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I N T E R C U L T U R A L T R A I N I N G - Kolping Bildungswerk

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Nutzer mit ihnen zusammenarbeiten oder autonom in ihrem<br />

Integrationsprozess sind. Unter diesen Umständen wird der<br />

Kontakt mit den Immigranten für leichter gehalten als im Falle<br />

von Nutzern, die die Lösung ihrer Probleme auf den Dienstleister<br />

übertragen.<br />

Die von den Zielgruppen beschriebenen Faktoren, welche die<br />

Beziehungen behindern, wurden eingehend durch die Fragen<br />

zu den Problemursachen analysiert. Abgesehen von dem Fehlen<br />

einer gemeinsamen Sprache – welches das größte Hindernis<br />

für eine fruchtbare Beziehung bleibt – wurden Faktoren<br />

wie organisatorische Probleme, die Haltung der Immigranten<br />

und die kulturellen Unterschiede wurden in Korrelation zu den<br />

„Ursachen“-Variablen auf der Likert Skala gesetzt, und wir<br />

haben beobachtet:<br />

Diejenigen, die organisatorische Probleme als Hindernis<br />

verstehen, sehen die Bürokratie als Hauptquelle der<br />

Probleme.<br />

Diejenigen, die die Haltung der Immigranten als Hindernis<br />

für die Beziehung betrachten, sehen die persönlichen<br />

Probleme der Nutzer und deren kulturelles Verhalten als<br />

Hauptquelle der Probleme<br />

Diejenigen, die kulturelle Unterschiede als Hindernis<br />

betrachten, sehen hauptsächlich die Bürokratie und in<br />

zweiter Linie Sprache und kulturelles Verhalten der<br />

Immigranten als Quelle der Probleme.<br />

Während die ersten zwei Resultate einer Logik folgen, die<br />

strukturelle und persönliche Faktoren mit strukturellen und<br />

persönlichen Ursachen verbindet, wurden die kulturellen<br />

Faktoren von den Zielgruppen hauptsächlich strukturellen<br />

Ursachen und erst in zweiter Linie kulturellen Ursachen zugeordnet.<br />

In diesem Fall machen die Befragten, die kulturelle Unterschiede<br />

als Hinderungsgrund betrachten, in erster Linie die<br />

Bürokratie ursächlich für Probleme. Es scheint, dass sie<br />

den Mangel an effizienten bürokratischen Abläufen bei der<br />

Integration von Immigranten als den „normalen“ Rahmen<br />

wahrnehmen, in dem die kulturellen Unterschiede die fruchtbare<br />

Zusammenarbeit mit den Beschäftigten behindern. Wir<br />

könnten sagen, dass die staatlichen Organisationen durch ihre<br />

Unfähigkeit bürokratische Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />

die einen einfachen Zugang der Immigranten zu den angebo-<br />

tenen Dienstleistungen ermöglichen, bereits dazu beitragen,<br />

Beziehungshemmnisse zwischen Nutzer und Dienstleister zu<br />

erzeugen.<br />

Schlussendlich haben wir beobachtet, dass die Hälfte der<br />

Antwortenden nie an einem interkulturellen Training Teil genommen<br />

hatte. Die anderen, die mehr Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet hatten, sind der Meinung, dass Kurse in diesem Bereich<br />

Hilfsmittel zur Problemüberwindung und zum effizienten<br />

Umgang mit kritischen Situationen darstellen.<br />

Diese Aussage wird auch durch die Tatsache bestätigt, dass<br />

die am besten vorbereiteten Befragten in kritischen Situationen<br />

professioneller reagierten und heftige Reaktionen<br />

vermeiden konnten. Andere Mittel, um kritische Situationen<br />

erfolgreich bewältigen zu können, sind für die Zielgruppen<br />

die „politischen” Instrumente und die Koordination zwischen<br />

Integrations-Organisationen und Beschäftigten derselben<br />

Organisation.<br />

Faktoren, die Hindernisse erzeugen, waren im ersten Fall das<br />

Verhalten der Immigranten, die Sprachbarriere und organisatorische<br />

Probleme. Wenn im zweiten Fall die Befragten nach<br />

Koordination verlangen, geschieht dies hauptsächlich, weil<br />

Organisationsprobleme ihrer eigenen Institution sie behindern.<br />

15<br />

K A P I T E L 1

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