SGO/SSO Bulletin 73 - Schweizerische Gesellschaft für Orthopädie ...
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5.6. Qualität und Methodik/<br />
Qualité et méthodologie<br />
Die Kommission QM ist eine neue Arbeitsgruppe<br />
der <strong>SGO</strong>,welche sich zunächst<br />
einmal definieren und wahrscheinlich<br />
auch legitimieren muss. Das Begriffspaar<br />
ist in eine sinnvolle Beziehung zu bringen.<br />
Qualität dank Methodik<br />
Wir haben uns auf ein einfaches inhaltliches<br />
Grundgerüst geeinigt (siehe Abbildung),<br />
auf welchem unsere Themen<br />
schwerpunktmässig zugeordnet werden<br />
sollen, da zu erwarten ist, dass Diskussionen<br />
um Qualitätsfragen gerne und häufig<br />
ins Uferlose davonzuschwimmen belieben.<br />
Die Prozessqualitäten (wie mach ich es?<br />
gut oder schlecht?) bedürfen zweifellos<br />
unserer permanenten Aufmerksamkeit.<br />
Aktuelle Diskussionen verlangen nach<br />
einem Auf- bzw. Ausbau eines CIRS (Critical<br />
Incidence Reporting System) in der<br />
<strong>Orthopädie</strong>. Dieser Frage geht eine kleine<br />
Arbeitsgruppe mit Hans Zollinger und<br />
Philipp Meyer nach. Gleichermassen gedenken<br />
wir,die Qualität der Gutachtenzuteilung<br />
und -auswertung zu verbessern, da<br />
Struktur<br />
Wie?<br />
gut oder<br />
schlecht?<br />
Prozess<br />
Qualität<br />
Resultat<br />
Outcome<br />
Indikation<br />
Was?<br />
das Richtige<br />
oder<br />
das Falsche?<br />
sich immer häufiger Probleme zeigen, geeignete<br />
Gutachter zu finden. Geprüft wird<br />
ein System analog zu dem in England (NI-<br />
CE): Ein Experten-Gremium bekommt<br />
nach Anonymisierung der wichtigsten<br />
Daten die Gutachten-Ausgangslage zur<br />
Beurteilung,welche relevanten Fragen geklärt<br />
werden müssen und welche Literatur-Evidenz<br />
dazu vorhanden ist. Thomas<br />
Kehl, Hans Zollinger und Urs Müller nehmen<br />
sich dieses Projektes an.<br />
Das Fachgebiet der <strong>Orthopädie</strong>, welches<br />
sich häufig mit chronischen Krankheiten<br />
und Lebensqualität,selten jedoch mit Entscheidungen<br />
von vitaler Bedeutung befasst,<br />
ist besonders dazu aufgerufen, die<br />
Indikationsqualität (was tue ich? das Richtige<br />
oder Falsche?) zu pflegen. Dabei gilt<br />
es einerseits das mechanistisch-kausale<br />
Denken anzuwenden, anderseits die Auswirkungen<br />
auf die natürlichen Vorgänge<br />
im salutogenetischen oder kybernetischen<br />
Heilungsverständnis aufmerksam zu verfolgen.<br />
Um sich hier bestmöglich vor Abwegen<br />
und systematischen Denkfehlern zu<br />
schützen, bietet das methodische Instrumentarium<br />
der Evidence based Medicine<br />
(EBM) eine wertvolle Hilfe. Interventionen<br />
auf der Basis von interessanten Wirkungs-Hypothesen<br />
sind erst dann zur verbreiteten<br />
Anwendung zu empfehlen,wenn<br />
sie ihre Gültigkeit mit den Kriterien des<br />
Patientennutzens zu belegen vermögen.<br />
Das diesbezügliche methodische Wissen<br />
wird in der <strong>SGO</strong> seit Jahren gefördert und<br />
bei den sich bietenden Gelegenheiten in<br />
die Praxis umgesetzt. Am Jahreskongress<br />
obliegen der Kommission die Durchführung<br />
des klinimetrischen Workshops mit<br />
den EBM-Kommentaren und die Bestimmung<br />
der «Marathon»-Preisträger. Erstmals<br />
wird 2004 am Kongress-Vortag ein<br />
EBM-Intensivkurs geplant, welcher spe-<br />
42 <strong>Schweizerische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> . <strong>Bulletin</strong> <strong>73</strong>/2004