150 Jahre Stift Olsberg

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ten der zu kleine Herd und die fehlende Wasserversorgung zu schaffen. Ein Neubau des Reservoirs verzögerte sich. 1901 konnten eine Toilette im Obergeschoss und im Waschraum Duschen eingerichtet werden. Auch die Waschküche erhielt endlich fliessendes Wasser. Eine vollständige Wasserversorgung im ganzen Haus blieb aber weiterhin Wunschdenken. Die Einführung elektrischer Beleuchtung verzögerte sich, weil die Gemeinde Magden den Anschluss an elektrischen Strom ablehnte und die Elektra Baselland eine Zuleitung über ihr Gebiet verweigerte. Eine Beleuchtung mit Gasolin lehnte das Versicherungsamt aus Sicherheitsgründen ab. In den Ökonomiegebäuden der Landwirtschaft wuchs der Sanierungsbedarf. Aber alle Investitionen wurden weiterhin hinaus geschoben. Carl Sommerhalder (1907–1931) Die Betriebsführung des Hausvaters Sommerhalder liess in mancherlei Hinsicht zu wünschen übrig. Die Erziehungsdirektion ermahnte den Hausvater immer wieder, das Recht der körperlichen Züchtigung weder dem Lehrer noch den übrigen Angestellten zu überlassen. Ein dunkles Kapitel der Heimgeschichte begann. Das Rechnungswesen vermochte nie richtig zu befriedigen. Immer wieder musste die Regierung Korrekturen anbringen. Aus dem Reisefonds bezahlte er Mobiliar und Gerätschaften, die der Regierungsrat nie bewilligt hatte, so auch einen Personenwagen, auf den man erst beim Übergabeinventar stiess. Bei der Nachprüfung der Rechnungen wurden aber keine Anhaltspunkte gefunden, die auf unredliche Handlungen hinwiesen. Die Schwierigkeit Lehrer zu bekommen wird mit jedem Tag grösser, im Aargau haben wir keine und von den ausserkantonalen bekommen wir jene, die wir nicht haben wollen. Die Regierung tat sich schwer in der Neubesetzung von Lehrerstellen. Die Kommission befand In eine Erziehungsanstalt gehören Lehrer und nicht Rossknechte als Aufsichtsorgane hin. Später wurde die Einstellung eines Aufsehers erneut diskutiert. … Die Hausmutter gehört zu den Kindern und nicht in den Schweinestall. Hilfslehrer und der neu gewählte Hausvater hatten Mühe, die Kinderschar disziplinarisch unter Kontrolle zu bringen. Deshalb kam es häufig zu Entweichungen – oft mehrerer Kinder gleichzeitig. Zeitungen berichteten über ungebührliche Körperstrafen in <strong>Olsberg</strong>. Der Pfarrer klagte über die mangelhafte Begleitung zu den Gottesdiensten. Statt in der Kirche die Zöglinge zu beaufsichtigen, besuchten die Lehrer das Wirtshaus. 46
Badeweiher Plan von 1903, erbaut 1907 – DB01/0553 Staatsarchiv Aarau (1901 – 1904). Unten: Jubiläumsschrift 1910 – Badeweiher. 47
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