Research Group Heussler (Malaria I) - Bernhard-Nocht-Institut für ...
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Clinical Department<br />
Bericht des Abteilungsleiters<br />
Einleitung<br />
Die Klinische Abteilung des <strong>Bernhard</strong>-<strong>Nocht</strong>-<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong><br />
Tropenmedizin umfasst die bettenführenden Stationen,<br />
die tropenmedizinische Ambulanz, die reisemedizinische<br />
Beratung und Reiseimpfung sowie die klinische<br />
Forschung. Die Aufgaben der Klinischen Abteilung liegen<br />
in der Patientenversorgung, in der bundesweiten<br />
Beratung von Krankenhäusern und niedergelassenen<br />
Ärzten bei schwierigen Differenzialdiagnosen und therapeutischen<br />
Fragestellungen, in der reisemedizinischen<br />
Beratung und den Reiseimpfungen, in der Aus-, Fortund<br />
Weiterbildung von Studenten, medizinischem<br />
Fachpersonal und Ärzten sowie in der klinischen Forschung.<br />
Die Klinik finanziert sich aus Einnahmen der<br />
stationären und ambulanten Krankenversorgung.<br />
Stationäre Patientenversorgung<br />
Die Klinische Abteilung des BNI ist ein überregionales<br />
Zentrum <strong>für</strong> Infektiologie (Schwerpunkt Tropenmedizin).<br />
Die Abteilung ist weiterhin in den Krankenhausbedarfsplan<br />
der Freien und Hansestadt Hamburg aufgenommen<br />
und hat zur Zeit 62 Betten. Neben der Behandlung<br />
Innerer Erkrankungen im Allgemeinen besteht eine besondere<br />
Kompetenz in der Diagnostik und Behandlung<br />
von importierten Tropen- und anderen Infektionskrankheiten<br />
(einschl. HIV/AIDS). Die Abteilung ist spezialisiert<br />
auf die differenzialdiagnostische Abklärung von Infektionskrankheiten<br />
(z. B. V. a. <strong>Malaria</strong>, Meningitis, virale hämorrhagische<br />
Fieber), weiterhin auf die HIV-assoziierten<br />
Erkrankungen, auf mykobakterielle Erkrankungen,<br />
daneben aber auch auf immunologische Erkrankungen,<br />
wie z. B. Immundefektsyndrome und Autoimmunkrankheiten<br />
und auf bestimmte genetisch bedingte Erkrankungen,<br />
wie z. B. Sichelzellanämie und Familiäres<br />
Mittelmeerfieber. Die Abteilung ist ausgerüstet mit einer<br />
modernen endoskopischen Einrichtung (Gastroskopien,<br />
Koloskopien), mit einer Röntgeneinrichtung und mit<br />
Sonographiegeräten (Echokardiographie, Doppleruntersuchungen,<br />
abdominaler Ultraschall). Der Abteilung<br />
gehören zwei PsychologInnen und zwei Krankengymnastinnen<br />
an.<br />
Die Klinik ist insbesondere auf die Behandlung von<br />
hochkontagiösen Patienten spezialisiert. Im Jahre 2003<br />
wurden z. B. etwa 50 Patienten mit SARS-Verdacht klinisch<br />
betreut. Für die Versorgung von hochkontagiösen<br />
Patienten stehen zwei Isolierbettsysteme zur Verfügung,<br />
geplant ist die Einrichtung von Unterdruckzimmern, um<br />
auch eine intensivmedizinische Versorgung derartiger<br />
Klinische Abteilung<br />
98<br />
Patienten – z. B. mit Lassafieber oder Ebolafieber – zu<br />
ermöglichen.<br />
Im Frühjahr des Jahres 2003 war die Klinische Abteilung<br />
mit einem Arzt bei der Kontrolle eines Ebolaausbruchs<br />
in der Demokratischen Republik Kongo im<br />
Rahmen einer WHO-Aktion beteiligt.<br />
Die Klinik hat sich im letzten Jahr intensiv auf die<br />
Einführung des Fallpauschalensystems (DRG-System)<br />
vorbereitet, es wurde ein Medizinkontroller eingestellt<br />
und ein Krankenhausinformationssystem eingerichtet.<br />
Die Klinische Abteilung bemüht sich um eine enge<br />
Kooperation mit niedergelassenen Kollegen, so bestehen<br />
regelmäßige Treffen mit den niedergelassenen<br />
Tropenmedizinern in Hamburg, ebenfalls mit den<br />
niedergelassenen Kollegen in der Umgebung.<br />
Tropenmedizinische Ambulanz<br />
Die Ambulanz ist ermächtigt zur Untersuchung von<br />
Patienten zum Nachweis von speziellen Krankheiten – in<br />
der Regel von solchen aus tropischen und subtropischen<br />
Ländern – auf Überweisung durch Vertragsärzte.<br />
Es werden also vorwiegend Gesundheits-Checks vor<br />
und nach Tropenaufenthalt durchgeführt, darüber hinaus<br />
Abklärungen bei unklarem Fieber, unklaren Durchfällen<br />
sowie bei V. a. parasitäre Erkrankungen, auch unklare<br />
Hautveränderungen nach Tropenaufenthalt sind<br />
eine häufige Differenzialdiagnose. Weitere Serviceleistungen<br />
der Ambulanz sind Tropentauglichkeitsuntersuchungen,<br />
Beratungen zur HIV-Postexpositionsprophylaxe,<br />
arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen<br />
vor Einsatz in tropischen Ländern (nach G35), Tollwutberatungen<br />
und -impfungen, Beratungen und Behandlungen<br />
bei Gifttierverletzungen. Speziell werden auch<br />
Patienten über längere Zeit betreut mit Familiärem<br />
Mittelmeerfieber, mit Echinokokkose sowie auch mit<br />
Borrelien-Infektionen. Darüberhinaus werden auch<br />
Patienten mit chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C<br />
betreut.<br />
Unverändert werden mehrere Tausend Telefonate<br />
pro Jahr durchgeführt, um niedergelassene Ärzte und<br />
Krankenhäuser in schwierigen Fällen zu beraten. Dies<br />
trifft insbesondere weiterhin auch <strong>für</strong> die Beratung bei<br />
der Behandlung schwerer <strong>Malaria</strong>fälle auf Intensivstationen<br />
zu. Im Rahmen des Seuchenschutzes ist die<br />
Klinik Ansprechpartner bei V. a. Einschleppung hochkontagiöser<br />
Erkrankungen.<br />
Impfungen und Reisemedizinische Beratung<br />
Impfsprechstunde und das Angebot einer Reisemedizinischen<br />
Beratung stellen weiterhin Schwerpunkte in