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Research Group Heussler (Malaria I) - Bernhard-Nocht-Institut für ...

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Vorwort<br />

Das Erscheinen der schweren akuten Lungeninfektion<br />

SARS im Zeitraum dieses Berichtes hat wieder gezeigt,<br />

wie plötzlich bislang unbekannte Infektionskrankheiten<br />

entstehen und wie schnell sie sich über verschiedene<br />

Kontinente ausbreiten können. Das <strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-<strong>Institut</strong><br />

(BNI) hat im internationalen Netzwerk zur Aufklärung<br />

der Ätiologie von SARS eine wichtige Rolle gespielt, bis<br />

hin zur Identifizierung des SARS Coronavirus durch Mitarbeiter<br />

des BNI. Weitere Höhepunkte der letzten zwei<br />

Jahre waren die erfolgreiche Evaluierung des BNI durch<br />

den Senat der Leibniz-Gemeinschaft und die Fertigstellung<br />

und Eröffnung der neuen Gebäude des Kumasi<br />

Centre of Collaborative <strong>Research</strong> (KCCR) in Ghana.<br />

Das <strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-<strong>Institut</strong><br />

Seit seiner Gründung am 1.10.1900 als <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Schiffsund<br />

Tropenkrankheiten ist das BNI Deutschlands größtes<br />

<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Forschung auf dem Gebiet der Tropenmedizin<br />

und vereint seither Forschung, Lehre und Patientenversorgung<br />

unter einem Dach. Als <strong>Institut</strong> der Leibniz-Gemeinschaft,<br />

in der <strong>Institut</strong>e mit überregionaler wissenschaftspolitischer<br />

Bedeutung vereint sind, wird es gemeinsam<br />

nach Artikel 91b des Grundgesetzes von Bund<br />

und Ländern finanziert. Träger des <strong>Institut</strong>es sind das<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Gesundheit und die Behörde <strong>für</strong><br />

Wissenschaft und Gesundheit der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg, deren Dienststelle es ist. Das <strong>Institut</strong> hat zur<br />

Zeit etwa 350 Mitarbeiter, inklusive der etwa 70 Mitarbeiter<br />

der Klinik, der Diplom-Studenten und Praktikanten. Es<br />

verfügt in seiner Grundausstattung über 30 Wissenschaftlerstellen<br />

<strong>für</strong> die Forschung, das wissenschaftliche Personal<br />

beträgt inklusive der Drittmittel-finanzierten Stellen 87<br />

Personen.<br />

Aufgaben des BNI<br />

Als ein Zentrum <strong>für</strong> Tropenmedizin in Deutschland ist das<br />

BNI der Forschung, der Ausbildung und der Versorgung<br />

von Patienten auf dem Gebiet der tropischen Infektionskrankheiten<br />

des Menschen gewidmet. Hauptaufgabe des<br />

BNI ist die Erforschung dieser Erkrankungen, um Wege<br />

zu finden, sie wirkungsvoll zu bekämpfen. Zusätzliche<br />

Aufgaben liegen in der Ausbildung von Ärzten und Studenten<br />

und in der direkten und mittelbaren Versorgung<br />

von Patienten mit tropischen Infektionen.<br />

Integraler Teil des <strong>Institut</strong>es ist eine klinische Abteilung<br />

mit 62 Betten und einer Ambulanz, die der Versorgung<br />

von Kranken mit tropischen und anderen Infektionskrankheiten<br />

dienen. Der Betrieb der Klinik und die in der<br />

Krankenversorgung tätigen Mitarbeiter werden von den<br />

Krankenkassen durch Pflegesätze finanziert. Eine reisemedizinische<br />

Beratungsstelle gibt Auskünfte über Prophylaxe<br />

von tropischen Infektionen. Das BNI führt eine<br />

13<br />

Vorwort<br />

Diagnostik zum Nachweis von speziellen tropischen<br />

Krankheitserregern durch, die überregional in Anspruch<br />

genommen wird. Es ist Nationales Referenzzentrum <strong>für</strong><br />

tropische Infektionserreger und Konsiliarlabor <strong>für</strong> Plasmodien,<br />

