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Empfehlungen zur Anwendung der GDPdU - DSAG

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7 Ausblick<br />

Auch nach sieben Jahren <strong>der</strong> Diskussion im Schrifttum, mit <strong>der</strong> Finanzverwaltung und den Steuerpflichtigen<br />

sind weitere wichtige Fragen noch nicht endgültig geklärt. Die Vielzahl <strong>der</strong> ERP-Systeme mit ihren<br />

zum Teil mächtigen Funktionsumfängen sind und bleiben immer noch eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />

die Außenprüfer, die Finanzverwaltung im Allgemeinen und die Steuerpflichtigen. Je nach Blickwinkel<br />

eines Außenprüfers o<strong>der</strong> eines Steuerpflichtigen werden pragmatische, auf die jeweilige betriebliche<br />

Situation bezogene Lösungskonzepte immer wie<strong>der</strong> neu Diskussionsstoff liefern.<br />

Aus den bisherigen Prüfungserfahrungen haben wir erkannt, dass ERP-Systeme mit mächtigem<br />

Funktionsumfang wie ein SAP-System in komplexen Prozessen Daten erzeugt werden, <strong>der</strong>en Behandlung<br />

in den Systemen nicht o<strong>der</strong> nicht primär am Datenzugriff auf steuerlich relevante Daten ausgerichtet<br />

ist. Wenn Daten über temporäre Zwischendatenbestände als Download außerhalb <strong>der</strong> ERP-Systeme<br />

überführt werden und zeitlich versetzt zum Zeitpunkt einer Außenprüfung wie<strong>der</strong> zu einem einheitlichen<br />

Bild zusammengesetzt werden, ergibt sich eine große Zahl von Interdependenzen und Abhängigkeiten.<br />

Diese Komplexität des Zusammenspiels von Daten aus unterschiedlichen Quellen muss vom Steuerpflichtigen<br />

und vom Außenprüfer beherrscht werden, um in <strong>der</strong> Prüfungssituation schnell zu konsistenten<br />

Ergebnissen zu kommen. Immer wie<strong>der</strong> stoßen Außenprüfer und Steuerpflichtige an die systembedingten<br />

Grenzen, wenn es gilt, Datenkonstellationen <strong>der</strong> Vergangenheit bis in alle historischen Verästellungen<br />

nachzuvollziehen.<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Funktionsumfang <strong>der</strong> ERP-Systeme wächst, auch <strong>der</strong> Erkenntnisprozess auf Seiten <strong>der</strong><br />

Finanzverwaltung und <strong>der</strong> Steuerpflichtigen über die letztendlich endlichen Möglichkeiten <strong>der</strong> IT. Die<br />

Frage <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen stellte sich bisher immer wie<strong>der</strong> und wird auch weiter<br />

vielfach ein zentrales Thema sein.<br />

Die schon heute sehr umfangreichen SAP-Funktionen werden weiterentwickelt werden. Immer wie<strong>der</strong><br />

aufs Neue treten Problemstellungen zutage, die bisher nicht bekannt waren und die mit aktuell vorhandenen<br />

Funktionen nicht optimal gelöst sind. Die AG <strong>GDPdU</strong> ist sich <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung bewusst,<br />

weshalb sie auch weiterhin den Fortschritt <strong>der</strong> <strong>GDPdU</strong>-Lösungen aktiv mitgestaltet. Wir hoffen, dass die<br />

in <strong>der</strong> Prüfungspraxis gewonnenen Erkenntnisse Impulse setzen, dass letztendlich <strong>der</strong> Gesetzgeber und<br />

die Finanzverwaltung Aussagen und Anweisungen für eine DV-gestützte Prüfung im Sinne von pragmatischen<br />

Praxislösungen modifizieren.<br />

Immer wie<strong>der</strong> weisen Vertreter <strong>der</strong> Finanzverwaltung darauf hin, dass sie <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> beim<br />

Steuerpflichtigen eingesetzten Verfahren und Prozesse großen Stellenwert für die Vorbereitung und<br />

Durchführung einer Prüfung mit Datenzugriff einräumen. Es existieren in den Bundeslän<strong>der</strong>n unterschiedliche<br />

Fragebogen zu eingesetzten Verfahren und <strong>der</strong> dazu vorhandenen Dokumentationen, die mit<br />

<strong>der</strong> Prüfungsanordnung dem steuerpflichtigen Unternehmen übersandt werden. In <strong>der</strong> Praxis zeigt es<br />

sich immer wie<strong>der</strong>, dass in den Unternehmen solche Dokumentationen nicht vorhanden o<strong>der</strong> mangelhaft<br />

und / o<strong>der</strong> nicht aktuell sind. Eindringlich weisen wir darauf hin, dass die Dokumentation <strong>der</strong> Verfahren<br />

und Prozesse durch die GoBS seit 1995 bindend vorgeschrieben ist. Darüber hinaus sind in den letzten<br />

Jahren mit KonTraG, Basel II, Sarbanes-Oxley-Act und IKS neue Regeln hinzugetreten, die GoBS-<br />

Dokumentationen ähnlich sind. Je<strong>der</strong> Steuerpflichtige muss damit rechnen, dass bei Außenprüfungen<br />

i. S. d. §193 AO zukünftig verstärkt nach GoBS-Dokumentationen gefragt werden wird.<br />

Seite 97 EMPFEHLUNGEN ZUR ANWENDUNG DER GDPDU, STAND 25.08.2008, © <strong>DSAG</strong> e. V.

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