi n schafft es<br />

wie kein anderer, Freude, Liebe, Glück mit<br />

der Kamera einzufangen.<br />

Conny Wenk trägt mit dem Band Väterglück<br />

– wie schon mit ihren beiden vorigen<br />

Büchern – entscheidend zu einem positiven<br />

Bild von Kindern mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> bei.<br />

Und ... ein Bild sagt mehr als tausend<br />

Worte. Statt eines langen Aufk lärungsgesprächs<br />

sollte man neuen oder werdenden<br />

Eltern eines Kindes mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

erst einmal die „außergewöhnlichen“ Bildbände<br />

in die Hand geben.<br />

Auf Seite 3 zeigen wir schon einmal<br />

zwei Fotos aus dem Bildband und natürlich<br />

stammt unser Titelkind genauso aus „Väterglück“.<br />

Vielen Dank Conny, für die Genehmigung,<br />

die Bilder veröff entlichen, zu<br />

dürfen und vielen Dank für dieses wunderschöne<br />

Buch, auf das wir im nächsten Heft<br />

noch einmal zurückkommen werden! �<br />

fragen, ob das Leben eines Menschen mit<br />

<strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> überhaupt lebenswert sei<br />

und sogar ihr Lebensrecht in Frage stellen,<br />

möchte ich dieses Buch zur Pfl ichtlektüre<br />

machen. Spätestens nachdem man Jonas<br />

„Knüller“ kennengelernt hat, weiß man:<br />

Nicht nur sind Menschen mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong><br />

die geborenen Lebensgenießer und<br />

Lebenskünstler, sie sind auch auf eine bezaubernde<br />

Art und Weise in der Lage, das<br />

Leben aller in ihrer Umgebung reicher und<br />

lebenswerter zu machen. ��<br />

�� � � ��Cora Halder<br />

Leben mit <strong>Down</strong>-<strong>Syndrom</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>58</strong> I <strong>Mai</strong> 2008 71

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