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UNTERNEHMEN | PERSONEN<br />

dA VINcI küNSTLERPINSELFABRIk dEFET<br />

Eine haarige Angelegenheit<br />

Für die Pinsel werden die Schweife von Rotmardern, Eichhörnchen, Iltissen oder Dachsen<br />

verwendet.<br />

Auch die „Sendung mit der Maus“ war schon<br />

in der da Vinci Künstlerpinselfabrik Defet<br />

GmbH zu Gast, um sich die Kunst der Pinselfertigung<br />

erklären zu lassen. In der Nürnberger<br />

Tillystraße werden in alter Handwerkstradition<br />

Pinsel unterschiedlichster Art<br />

hergestellt: Pinsel zum Pudern, für das Body-<br />

painting, zum Verschönern der Nägel oder<br />

für die dritten Zähne. Die wichtigste Säule<br />

des Unternehmens sind jedoch Pinsel für<br />

Künstler – große, dicke, dünne, feine, breite,<br />

zum Malen mit Öl-, Aquarell- oder Wasserfarben,<br />

für kleine Kinderhände und für große<br />

Künstler.<br />

Im Jahr 1890 wurde da Vinci gegründet,<br />

seit 1930 ist die Künstlerpinselfabrik in Familienbesitz.<br />

Der heutige Inhaber Hans-<br />

Friedrich Defet ist Pinselmacher in der dritten<br />

Generation und hat bereits vor über 25<br />

Jahren Hermann Meyer als Juniorpartner,<br />

58 02 | 13<br />

Geschäftsführer und späteren Nachfolger in<br />

das Unternehmen geholt. Wegweisend war<br />

nach Worten von Verkaufsleiter Gerhard<br />

Schering kurz nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

die Idee, die bis dahin namenlosen Pinsel<br />

„da Vinci“ zu taufen und sich den Namen<br />

1952 als Marke schützen zu lassen. Heute<br />

sind etwa 10 000 Varianten im Angebot, jedes<br />

Jahr verlassen sechs Mio. Pinsel das<br />

Nürnberger Werk. 60 Prozent der Produktion<br />

geht an Kunden in aller Welt, in Deutschland<br />

ist da Vinci nach eigenen Angaben<br />

Marktführer bei Künstlerpinseln.<br />

Die Rohmaterialien werden in Rußland,<br />

China oder Kanada eingekauft, u.a. Haare<br />

von Rotmardern, Eichhörnchen, Iltissen<br />

oder Dachsen, wobei von den Fellen nur der<br />

Schweif für die Pinselherstellung verwendet<br />

wird. Je kälter es in der Heimat der Tiere ist,<br />

umso besser ist die Qualität der Haare. „Aus<br />

SOLdAN<br />

Marke Rheila übernommen<br />

Die Nürnberger Dr. C. Soldan GmbH, traditionsreicher<br />

Hersteller von Bonbons, übernimmt<br />

die Marke Rheila von der Dermapharm<br />

AG mit Sitz in Grünwald. Rheila ist<br />

nach Angaben von Geschäftsführer Perry<br />

Soldan Marktführer bei Lakritzprodukten,<br />

die über Apotheken und Drogerien vertrieben<br />

werden. Nach Worten Soldans, der das<br />

Nürnberger Familienunternehmen in der<br />

vierten Generation führt, ergänzen sich die<br />

beiden Sortimente auf ideale Weise. Zudem<br />

gebe es auch historische Parallelen zwischen<br />

den Marken: Em-eukal wurde in den 20er<br />

Jahren von Soldans Urgroßvater, einem Apotheker,<br />

entwickelt; die gleiche Entstehungsgeschichte<br />

haben auch die Rheila-Produkte.<br />

Die Dr. C. Soldan GmbH, die seit 110 Jahren<br />

Bonbons herstellt, ist eine hundertpro-<br />

zentige Tochter der Soldan<br />

Holding + Bonbonspezialitäten<br />

GmbH<br />

und setzt mit rund 200<br />

Mitarbeitern derzeit<br />

jährlich etwa 61 Mio.<br />

Euro um. Die Produkte<br />

der Marken Em-eukal,<br />

aecht Bayrischer Blockmalz,<br />

Original Bärengarten<br />

und Nasch-Kultur<br />

werden über Apotheken,<br />

Drogerien,<br />

Fachhandel und Lebensmitteleinzelhandel<br />

vertrieben. n<br />

Fotos: da Vinci<br />

einem Rotmarderschweif bekommt man 1,5<br />

Gramm Haare heraus und für einen Pinsel<br />

Größe 8 braucht man 0,48 Gramm“, rechnet<br />

Schering vor.<br />

Kein Wunder, dass deshalb besondere<br />

handgefertigte Künstlerpinsel mit Naturhaaren<br />

auch mehrere hundert Euro kosten<br />

können. Die Pinsel mit Naturhaaren machen<br />

rund 30 Prozent der Produktion aus<br />

und werden bei da Vinci in Nürnberg von<br />

Hand gefertigt. Seit den 90er Jahren werden<br />

außerdem Synthetikpinsel auf selbst entwickelten<br />

und selbstgebauten Fertigungsstraßen<br />

hergestellt. Trotz der Billigkonkurrenz<br />

aus China und Indien verzeichne die Künstlerpinselfabrik<br />

Defet mit ihren 130 Mitarbeitern<br />

eine „äußerst positive Geschäftsentwicklung“,<br />

berichtet Schering. Der Schlüssel<br />

zum Erfolg seien die Produktion „Made in<br />

Germany“ und die kompromisslose Orientierung<br />

an hoher Qualität. Schering formuliert<br />

die Ansprüche an die Produkte so:<br />

„Pinsel von da Vinci haaren nicht und klecksen<br />

nicht.“<br />

Rund vier Fünftel des Umsatzes erzielt das<br />

Unternehmen mit Künstlerpinseln, worunter<br />

Pinsel für Schüler, Hobbymaler und Berufskünstler<br />

fallen. Ein zunehmend wichtiger<br />

Markt sind für da Vinci die Kosmetikpinsel,<br />

die derzeit am stärksten zum Wachstum<br />

beitragen. Die großen Visagisten der<br />

internationalen Mode-, Theater- und Filmwelt<br />

arbeiten gerne mit den Pinseln aus<br />

Nürnberg. cp. n<br />

www.davinci-defet.com<br />

www.soldan.com Geschäftsführender Gesellschafter Perry Soldan.<br />

Foto: Soldan

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