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150 Jahre Stift Olsberg

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grossen Zelt während fünf Tagen unterwegs. Mitreisen konnten allerdings nur diejenigen,<br />

die nicht «fluchtgefährdet» waren. Herr Plüss führte auch ein einwöchiges Skilager<br />

ein. Der Transport von Schülern und Skimaterial erfolgte mit einem Vieh- und Leiterwagen<br />

zum Bahnhof Rheinfelden. Ab 1971 stand dann erstmals ein Schulbus als<br />

Transportmittel zur Verfügung. Der erste (geschenkte) Fernseher fand im Oberstufenzimmer<br />

seinen Platz.<br />

Ein drittes Schulzimmer konnte aus personellen Gründen nicht immer genutzt werden.<br />

Zwei oder drei Lehrer, drei Erzieher und eine Erzieherin bildeten das Betreuungsteam<br />

für 45 Kinder. Einmal im Monat kam ein Coiffeur vorbei, um den Knaben<br />

die Köpfe kurz zu scheren. Dieser «Brauch» endete 1971 mit der Demission des Coiffeurs.<br />

Bis 1962 war das Umbauprogramm abgeschlossen. Einzig die Fassaden und der Hofplatz<br />

wurden erst 1966 saniert. Die Waschküche verlegte man ins Obergeschoss und<br />

die Waschräume näher zum Schlaftrakt. Im freiwerdenden Raum entstand ein Handfertigkeitsraum.<br />

Mit der Absenkung des Hofes entstanden statische Probleme an der<br />

<strong>Stift</strong>skirche. Deshalb wurde die Süd- und Westfassade gesichert und provisorisch<br />

saniert. Die Kirche musste trotzdem wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Der Grosse<br />

Rat beschloss 1971 die Sanierung der <strong>Stift</strong>skirche.<br />

Mit dem Aushubmaterial wurde der Badeteich zugeschüttet. Damit verloren die <strong>Stift</strong>sknaben<br />

die Möglichkeit, im Sommer zu baden. Als Ersatz besuchte man das Schwimmbad<br />

in Rheinfelden. Dort waren sie vorerst nur geduldet, denn die «Anstältler» durften<br />

die offiziellen Garderoben nicht benutzen. Als Umkleideraum diente das Gerätemagazin<br />

des Badmeisters.<br />

Der Anschluss an die Kläranlage <strong>Olsberg</strong> erfolgte 1972. Die benötigten 1’200 m 2 Land<br />

wurde im Baurecht an die Gemeinde <strong>Olsberg</strong> abgetreten. Für die Sicherheit von Kindern<br />

und Mitarbeitern begann man 1973 eine Brandmeldeanlage einzurichten.<br />

Als Folge der anhaltenden Milchschwemme beschloss man die Milchwirtschaft aufzugeben<br />

und versteigerte im Frühling 1970 alles Vieh einschliesslich Zuchtmuni. Die<br />

Mechanisierung der Landwirtschaft nahm ihren Fortgang. Damit konnte Max Plüss endlich<br />

alte Gewohnheiten im Zusammenhang mit der Landwirtschaft abschaffen. So<br />

mussten die Stallburschen morgens nicht mehr vor dem Frühstück mithelfen, das Vieh<br />

zu versorgen. Im Weiteren wurde die Ausleihe von Schülern als landwirtschaftliche Hilfskräfte<br />

für die Dorfbauern eingestellt. Das Diktat der Landwirtschaft über den Schulbetrieb<br />

gehörte endgültig der Vergangenheit an.<br />

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