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150 Jahre Stift Olsberg

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Nach sieben <strong>Jahre</strong>n Planung bewilligte der Regierungsrat den Bau einer Turnhalle, den<br />

allerdings der Grosse Rat nach emotionsgeladener Diskussion ablehnte.<br />

Mit einer 1913 getroffenen Vereinbarung mit der Gemeinde konnte endlich die problematische<br />

Wasserversorgung angegangen werden. Gleichzeitig wurde ein grösseres<br />

Umbauprojekt für die sanitären Einrichtungen mit neuen Abort- und Treppenanlagen in<br />

Angriff genommen. Der mittelalterliche Treppenturm wurde abgerissen und durch<br />

einen neuen, grösser dimensionierten Abortanbau ersetzt. Die WC-Anlage erhielt eine<br />

Wasserspülung. Hausvater und Angestellte erhielten neu je ein eigenes WC zugeteilt.<br />

Küche, Waschküche, Keller und Mosterei erhielten endlich eine Kaltwasserversorgung.<br />

Den Duscheraum im Ostflügel verlegte man ins Obergeschoss. Damit endete die morgendliche<br />

Toilette am Hofbrunnen. Das Obergeschoss im Südflügel wurde komplett<br />

neu gestaltet. Mit dem Ausbau der Wasserversorgung konnte gleichzeitig eine Hydrantenanlage<br />

zum Brandschutz in Betrieb genommen werden. Das Geld für diesen Umbau<br />

entnahm man dem Fond für den Turnhallenbau.<br />

In der Brandnacht vom 16. Dezember 1913 fiel die obere Scheune aus der Mitte des<br />

17. Jahrhunderts einem Grossbrand zum Opfer. Dank Windstille konnte eine grössere<br />

Katastrophe vermieden werden. Die Scheune war zu diesem Zeitpunkt in Privatbesitz.<br />

Der Regierungsrat beschloss im Anschluss an dieses Ereignis die Anschaffung von<br />

umfangreichem Feuerlöschmaterial, welches im Kreuzgang deponiert wurde.<br />

1914 begann man mit den Installationen der elektrischen Beleuchtung. Damit endete<br />

die düstere Zeit der dunklen Gänge und Zimmer. Die neue Energie weckte aber auch<br />

sofort neue Begehrlichkeiten.<br />

Im Oktober 1916 diskutierte die Regierung den Ankauf der Liegenschaft Leuenberger<br />

mit 14,5 ha Land und einem Doppelwohnhaus mit Scheune. Der Grosse Rat stimmte<br />

dem Kauf zu. Anfang März 1918 begannen für den Staat Nutzen und Schaden des nun<br />

erweiterten Gutsbetriebs. Man glaubte, die vergrösserte Nutzlandfläche könne problemlos<br />

zusätzlich bewirtschaftet werden. Bis anhin bestimmte der Hausvater über die<br />

Anstellung von landwirtschaftlichem Personal. Der Betrieb erweiterte sich um 40 auf<br />

neu 100 Jucharten Land (36 Hektaren) und hatte einen deutlich höheren Viehbestand.<br />

Der Regierungsrat wählte einen Meisterknecht.<br />

Die Übernahme des Hofes durch den Staat löste einen Steuerstreit mit der Gemeinde<br />

aus. Es ging der Gemeinde allerdings weniger um die Besteuerung des Hofes als um<br />

eine ihrer Ansicht nach «immense Geldverschwendung von Steuergeldern bei den vorgenommenen<br />

Umbauten».<br />

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