150 Jahre Stift Olsberg
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Die pädagogische Ausrichtung wurde weiter individualisiert und auf die Bedürfnisse der<br />
Kinder zugeschnitten. Der Einbezug der Hausdienste im Erziehungsalltag ermöglichte<br />
im Sinne von Kriseninterventionen schwierigste Kinder in ausserordentlichen Situationen<br />
aufzufangen.<br />
Die zugenommene Bedeutung respektive das Potenzial von Projekten und Lagern fand<br />
auch im <strong>Stift</strong> ihren Niederschlag. Zahlreiche Schul- und Werklager wurden über das Jahr<br />
durchgeführt.<br />
Neu wurden die Eltern in die Erziehungsarbeit mit einbezogen. Langwieriger war es, die<br />
einweisenden Instanzen zur Mitarbeit zu bewegen. Gemeinsam war es so möglich, am<br />
Erziehungsziel des einzelnen Kindes zu arbeiten.<br />
Aus diesem Prozess resultierte eine neue Ferien- und Wochenendregelung. Die früheren<br />
Besuchstage wurden fallengelassen. Wenn immer möglich, reisten die Schüler an<br />
den Wochenenden nach Hause zu ihren Eltern oder an einen Pflegeplatz. Die Schulferien<br />
wurden ab 1977 von bisher drei auf zwölf Ferienwochen ausgedehnt. Dieser Wechsel<br />
verlief nicht ganz reibungslos. Ein Pikettdienst im <strong>Stift</strong> garantierte Kindern und Eltern,<br />
dass man für sie jederzeit erreichbar war, falls Probleme auftauchten. In der Übergangsphase<br />
wurden für die Kinder auch Ferienlager angeboten, wenn Eltern die Ferienzeit<br />
nicht ganz abdecken konnten.<br />
Ende 1978 erfolgte der Abbruch der alten Hochspannungsleitung, die 1916 beim<br />
Anschluss an die elektrische Energie erstellt wurde. Das Ritterhaus wurde 1979/1980<br />
gründlich renoviert und erhielt im Dachstock zwei Wohnungen. Ab 1981 erstrahlte die<br />
Kirche wieder in neuem Glanz.<br />
Die bauliche «Neukonzeption» wurde 1980 im Grossen Rat gutgeheissen und der Planungskredit<br />
bewilligt. 1982 erfolgte die Ausschreibung des Architekturwettbewerbs.<br />
Das Architekturbüro Immoos und Hirt in Rheinfelden erhielt den Auftrag für die Erstellung<br />
der Neubauten. Für die Umbauten im Hauptgebäude wurde das Architekturbüro<br />
René Stoos beauftragt. 1985 genehmigte der Grosse Rat einen Kredit von 15,7 Millionen<br />
Franken. Ende 1987 begannen die Bauarbeiten, die 1995 ihren Abschluss fanden.<br />
Die offizielle Übergabe des Bauwerks erfolgte im Oktober 1994.<br />
Für Kinder und Mitarbeiter hiess es zusammenrücken und sich in verschiedenen Provisorien,<br />
Wohnungen und Baracken einzurichten. Eine Gruppe bezog bis zum Abschluss<br />
der Umbauten in Rheinfelden ein Einfamilienhaus.<br />
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