Leishmanien, Amöben, Trypanosomen, Filarien<br />

und tropische Viren. Es unterhält zum Nachweis und zur<br />

Erforschung von hochinfektiösen Erregern wie z. B. hämorrhagischen<br />

Fieberviren ein Hochsicherheitslabor der<br />

Stufe 4.<br />

Das BNI zeigt ein großes Engagement in der Lehre: Es<br />

veranstaltet jährlich verschiedene Kurse mit Bezug auf<br />

die Tropenmedizin, u. a. einen dreimonatigen Diplomkursus<br />

in Tropenmedizin und Parasitologie <strong>für</strong> die Zusatzbezeichnung<br />

„Tropenmedizin“ <strong>für</strong> Ärzte, der bei der American<br />

Society for Tropical Medicine and Hygiene akkreditiert<br />

ist. Siebzehn Hochschullehrer des BNI führen Lehrveranstaltungen<br />

in den Fachbereichen Medizin, Biologie<br />

und Chemie der Universität Hamburg durch. Diplomanden<br />

und Doktoranden aus diesen Fachbereichen arbeiten<br />

im <strong>Institut</strong>, im Berichtszeitraum wurde die Rekordzahl<br />

von 24 abgeschlossenen Diplomarbeiten und 34 abgeschlossenen<br />

Dissertationen erreicht. Drei Mitglieder des<br />

<strong>Institut</strong>s haben C4-Professuren (<strong>für</strong> Molekulare Parasitologie,<br />

<strong>für</strong> Immunologie, und <strong>für</strong> Tropenmedizinische<br />

Grundlagenforschung) im Fachbereich Medizin inne.<br />

Wissenschaftliches Programm des BNI<br />

Die Forschung des BNI konzentriert sich auf die Charakterisierung<br />

der Erreger-Wirt-Interaktion bei tropischen Infektionserregern<br />

mit folgenden Schwerpunkten:<br />

1. die zelluläre und molekulare Charakterisierung der<br />

Erreger,<br />

2. die Wirtsreaktion auf diese Erreger und ihre<br />

schützende oder pathologische Rolle,<br />

3. die Mechanismen der Pathogenese und<br />

der Erkrankung.<br />

Bei all diesen Untersuchungen wird auf die Relevanz <strong>für</strong><br />

die Bekämpfung tropischer Infektionen Wert gelegt sowie<br />

auf die Möglichkeit, tropische Infektionen als Paradigmen<br />

grundlegender Prinzipien in Biologie und Medizin<br />

zu behandeln.<br />

Um diese Arbeiten durchführen zu können, verfügt<br />

das BNI über Abteilungen und Arbeitsgruppen mit unterschiedlicher<br />

Spezialisierung und Schwerpunktsetzung,<br />

die in drei wissenschaftlichen Sektionen (Parasitologie,<br />

Medizinische Mikrobiologie und Tropenmedizinische<br />

Grundlagenforschung) zusammengefasst sind. Abteilungen<br />

werden <strong>für</strong> längere Zeiträume bestehen, Arbeitsgruppen<br />

sollen je nach wissenschaftlicher Notwendigkeit ersetzt<br />

werden und dienen der Flexibilität der wissenschaftlichen<br />

Arbeit. Die Verbindung mit der Klinischen Abteilung,<br />

die aktiv an den Forschungsarbeiten beteiligt ist, ist<br />

von besonderem Vorteil, da die in Hamburg behandelten<br />

Patienten anders als Patienten in den Tropen meist nur<br />

mit einem Erreger infiziert sind und hier mit hochtechnologischen<br />

Methoden auch über längere Zeiträume hinweg<br />

untersucht werden können.

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