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WöHRL<br />

SinnLeffers übernommen<br />

Die Nürnberger Rudolf Wöhrl AG<br />

übernimmt die SinnLeffers GmbH,<br />

ein Modehandelsunternehmen im<br />

gehobenen Segment mit Stammsitz<br />

in Hagen. Über den Kaufpreis<br />

äußerten sich beide Seiten nicht.<br />

Zuletzt wurde bekannt, dass die<br />

Übernahme sowie die Modernisierung<br />

von Modehäusern durch<br />

eine Unternehmensanleihe mit<br />

fünfjähriger Laufzeit mit finanziert<br />

werden soll.<br />

Im Jahr 2011 erzielten die 22<br />

SinnLeffers-Filialen mit knapp<br />

2 000 Mitarbeitern einen Umsatz<br />

von gut 300 Mio. Euro, vor allem<br />

durch den Verkauf von Fremdmarken<br />

wie Hugo Boss, Gant und<br />

Tom Tailor. „Beide Häuser ergänzen<br />

sich nahezu ideal an ihren<br />

Standorten. Wir sind stolz darauf,<br />

ein Traditionsunternehmen mit<br />

über 150-jähriger Geschichte übernehmen<br />

zu können“, erklärte Gerhard<br />

Wöhrl, ältester Sohn von Firmengründer<br />

Rudolf Wöhrl und Seniorchef<br />

des Unternehmens. SinnLeffers-Filialen gibt<br />

es vor allem im Westen und Norden Deutschlands.<br />

Dagegen befinden sich die 38 Häuser<br />

der Wöhrl-Unternehmensgruppe, die mit über<br />

2 000 Mitarbeitern mehr als 300 Mio. Euro<br />

umsetzt, vor allem in Bayern, Baden-Württemberg,<br />

Berlin, Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

Überschneidungen von Standorten gibt<br />

es nur in Dresden, München und Magdeburg,<br />

die Wöhrl- und SinnLeffers-Häuser in<br />

diesen Städten sollen weitergeführt werden.<br />

Aber nicht nur die geografische Verbreitung<br />

von SinnLeffers passt den Franken in ihr<br />

A N z E I g E<br />

Der KREUZER-Tipp<br />

Unternehmen und<br />

Internetverkauf<br />

Seit Kurzem gilt für Bestellungen<br />

im Internet die sogenannte„Button-Lösung“.<br />

Dadurch werden<br />

die Beschriftung des Bestellbuttons<br />

und weitere<br />

Formanforderungen bei<br />

der Gestaltung einer Bestellseite<br />

vorgegeben.<br />

Auf Expansionskurs: Vorstandsvorsitzender Olivier Wöhrl, Seniorchef<br />

Gerhard Wöhrl und Vorstand Robert Rösch (v.l.).<br />

Erweiterungskonzept. Der insgesamt wachsende<br />

Internet-Handel mit Mode, der bei<br />

Wöhrl bisher noch keine entscheidende Rolle<br />

spielt, soll durch den Zukauf beflügelt werden.<br />

„SinnLeffers hat ein exzellentes Konzept,<br />

von dem wir bei Wöhrl lernen können.<br />

Schon im Februar wird SinnLeffers in den<br />

Online-Handel einsteigen“, gab Wöhrl-Vorstandschef<br />

Olivier Wöhrl, der Enkel von Firmengründer<br />

Rudolf Wöhrl, bekannt. Die Filialen<br />

sollen allerdings ihren eigenständigen<br />

Auftritt behalten: „SinnLeffers wird jetzt<br />

nicht auf Wöhrl getrimmt“, so Gerhard<br />

Wöhrl bei einer Pressekonferenz.<br />

von Rechtsanwalt Dr. jur. Günther Kreuzer<br />

Die „Button-Lösung“<br />

soll den Verbraucher vor Abo-Fallen im Internet<br />

schützen, gilt für Verträge mit Unternehmen<br />

und verlangt eine ausdrückliche Bestätigung<br />

der Zahlungspflicht des Verbrauchers<br />

bei seiner Bestellung im Internet. Bezeichnungen<br />

wie „Weiter“, „Bestellen“, „Bestellung<br />

abschließen“, „Anmelden“ oder „Los“ gelten<br />

nicht mehr. Dazu sind vor der Bestellung zusätzliche<br />

Informationen hervorzuheben, z.B.<br />

wesentliche Wareneigenschaften oder der<br />

Gesamtpreis inkl. sonstiger Kosten.<br />

UNTERNEHMEN | PERSONEN<br />

SinnLeffers war 1997 durch die<br />

Fusion der zwei Traditionshäuser<br />

Sinn und Leffers entstanden. Bis<br />

zum Jahr 2001 gehörte das Modeunternehmen<br />

der Familie Schickedanz,<br />

dann wurde es an Karstadt-<br />

Quelle und im Mai 2008 an die<br />

Deutsche Industrie Holding (DIH)<br />

verkauft. Nach einem Planinsolvenzverfahren<br />

durchlief der Modehändler<br />

einen harten Sanierungsprozess,<br />

der auch die Schließung<br />

von Häusern und Entlassungen<br />

einschloss. Seit 2011 zeigt<br />

sich das Unternehmen jedoch<br />

wirtschaftlich erholt.<br />

Im deutschen Textilhandel<br />

herrscht besonders harter Wettbewerb.<br />

Nicht nur Online-Größen<br />

wie Otto oder Zalando und<br />

Ketten wie H&M oder Esprit sorgen<br />

für Konkurrenz, zunehmend<br />

kämpfen auch Hersteller wie Tom<br />

Tailor oder Gerry Weber mit eigenen<br />

Filialkonzepten um neue<br />

Marktanteile. Wöhrl hat jetzt auf diesen<br />

Marktwandel angemessen reagiert, wie<br />

Branchenkenner urteilen: Durch den Zukauf<br />

führt das fränkische Traditionsunternehmen<br />

nun eine praktisch um das Doppelte<br />

verstärkte Textilhandelsgruppe mit 60<br />

Modehäusern, über 4 000 Mitarbeitern und<br />

einem Gesamtumsatz von 600 Mio. Euro ins<br />

Feld. „Unsere Vision ist es, der erfolgreichste<br />

familiengeführte Modefilialist in Deutschland<br />

zu werden“, kündigte Vorstandschef<br />

Olivier Wöhrl an. pb. n<br />

www.woehrl.de<br />

Konsequenz<br />

ist, dass alle im Internet kostenpflichtige<br />

Dienstleistungen/Waren anbietende Unternehmen<br />

ihre Bestellseite anpassen müssen.<br />

Verträge sind sonst unwirksam. Zudem läge<br />

ein abmahnfähiger Rechtsverstoß vor.<br />

Kreuzer-Tipp:<br />

Lassen Sie sich beraten, ob Ihre Bestellseite im<br />

Einzelfall rechtssicher den neuen Vorgaben entspricht<br />

und wie Ihre Bestellseite zu gestalten ist.<br />

Dr. Günther Kreuzer ist Rechtsanwalt und zuständig für Wirtschaftsrecht im Nürnberger Büro der DR KREUZER & COLL Anwaltskanzlei an der Lorenzkirche, Lorenzer Platz 3 a.<br />

Die Kanzlei ist Gründungsmitglied der weltweiten Anwaltsgruppe ij INTERNATIONAL JURISTS. Mehr Informationen unter www.kreuzer.de oder unter 0911/2022-0.<br />

Foto: bayernpress.com<br />

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