150 Jahre Stift Olsberg
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Im Lernbereich wurden mehrere Weiterbildungsanlässe durchgeführt mit dem Ziel,<br />
aktuellste Fachkompetenzen über «wie lernt der Mensch» resp. «wie lernt das Gehirn»<br />
zu erlangen. Neurobiologische und lerntheoretische Aspekte flossen direkt in pädagogisches<br />
Handeln.<br />
Erhöhte Schwierigkeiten zeigen sich in der Begleitung von Jugendlichen beim Austritt<br />
aus der Oberstufe in die Berufswelt. Im Berufsbildungsbereich erweist sich die Abschaffung<br />
der ehemaligen Anlehr-Möglichkeit als heikel, weil die neu geschaffene Attestlehre<br />
Vorzüge der alten Form zunichte macht: Die Abschlussprüfung konnte auf die Fähigkeiten<br />
des Jugendlichen ausgerichtet werden. Neu ist das nicht mehr möglich. Damit<br />
fallen tolle junge Menschen, die gerne einen Beruf erlernen möchten, aber auf unterstützende<br />
Lernstrukturen angewiesen sind, eher in den Bereich einer Ausbildung im<br />
geschützten Rahmen der IV. Verstärkend dabei zeigt sich die Wirtschaftslage: Firmen<br />
sind weniger bereit, lernwillige, sozial kompetente, aber eher langsame, vielleicht auch<br />
etwas umständliche Lehrlinge anzustellen und auszubilden.<br />
Im Dienstbereich entstanden in den letzten <strong>Jahre</strong>n neu zwei Lehrstellen<br />
(Fachfrau/Fachmann Hauswirtschaft und Betriebsunterhalt). Die erste Lehrfrau hat<br />
2010 erfolgreich abgeschlossen.<br />
Der neue Finanzausgleich NFA erwirkte 2006 den Rückzug der Invalidenversicherung<br />
IV aus dem Sonderschulbereich sowie neue kantonale Gesetzgebungen, in deren Folge<br />
das Dekret von 1955 aufgehoben und der Namen in <strong>Stift</strong> <strong>Olsberg</strong> gewandelt wurde.<br />
Die Finanzierung des Heimbereichs wurde mit der Gesetzgebung auf neue Beine<br />
gestellt, inhaltlich-fachlich hat sich wenig verändert.<br />
Wünsche nach baulichem Wandel entsprechen veränderter Nutzung oder neuen<br />
Bedürfnissen, sind aber nicht immer zu realisieren. Bausubstanz und Denkmalschutz<br />
schränken ein. Zu den realisierten Projekten gehören Nutzungsanpassungen der oberen<br />
Scheune (Aufwertung der Schul- und Hauswart-Werkräume, erstmalige Erstellung<br />
von Duschen und Toiletten), Akustikmassnahmen im Gewölbekeller (nutzbar machen<br />
für Theatervorführungen der Kinder) und räumliche Anpassungen (vergrössern eines<br />
kleinen Schulzimmers und eines Büros sowie der Integration der Hauswirtschaftsküche<br />
in eine ehemalige Dienstwohnung). Nach wie vor nicht zeitgemäss gelöst sind beispielsweise<br />
die Büro- und Nachtpikettlösungen der beiden im Hauptgebäude stationierten<br />
Wohngruppen. Besserungen sind improvisiert. Weitere würden beispielsweise<br />
eine Senkung der Platzkapazität nach sich ziehen.<br />
In der Landwirtschaft steht eine grosse bauliche Veränderung bevor. Ein neuer Stall<br />
müsste gebaut werden. Die Abklärungsphase dauert bereits mehrere <strong>Jahre</strong>. Der Neu-<br />
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