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I N T E R C U L T U R A L T R A I N I N G - Kolping Bildungswerk

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Einfühlungsvermögen, Flexibilität, Geduld, Interesse, Neugier,<br />

Offenheit, Motivation, Sinn für Humor und die Bereitschaft,<br />

andere nicht zu verurteilen. Ein einzelner Fachbereich genügt<br />

nicht, um die kognitiven und verhaltensbedingten Aspekte<br />

der Interkulturalität abzudecken. Unser Ansatz interkultureller<br />

Kompetenz nutzt Forschungsergebnisse und Konzepte der<br />

Soziologie, Pädagogik, Cross-culture-Psychologie und der<br />

sozialen Anthropologie.<br />

Wenn wir die Untersuchung interkultureller Kompetenzen<br />

betrachten, erscheinen vier charakteristische Bereiche. Diese<br />

sind Bewusstsein, Verhalten, Fähigkeiten und Wissen.<br />

Sowohl Fähigkeiten als auch Wissen werden üblicherweise in<br />

traditionellen Bildungsumgebungen erworben. Da sie messbar<br />

sind, können sie problemlos bewertet werden. Andererseits<br />

weiss jeder, der schon in einer interkulturellen Situation war,<br />

dass positives Verhalten und Bewusstsein ebenso wichtig<br />

sind.<br />

Darüber hinaus betrachten viele „Interkulturalisten“ das Bewusstsein<br />

(das eigene und das der Anderen) als den Schlüssel,<br />

von dem effektive und angemessene Interaktion abhängt.<br />

Das Ziel interkulturelle Kompetenz zu erreichen verlangt in<br />

unserem Fall Einblick in das Migrationsphänomen und in die<br />

Entwicklung von Rollenbewusstsein. Das Wissen über die<br />

Herkunft der Immigranten, über ihre Kultur, die Gründe und<br />

Ursachen der Migration und Basiskenntnisse mindestens einer<br />

gemeinsamen Fremdsprache, kann die Beziehungen unterstützen.<br />

Interkulturelle Kompetenz ist das Resultat eines Lern- und<br />

Entwicklungsprozesses, in welchem persönliche Eigenschaften<br />

und Situationszusammenhänge in einer Art und<br />

Weise verflochten sind, die Kommunikation und Kooperation<br />

ermöglicht und die gekennzeichnet ist durch Verständnis und<br />

beiderseitige Wertschätzung von Menschen unterschiedlicher<br />

Kulturen .<br />

Ein Entwicklungsprozess<br />

Die heute erforderliche Art interkultureller Kompetenz ist die<br />

Fähigkeit, kulturelle Unterschiede festzustellen und diese als<br />

Ressource für Lernprozesse und zur Gestaltung effektiver<br />

Abläufe in spezifischen Zusammenhängen zu nutzen.<br />

Die Kernelemente interkultureller Kompetenz beinhalten daher<br />

ein aktives Bewusstsein der eigenen Person als vielschichtiges<br />

kulturelles Wesen sowie der Auswirkung der eigenen Kultur<br />

auf Denkweisen und Tun; die Fähigkeit, sich mit anderen zu<br />

beschäftigen; die Erkundung der stillschweigenden Voraussetzungen<br />

die eigenem Verhalten und Zielen zu Grunde liegen<br />

und die Offenheit, unterschiedliche Wege des Denkens und<br />

Tuns auszuprobieren.<br />

Jede Kultur, der ein Individuum angehört oder angehört hat,<br />

beeinflusst dessen Wahrnehmung der Realität und dessen<br />

Verhaltensnormen. Interkulturelle Interaktion stellt eine Herausforderung<br />

dar, weil Individuen Wege der Kommunikation mit<br />

Menschen finden müssen, deren kulturell geformte Erwartungen<br />

und Verhaltsweisen sich von den eigenen unterscheiden.<br />

Sie teilen nicht notwendigerweise grundlegende Annahmen<br />

darüber, wie die Welt funktioniert und was angemessenes<br />

Verhalten ist. Als Ergebnis sehen, verstehen, interpretieren<br />

und bewerten Menschen aus unterschiedlichen Ländern<br />

Ereignisse unterschiedlich und reagieren darauf konsequenterweise<br />

verschieden.<br />

(Berthoin, Friedman 2003:1-6)<br />

Daher hat interkulturelle Kompetenz einen dynamischen<br />

Charakter, der sich in Interaktionszusammenhängen zeigt.<br />

Darüber hinaus erfordert sie einen intensiven Entwicklungsprozess<br />

innerhalb und ausserhalb jeder Kultur.<br />

Viele Studien zu diesem Thema berücksichtigen die unterschiedlichen<br />

Aspekte interkultureller Kompetenz. Genau gesagt,<br />

ist interkulturelle Kompetenz in zwei Aspekte aufgeteilt:<br />

inhaltliche Kompetenz und Handlungskompetenz. Inhaltliche<br />

Kompetenzen werden in der Regel durch eher statische Aspekte<br />

charakterisiert. Sie beinhalten Wissen über die fremde<br />

Kultur, aber auch über die eigene Kultur. Handlungskompetenzen<br />

sind viel dynamischer und beinhalten sowohl intrapersonelle<br />

als auch zwischenmenschliche Kompetenzen.

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