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und Komponenten-Technologien in der Modellierung ... - CES - KIT

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2 1 E<strong>in</strong>führung<br />

Die genaue Geburtsst<strong>und</strong>e <strong>der</strong> computergestützten Simulation lässt sich nur schwer bestimmen,<br />

da es sich bei den ersten gegen Ende <strong>der</strong> vierziger Jahre durchgeführten Simulationen wohl um<br />

kernphysikalische Modellexperimente im Umfeld <strong>der</strong> US-amerikanischen Kernwaffenentwicklung<br />

gehandelt haben dürfte, die noch heute weitgehend militärischer Geheimhaltung unterliegen.<br />

Ausgehend von diesen ersten auf Digitalrechnern durchgeführten Simulationsexperimenten<br />

wurden bis <strong>in</strong> die späten fünfziger Jahre zunächst e<strong>in</strong>mal wichtige mathematische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> computergestützten Simulation kont<strong>in</strong>uierlicher <strong>und</strong> diskreter Systeme erarbeitet.<br />

Dazu zählen vor allem statistische Methoden sowie Verfahren zur algorithmischen Erzeugung<br />

von Pseudozufallszahlen. In <strong>der</strong> darauf folgenden Phase, die bis Anfang <strong>der</strong> siebziger<br />

Jahre reichte, wurden formale <strong>Modellierung</strong>smethoden wie beispielsweise Warteschlangen-<br />

<strong>und</strong> Petr<strong>in</strong>etze entwickelt. Darüber h<strong>in</strong>aus g<strong>in</strong>gen aus dieser Phase universelle Simulationssprachen<br />

wie z.B. GPSS (General Purpose Simulation System) <strong>und</strong> SIMULA 1 sowie darauf<br />

aufbauende Simulationswerkzeuge hervor. Diese zum Teil sehr mächtigen Werkzeuge ermöglichten<br />

es dem Modellierer, weitaus komplexere Modelle als bisher zu implementieren, was<br />

schließlich dazu führte, dass man sehr bald an die Grenzen <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> damals<br />

zur Verfügung stehenden Rechner stieß <strong>und</strong> sich verstärkt <strong>der</strong> Parallelisierung <strong>und</strong> Verteilung<br />

von Simulationen zuwandte.<br />

Ende <strong>der</strong> siebziger Jahre als die heute bekannte Simulationsmethodologie bereits <strong>in</strong> ihren wesentlichen<br />

Gr<strong>und</strong>zügen feststand, begann für den Bereich <strong>der</strong> computergestützten Simulation<br />

<strong>der</strong> nächste bedeutende <strong>und</strong> bis heute andauernde Entwicklungsabschnitt. Wesentliche Impulse<br />

für die nun folgenden Entwicklungsphasen kamen zum e<strong>in</strong>en aus den vielfältigen praktischen<br />

Simulationsanwendungen, die sich <strong>in</strong> den meisten Wissenschafts- <strong>und</strong> Ingenieursbereichen<br />

sehr schnell als e<strong>in</strong> wichtiges, teilweise sogar unverzichtbares Hilfsmittel etablierten. Starken<br />

E<strong>in</strong>fluss hatte zum an<strong>der</strong>en auch die sich rasant weiterentwickelnde Informationstechnik. In<br />

den achtziger Jahren wurde die computergestützte Simulation vor allem durch die nun stark<br />

aufkommende Objektorientierung <strong>und</strong> den E<strong>in</strong>satz von Methoden aus <strong>der</strong> künstlichen Intelligenz<br />

geprägt. Darüber h<strong>in</strong>aus beschäftigte man sich <strong>in</strong>tensiv mit <strong>der</strong> 2-dimensionalen Darstellung<br />

simulierter Abläufe. In <strong>der</strong> darauf folgenden Entwicklungsphase, die sich durch die gesamten<br />

neunziger Jahre bis heute erstreckt, wurde die Simulation gr<strong>und</strong>legend durch das zunehmend<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nende Internet sowie den auf <strong>der</strong> Objektorientierung aufsetzenden<br />

<strong>Komponenten</strong>- <strong>und</strong> Agententechnologien bee<strong>in</strong>flusst. Des Weiteren ermöglichte die enorm<br />

angestiegene Rechenleistung nun auch die 3-dimensionale Darstellung simulierter Abläufe.<br />

Die vorliegende Arbeit gibt e<strong>in</strong>en umfassenden Überblick über die jüngste Entwicklungsphase<br />

<strong>der</strong> computergestützten <strong>Modellierung</strong> <strong>und</strong> Simulation, wobei <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Betrachtungen<br />

auf dem E<strong>in</strong>satz von Web- <strong>und</strong> <strong>Komponenten</strong>-<strong>Technologien</strong> liegt 2 . Diese beiden Schlüsseltechnologien<br />

lassen sich nicht nur <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>Modellierung</strong> <strong>und</strong> Simulation gew<strong>in</strong>nbr<strong>in</strong>gend<br />

e<strong>in</strong>setzen, son<strong>der</strong>n eröffnen darüber h<strong>in</strong>aus auch die Möglichkeit, äußerst fruchtbare Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zu an<strong>der</strong>en Bereichen herzustellen. In diesem Zusammenhang wird im Detail auf<br />

die Kopplung von <strong>Modellierung</strong>smethoden mit Verfahren aus <strong>der</strong> Optimierung e<strong>in</strong>gegangen.<br />

Diese Kopplung, die darauf abzielt, die heute noch weitgehend manuell durchgeführte Suche<br />

nach optimalen Modellparametere<strong>in</strong>stellungen zu automatisieren, erfor<strong>der</strong>t neben technischen<br />

Infrastrukturmaßnahmen vor allem auch methodische Weiterentwicklungen auf dem Gebiet <strong>der</strong><br />

Optimierung. Die Entwicklung von Verfahren, die den hohen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> zahlreichen<br />

1 Die Bedeutung von SIMULA ist vor allem darauf zurückzuführen, dass bei <strong>der</strong> Entwicklung dieser Programmiersprache<br />

erstmalig objektorientierte Konzepte umgesetzt wurden.<br />

2 Auf die Problematik <strong>der</strong> 3-dimensionalen Darstellung simulierter Abläufe wird nur am Rande e<strong>in</strong>gegangen.

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