150 Jahre Stift Olsberg
150 Jahre Stift Olsberg
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Von der Klosteranlage führte ein Weg direkt nach Arisdorf. Nach Liestal wurde meistens<br />
der Weg über die Sennweid und Hersberg benutzt. Die Waldstrasse nach Rheinfelden<br />
hatte bereits zur Klosterzeit grosse Bedeutung. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie 1875<br />
von Basel nach Brugg erhielt diese Strasse eine Aufwertung. <strong>Olsberg</strong> erhielt erstmals<br />
werktags eine Postverbindung. Diese wurde 1903 ersatzlos aufgehoben, was Proteste<br />
von Hausvater und Aufsichtskommission auslöste. Die Kreispostdirektion Aarau verband<br />
<strong>Olsberg</strong> postalisch mit Giebenach. Ab 1916 wurden im offiziellen Fahrplan an<br />
Werktagen drei Postautokurse von Augst über Giebenach nach <strong>Olsberg</strong> aufgeführt. Ein<br />
regelmässiger Anschluss an den öffentlichen Verkehr erfolgte aber erst nach 1930 mit<br />
täglich zwei Kursen nach Kaiseraugst. In den ersten <strong>Jahre</strong>n waren diese Kurse mit dem<br />
Milchtransport kombiniert. Der Postautobetrieb wurde anfänglich mit einem Personenwagen<br />
und später mit einem Kleinbus geführt.<br />
Die Verbindung nach Magden blieb lange Zeit bedeutungslos und wurde auch nur<br />
schlecht unterhalten. Der einsetzende Bauboom in der Gemeinde <strong>Olsberg</strong> um 1970<br />
und die Aufhebung der Gesamtschule erzwangen eine Sanierung der Strasse. Für die<br />
Oberstufenschüler musste ein sicherer Schulweg geschaffen werden. Die 1979 eröffnete<br />
Postautolinie führt heute von Magden über <strong>Olsberg</strong> nach Giebenach und Kaiseraugst.<br />
Der Fahrplan ist primär auf die Schulzeiten der Dorfschule ausgerichtet und<br />
schränkt die Erreichbarkeit des Klosters ein.<br />
Bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Kinder im wahrsten Sinne fern von Eltern und<br />
Angehörigen versorgt. Jeglicher Kontakt war bis auf wenige Tage im Jahr unmöglich. Die<br />
neue Heimat, die keine war, Trennungsschmerz und unbändiger Freiheitsdrang liessen<br />
die Knaben immer wieder ausreissen, was jedes Mal mit langen Fussmärschen verbunden<br />
war.<br />
Die Liegenschaftspolitik des Kantons nach der Klosteraufhebung<br />
Bei der Schliessung des Klosters und der Übernahme durch den Kanton Aargau war<br />
bereits ein Grossteil der Besitzungen veräussert. Zum Staatsbesitz gehörten nebst<br />
um fangreichem Grundbesitz rund um das Klostergebäude die Ziegelhöfe zwischen<br />
Kloster und Giebenach, der Meierhof und die Schmiede im Dorfzentrum, südlich von<br />
<strong>Olsberg</strong> die Sennweid, in Kaiseraugst der «Hardhof» und die beiden Höfe «Sebetha»<br />
und «Solhof» in Mümliswil. In Magden besass der Kanton Aargau eine Weintrotte und<br />
240 Aren Rebland. In der näheren Umgebung und im Baselbiet kam der Kanton in den<br />
Besitz von rund 380 Aren Rebland, das er 1810 veräusserte. Das Rebland in <strong>Olsberg</strong><br />
wurde kaum mehr bewirtschaftet. Alle Besitzungen wurden vorerst verpachtet. 1833<br />
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